Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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2738- 
2739. 
2738. J. Lutkenhuys, wohl jener J. Lustichhuys, welcher 1638 
das Bildniss der Anna Jacoba Blaaw, der Mutter des Dichters 
Drossaart Hooft gezeichnet haben soll, malte viele Bildnisse, 
welche aber jetzt fast alle verschollen sind. Mehrere Gemälde 
besass 1656 Rykloff van Goens in Amsterdam, dessen Verzeichniss in 
den Berichten der Historisch Genoctschap zu Utrecht V. 1856 S. 47 
und 48 abgedruckt ist. Diesem Lutkenhuys schreiben wir ein radirtes 
Blatt mit den gegebenen Initialen zu. Es stellt die Büste eines Mannes 
in a], Ansichten nach rechts vor. Links unten stehen die Buch- 
staben J. L. Oval, 12. 
2739. Janus oder Johannes Lutma de Junge, der Sohn des gleich- 
namigen Goldschmiedes, dessen Portrait Rembrandt meister- 
7 haft geätzt hat, wurde nach der gewöhnlichen Annahme 1609 
 zu Amsterdam geboren, und soll 1689 gestorben seyn. Sicher 
ist nur, dass der Künstler noch 168i am Leben war, und dass er nach 
1609 das Licht der Welt erblickt hat, indem der alte Janus Lutma 
1584 geboren wurde. Er war Goldschmied und Radirer, und gilt über- 
diess als der Erfinder der Bunzenmanier, in welcher er aber schon 
einen alten deutschen Vorgänger hat. Man glaubte auch, dass er der 
erste sei, welcher in die radirten Platten mit dem Schaber hinein- 
gearbeitet, und dadurch gleichsam den Uebergang zur Crayonmanier 
bezeichnet habe; allein auch hierin geht ihm ein anderer voran, der 
Kupferstecher Franz Aspruck in Augsburg. In der Bunzenmanier 
brachte es aber J. Lutma zu einem glücklicheren Resultate, als seine 
Vorgänger, und er ist auch derjenige, welcher der neuen Erfindung 
den Namen des Opus mallei gab, indem nämlich der Hammer gebraucht 
wurde. Christ (Monogr. Erkl. S. 266) sagt, dass man die obigen Buch- 
staben zuweilen auf Janus Lutma deuten müsse, nämlich auf Bild- 
nissen von künstlicher Arbeit mit dem Spitzhammer (Opus mallezj. 
Brulliot II. 1568 fand die Angabe des alten Christ nicht bestätigt, 
d. h. er kannte kein Blatt mit den Initialen, und verweiset aufRoeland 
van Eynden, welcher vier Landschaften erwähnt, die Jan Lutma ge- 
stochen und I. L. gezeichnet haben soll. Diese vier Gebirgslandschaften 
sind nach Jan Both radirt, aber nicht von Janus, sondern von Jakob 
Lutma, den älteren Bruder unseres Künstlers. Auf dem Blatte No. 2 
steht deutlich: Jac Lutma fec. et ewa, wenn aber auf einer anderen 
Radirung dieser seltenen Folge die Buchstaben 1. L vorkommen, so 
müsste es sich um eine [iruckvariation handeln. Die Platten gingen 
in den Besitz des Clement de Jonghe über, welcher auf den Abdrücken 
seine Adresse beigefügt hatte. Von besonderer Seltenheit sind aber 
die Abdrücke vor den Nummern und vor der Schrift. Im Künstler- 
Lexicon sind diese radirten Landschaften irrig dem Janus Lutma zu- 
geschrieben, und es müssen daher die Nummern 12-15 aus dessen 
Verzeichniss gestrichen werden. Von diesem Jakob Lutma ist auch 
eine Folge von 12 verschiedenen Gartouchen oder Schilden zu Ver- 
zierungen: Veelerhande nicuwe Compartemenlen, geteelcen door 
Jac. Lutma, den Oude, Amsterdam 16-53, 4. und kl. Fol. Diese 
Folge muss aus dem Verzeichnisse der Blätter des Janus Lutma de 
Jonge N0. 25-36 ebenfalls gestrichen werden. Das Verzeichniss im 
Küustler-Lexicon entnahm auch Ch. Kramm in der Fortsetzung des 
Werkes von Immerzeel. Als Hauptblatt fügen wir jenes bei, welche 
die heil. Jungfrau mit dem Kinde und hinter ihr St. Anna vorstellt, 
nach Rafael, gr. Fol. Dieses Blatt ist im ersten sehr seltenen Drucke 
ohne Schrift. Ein Blatt mit den Initialen und der Jahrzahl 1640 stellt 
Jesus im- Tempel bei den Schriftgelehrten vor, angeblich von Lutma, 4.
	        
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