Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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JLC. 
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Simon Leupold die Papierliefernng fürihn besorgte und den Verlag seiner 
Druckwerke erhielt, wie aus Lisch Jahrbüchern V. S. 154 zu ersehen ist. 
Das vortreftlichste Formschnittyverk mit dem Namen des Künst- 
lers ist der 1578 in Rostock gedruckte Stammbaum des mecklen- 
burgischen Fürstenhauses, welcher Wiehmann-Kadow in Naumamfs 
Archiv ll. S. 131, und in dessen Schrift über die mecklenburgischen 
Formschneider 1858 S. 24 beschreibt. Dieser Stammbaum hat die 
Aufschrift: Der Durchleuclztigen Hochgebornen FUTSICTZ und Herrn, 
Der Hertzoyen zu Meckelnburg, Fürsten zu Wenden, Grafen. zu 
Schwerin, der Lande Rostock und Slurgard Herrn GENEALOGIA 
oder Slamm Regisler, aus bcunerten erkunden und documentcn, von 
ANTYRIO biss anff den jetzigen Regierenden Landesfürsten HERZOG 
ULRICHEIV zu Meclrelnburg zusamen cerfasset und gezogen. Die 
Stnmmtafel ist von einer etwa zwei Zoll breiten Einlassung umgeben, 
in welcher Kriegsrüstungen, Trophäen, Symbole, Namenszüge u. dgl. 
sehr sauber ausgeführt sind. In der Mitte des Stammbaumes befindet 
sich das mecklenburgische Wappen mit den beiden Greifen, und links 
unten in der Einfassung seht: Cornelius Cromenei pinwit, rechts: 
Jucobus Lucius Trans. sculpsil. Dann folgt die Adresse: Gedruckt 
zu Rostock durch Jacobum Lucium Siebenbürgen Dieses nur in 
wenigen Exemplaren erhaltene Werk besteht aus sieben Blättern, {ist 
'70 Z. 2 L. lang. und 20 Z. 4 L. breit. Der Maler Cornelius Cromenei, 
auch Cromini und Kromeny ist unbekannt geblieben. Er malte Bild- 
nisse der Herzoge von Mecklenburg. Auch der Altar in der Kirche 
zu Rühn ist ein vorzügliches Werk von seiner Hand. Andere Holz- 
Schnitte mit dem Namen des Künstlers kennt Wiechmann-Kadow nicht. 
In den von Lucius gedruckten Verordnungen kommt häufig das gut 
geschnittene mecklenburgische Wappen vor. Höhe 3 Z. 7 L. Br. 3 Z. 
4 L. Dieses Wappen ist eine veränderte Copie des grösseren Wappens, 
welches mit einem kleineren 1552 zu Wittenberg nach der Zeichnung 
des jüngeren L. Cranach geschnitten wurde. Das Hauptwerk aus der 
Offizin des J. Luoius ist die 1580 gedruckte niedersächsische Bibel. 
Auf der Rückseite des Titels sind die Wappen der wendischen Städte 
Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund. Wismar und Lüneburg, 4. Dieses 
hübsche Blatt hat ein tigürliches Zeichen, wie unter dem Täfelchen 
mit I. L. CT gegeben. Auch kleiner als das obige Facsimile und 
dreiblätterich findet man es auf Holzschnitten mit Darstellungen aus 
dem alten Testamente in leichter Einfassung. Solche Holzschnitte 
kommen in Büchern vor, welche Lucius zu Wittenberg, Rostock und 
Helmstedt gedruckt hatte. Wir können annehmen, dass der Künstler 
dadurch seinen Namen angedeutet habe. Ausserdem müsste man einen 
Formschueider annehmen, welcher dem Siebenbiirger auf allen Zügen 
gefolgt wäre, und ganz in seiner Manier gearbeitet hätte. Ein solcher 
ist aber nicht nachgewiesen, wenn nicht allenfalls der Meister D. G. 
II. N. H16 eintreten könnte. Er lieferte Holzschnitte für die nieder- 
sächsische I-lauspostille des Dr. M. Luther von 1589 kl. Fol Anf 
Blättern dieses Werkes kommt auch das Kleeblatt vor, es frägt sich 
aber, ob nicht J. Lucius darunter seinen Namen angedeutet habe. Dieses 
Kleeblatt findet man auch aufllolzscbnitten in der Lutbeüschen Bibel, 
welche 1560 Hans Luiit in Wittenberg druckte, und abwechselnd 
auch ein anscheinlich aus IVC gebildetes Monogramm mit einem 
Kleeblatt darunter. Dieser IVC oder richtiger IL C ist wohl sicher 
Jacob Lucius von Cronstadt, und daher wird das Kleeblatt allein 
ebenfalls seinen Namen andeuten. Er hat in dieser Hinsicht nur 
au dem erwähnten Meister ILG. einen Concurrenten, von welchem 
die Blätter mit dem einzelnen Kleeblatt herrühren könnten. Dieses
	        
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