GRA
GRF.
322
326.
322- IOSÖ de liibera, genannt Spagnoleto, behauptet im ersten
1 Bande N0. 242 einen einleitenden Artikel, und wir
A müssen uns daher nur auf Original und Copie eines
radirten Blattes beschränken. Dieses Blatt stellt den hl.
, Hieronymus in der Wüste vor, wie er sitzend niit beiden
Händen eine Rolle hält. Links auf einem Steine liegen Bücher, und
daneben ruht der Löwe. Damit ist die Seite des Originals bezeichnet,
welches aber noch mehr durch das zweite, links oben einradirte Zeichen
zu erkennen ist. Dieses Blatt, welches früher dem Guido Reni zuge-
schrieben wurde, beschreibt läartsch XX. p. 80 No. 3. H. 7 Z. Br. 9 Z. 3 L.
Das erste Monogramm kommt auf der gegenseitigen Copie vor, welche
demnach leicht zu erkennen ist. Ribera bediente sich auch eines aus
J R bestehenden Zeichens. Noch öfter schrieb er aber den Namen aus.
lesen wir auf einem gut gcstochenenTitelblatte
323" Grad zum Legendario delle santiss-ime Ilirgini
In Venezza 1600. _Der Stecher heisst wohbsicher Grrrndi, der Zeit
nach ist er aber keiner der im Künstler-Lexicon eingefuhrten Meister
dieses Namens.
324. Gregor Balzer, Kupferstecher, war in der zweiten Hälfte
des '18. Jahrhunderts zu Prag tliatig. Er arbeitete mit seinem
"E? ß: Bruder Johann, welcher dadurch über 1000 Blätter zusammen
brachte. Die gegebenen Buchstaben findet man auf Vignetten und
Titelblättern, wie in Compeüs Kinderfreund. Prag 1180 ff.
325- Guido Reni, Maler und Radirer von Bologna, lieferte dem
C R B F Bartolomeo Coriolano mehrege Zeichnungen, welche
3- letzterer in Helldunkel aus ührte. Frü er g au te
G. B. B. F. l man, dass G. Reni selbst das Schneidmesser ge-
ß_ (1 E ueg führt habe indem der Buchstabe F nur Fecit be-
B C Bös SC deuten kann. Allein es handelt sich nur um die
Zeichnung zum Schnitte. Ueber B. Coriolano haben
wir unter B. C. gehandelt, und daher ist jener Artikel zu vergleichen.
326. Guido Ruggierri, der Malergehülfe des Primaticcio in Fon-
tainebleau, wird als der muthmassliche Träger dieses
' 4 Zeichens erklärt, was nur dann lticlgtiglteit hat, wenn
man annehmen will dass er auch up erstecier war.
Und dem G. Ruggieri kann die Technik des Grabstichels
A wirklich nicht fremd gewesen seyn. Er war nach Malvasia
mit Lorenzo Costa Schüler des Francesco Francia letzterer übte aber
nicht allein die Malerei, sondern hatte auch als Goldschmied und Kupfer-
stecher Ausgezeichnetes geleistet. Dem G. Ruggieri fehlte es also nicht
an Aneiferung, und es ist kauin zu denken, dass er nicht ebenfalls
den Grabstichel zur Hand genommen habe. Man nennt auch ein Blatt,
welches Krieger vorstelltudie eine Stadtmauer bauen, welches Bug-t
giert" sc. bezeichnet ist. Es soll nach der Zeichnung des Rosso Rossi
gestochen seyn, einem der Hauptmeister der Schule von Fontainebleau,
wenn nicht die Compositioii yon Priinaticcico lierrührt, nach welchem
auch das Blatt mit dem obigen Zeichen gestochen 1st. Vasarr nennt
aber den Gehülfen des Primaticcio nicht Guido, sondern Rnggiero de
Ruggieri, ohne Angabe, wann er _mi_t ihm nach _Fr_ankreich gekommen
ist. Iin _Jah_re 153i nahm Primaticciowvahrscheinlich uden_Niccolo_del
Abate mit sich nach Frankreich, da dieser Kunstler M33 in Fontaine-
bleau besphäftiget war. Spater verschwindet die Spur desselben, und
erst 1551 oder 1552 berief ihn Primaticcio wieder nach Frankreich.