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2783.
Einfassung mit dem gegebenen Zeichen versehen, und ein anderes mit
b I. N0. 1616. Der Holzschnitt mit dem Monogramme des Martin von
Amsterdam stellt den hl. Johannes mit dem Kelch vor, und unten in
der Einfassung ist der Schild mit M oder IM. H. 3 Z. 11 L. Br. 2Z.
8 L. Ein anderes Blatt, welches einen römischen Platz und einen knie-
enden König vorstellt, zeigt unten in der Mitte der Leiste den Buchstaben M.
Ein drittes Blättchen mit Christus am Kreuze zwischen Maria und
Johannes deutet entschidden auf Martin von Amsterdam. Unten steht
in senkrechter Richtung verkehrt MAR, und darüber wagrecht: DE
AMSTAMER. Beide Blätter haben die Grösse desjenigen mit St. Jo-
hannes. Ein viertes Blatt, jenes mit der Madonna und dem Kinde,
ist b gezeichnet, und daher im ersten Bande N0. 1616 beschrieben.
Ob Martin von Amsterdam in Holz geschnitten habe, bleibt dahinge-
stellt. Sein Zeichen, wie jenes des Johann Besicken, kommt nur im
Zierrahmen vor, und dieser ist viel geringer, als die ügürlichen Vor-
stellungen. Die Zeichnungen zu diesen sind von italienischen und
deutschen Meistern. Ein Blatt mit St. Sebastian ist dem Meister ES
von 1466 nachgeahmt. Passavant, Peintre-graveur I. p. 132, spricht
von dem Buche: Mimbilia Romae, nur noch Brulliot I. No. 2607,
welcher sagt, dass es 1506 bei Johannes Besicken in Rom erschien.
Der genannte Schriftsteller will ausser dem obigen Monogramme auch
die Initialen IM auf den Blättern vorgefunden haben. In der Ausgabe
von 1500 kommen sie nicht vor, und eine solche von 1506 scheint nicht
zu existiren. Besicken und Martinus von Amsterdam fügten im Jahre
1500 neue Randleisten bei, welche wahrscheinlich von ihnen selbst
geschnitten sind. Die bildlichen Holzschnitte mit ganz anderen Ein-
fassungen benutzte 1500 auch der Buchdrucker Stephan Planck in
Rom, fast unter demselben Titel. In den weiss auf schwarz abstechen-
den Zierrahmen kommt ein Blüthenzweig vor, durch welchen ein Schrift-
zettel geht, oben mit HI, unten mit I S. Wir haben das Zeichen
oben N0. 1127 gegeben, aber nicht bemerkt, dass auch J. Besicken
und Martinas von Amsterdam die Beschreibung der Stadt Rom in dem-
selben Jahre und mit denselbenHolzschnitten gedruckt haben. Sie erhiel-
ten die Platten wahrscheinlich aus der Druckerei des Stephan Planck. Das
genannte Werk ist unter HI N0. 1127 ausführlich beschrieben, und
wir verweisen hinsichtlich der Illustration auf jenen Artikel. Passa-
vant spricht auch von einer deutschen Ausgabe der Mirabilia Romae
von 1512, bemerkt aber nichts von einem Druckerzeichen, oder dem
Namen des Buchdruckers. Planck, welchen Passavant irrig einen Pa-
duaner nennt (St. Planck cö Passaw), druckte vor 1500 folgendes
Buch: Cum clericalis. Imp. [iome b. mag. Stephan. Planck Pala-
oiens. Anno dm" MCCCCXCIX, 8. Es enthält mehrere kleine Hei-
ligenbilder auf schwarzem Grunde in einer Einfassung von Blätterwerk.
Solche Bordüren haben auch die Bilder der Beschreibung Rom's,
welche 1500 bei ihm erschien. Besicken und Martinus müssen also
in demselben Jahre die Platten erhalten haben, wenn sie nicht allen-
falls Mitbesitzer der Druckerei des St. Planck geworden sind. Meh-
reres s. No. 1127.
2783. Israel van Meckenen soll nach Christ, MonognErkl. S. 269,
durch dieses Zeichen seinen Namen angedeutet haben. Brul-
liot I. N0. 2607 geht ebenfalls darauf ein, aber mit der
Bemerkung, dass er auf Blättern des Israel dieses Mono-
gramxn nicht gefunden habe. Christ hat Recht, das Zeichen
kommt aber nur auf einem einzigen Blatte vor, welches jedoch auch
den Namen des Künstlers trägt. Es ist diess das Blatt aus dem Leben