2801-
2803.
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2801 Isaak Major, Maler und Kupferstecher, geb. zu Frankfurt
1576, war Schüler von B. Savary, und_malte Landschaften
M in der Weise dieses Meisters, deren mit dem Monogramme be-
zeichnet sind. Egid Sadeler bewog ihn, den Grabstichel zu ergreifen,
und Major hinterliess auch Blätter in der Weise dieses Meisters, auf
welchen ebenfalls das Monogramm vorkommt. Sein Hauptblatt stellt
den hl. Hieronymus in der Wüste nach R. Savary 1622 vor, gr. fol.
In diesem Blatte hat er weder den Maler, noch sein Vorbild im Stiche
erreicht. Man muss indessen alte Abdrücke zu erhalten suchen. Um
1778 wurde in Nürnberg die Platte wieder abgedrukt.
2802- Johann Ernst Mansfeld, Kupferstecher, geb. zu Prag 1738,
gest. zu Wien 1796, hinterliess eine bedeutende Anzahl von
W177 Blättern, besonders Bildnisse, deren wir im Künstler-Lexicon ver-
zeichnet haben. Das Monogramm kommt nur auf kleineren Stichen in
literarische-n Werken vor. In Lambeclös Commentarii de Biblio-
theca Caes. Vmdobonensi. Vindobonae 1766, fo1., ist ein Blatt mit
einem antiken Satyrkopf als Lampe mit dem obigen Zeichen versehen
2803. Unbekannter Miniaturmaier, welcher in der zweiten Hälfte
des 15. Jahrhunderts thätig war, und mit Jo-
hannes Memling (Hemliiig) identificirt werden
wollte. Der Graf Franz Potocki besass vor meh-
reren Jahren ein auf Perganient geschriebenes und
auf das reichste mit Miniaturen und gemalten
Initialen verziertes Missale in gr. ful., welches
aber 1856 von August v. Hirsch erworben wurde,
und vor einiger Zeit an den Buchhändler Joseph
Baer in Frankfurt a. M. überging. Das Pracht-
W werk hat keinen eigentlichen Titel. Voran steht
e) die Ostertafel, und unter derselben folgt die Zeit-
üiltüomümßiüo rechnung: nuta q rinne hni mill". (folgt die unter
IM gegebene Zahl) bei 2111i ruputatiu unnur. [minus ab uriginr muhi.
nj. m. nj. uij. ipzl M111" ab irururuahu m. mj. r annus u pafliune hat.
m.1uj. lnrj Aus dieser Zeitrechnung mag ein anderer klug
werden, und wir bemerken daher weiter, dass sich an die Ostertafel
der Calender schliesst. Dieser enthält eine Menge von gemalten und
vergoldeten Initialen, und dann beginnt der Text: Dominus Diwit ad
me Films meus es m Ego hodie genui te. Jeder Anfangsbuchstabe
eines HauptküpllißlS ist gross in Gold und Farben ausgeführt, und
kleinere Initialen folgen im Texte. Von vielen grossen Buchstaben
reichen Arabesken mit Blumen, Blüthen, Früchten, Blättern und phan-
tastischen Thieren in den breiten Rand hinaus, und gehen auf allen
Seiten herunter. Im Bauche der grossen Initialen sind historische
Bilder von grosser Feinheit im Charakter der van Eyck'schen Schule
angebracht, wir erkennen aber im ganzen Werke keinen niederländi-
schen Meister, sondern mehr die französische Kunstweise der zweiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts. Auf dem ersten Blatte steht von später
Hand: Ce Liure est fait en Llannäe 1490, wir linden aber diese
Jahrzahl nicht heraus.
Auf dem Blatte mit dem Texte: In natali sancti Johannis evan-
geliste, ist in der Randverzierung ein Baum mit Aepfeln, und am
Aste hängt an einem rothen Bande der obige Schild mit den Buch-
staben IM in Gold auf blauem Grunde mit leichter Schattirung, welche