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2727-2728.
und fand , dass zwei Emailleure auf gleiche Weise signirten und das
gleiche Kunstverfahren beobachteten. Der eine ist ein Künstler von
Talent, der andere ein mittelmässiger Arbeiter. Mr. L. de Laborde
möchte darunter Vater und Sohn erkennen, so dass der jüngere, ge-
ringere Jean Laudin als Bruder des Noel Laudin zu nehmen wäre,
welcher unter NL seine Stelle findet. Der Vater könnte der von
Ardant erwähnte Jacques Laudin seyn, welcher von 1626 an thätig
war, und ein I. L. zeichnender Joseph Laudin war noch 1748 am Leben.
Es ist aber nicht gesagt, dass die Werke eines älteren Jacques oder
Jean Laudin vorzüglich gerathen seien, man muss nur unterscheiden,
was mittelmässig und was gering ist. L. de Laborde beschreibt von
N0. 474-554 eine grosse Anzahl von Werken der Laudin, darunter
auch solche von Noel Laudin.
Jean Laudin hat meistens grau in grau gemalt. Er hat ein sehr
schönes Schwarz, welchem er die weissen Töne entgegensetzte, die
manchmal zum Relief gesteigert sind. Dieses Milchweiss und dieses
tiefe Schwarz gibt dem Emailbilde den Anschein eines Holzschnittes
en Oamaieu, welcher durch die starken Gegensätze kalt erscheint, und
die Wirkung des Schnee's hat. Die Zeichnung ist mittelmässig und
gequält, die Copie ohne Geist, nichtssagend in den Köpfen. Der
Künstler ging nur selten über die Monochromen hinaus, und wenn er
farbige Bilder lieferte, sind sie blass und ohne Schmelz. Die Gefässe
dieser Art verhalten sich wie das Fayence zu den schönen Produkten
der Porzellan-Manufaktur in Sevres. Laudin bediente sich immer
fremder Vorbilder, und wiederholte sie mehr als zu oft in mechanischer
Weise. Die zwölf Cäsaren, die Elemente, die fünf Sinne, ländliche
Scenen 8m. bildeten stehende Artikel, wie eiugerahmte Lithographien
an den Wänden der Zimmer.
J. Landin bezeichnete seine emaillirten Werke oft mit den Ini-
tialen I L., und auch mit dem Namen. Zugleich steht auch auf der
Rückseite der Name und die Adresse: Anz: fauazbourg de Manigne
ä Limoges. Es ist aber zu bemerken, dass auch Jean Limosin sich
der Initialen I L. bedient habe. Doch sind die Arbeiten des Letzteren
von jenen Laudin's sehr verschieden. Laudin bediente sich des Paillon
nicht, er höhte nicht mit den vielen kleinen Goldpunkten, wie jener.
Er ist nicht so brillant, nur mittelmässig in einer anderen Manier.
2727- Jean Lenfant, Maler und Kupferstecher, geb. zu Abbeville
I L um 1615, gest. zu Paris 1674, hinterliess eine grosse Anzahl
' von Kupferstichen in der Weise seines Meisters Claude Nlellan,
und darunter auch mehrere Bildnisse, auf welchen nach Brulhot II.
N0. 1564 die Initialen I L vorkommen sollen. Wir kennen die Bild-
nisse von Reue de Marillac, Charles Dujour, J. Danes Cardinal de
Bonzy, Colbert, P. de Gambout, de Nesmont, du Tillet Duc de Les-
älägiäiieres, C1. Jegou und L. Boucherat. Sie stammen! au: cäend Jahre;
-i670, kein Blatt ist aber I L. gezeichnet. Viel eic t n en si
Bildnisse von französischen Dunkelmännern mit diesen Initialen.
2723- Jean 161151018, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Paris
I L 1649, hinterliess Blätter mit architektonischen Ansichten nach
' Zeichnungen von Palladio, und nach Gebäuden in Rom. Er
stach aucth nach Rafaehd Pieitro da (äoätoäa, Bon Boullogge u. A.
Langlois ügte zuwei en ie nitialen ei man muss a er seine
glättet {ein jenen des JegnchLeäfant unterscheiden. Langlois führte
en Stic e mit grösserer 1 er eit.