Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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2718. 
der Schule vor Rafael hielt. Auf solchen gothisirenden Gemälden 
kommt das gegebene Zeichen vor. Um 1830 begab sich Leger in seine 
Heimath zurück, wo zuletzt die moderne Gothik geringen Anklang iänd. 
2717. Jean Louis von Tielt in Geldern, Jean Tiletan genannt, 
war um 1535-1544 Buchhändler in Paris. Er be- 
I l diente sich eines grossen Signets in Holzschnitt, 
welches zwei aus Wolken reichende Hände vorstellt, 
wie sie den Schlangenstal) mit Mohnblüthen und Kornähren zusammen- 
halten. Rechts und links oben von den Wolken stehen die Buchstaben 
IL H. 4 Z. 3 L. Br. 3 Z. l L. Ohne Einfassung. Ins Kleine co- 
pirt ist diese Vignette 1 Z. 6 L. hoch, und l Z: 2.L. breit. Diese 
Vignetten sind auf dem Titel. oder auf dem Sehlussblatte der Werke 
aus der Offizin des Jean Tiletan eingedruckt. Das kleine Zeichen 
finden wir auf dem Titel des Werkes von Joachim Perionius De Dia- 
leclica Lfbri III. Parisiis, Jo. Ludovicus Tiletanus 1544. 
2718. Johann Largkmair kam zunächst durch Bartsch als Schüler 
des Martin Schongauer in die Kunstgeschichte, und das Do- 
L kument, welches diess beweisen sollte, ist ein Zettel, welcher 
auf der Rückseite des Bildnisses von Martin Schongauer in 
der k. Pinnthothck zu München angeklebt ist. Dieses Gemälde wurde 
früher im Cabinet des bekannten Paul von Prnun in Nürnberg aufbe- 
wahrt, und in der Beschreibung desselben gab Oh. Th. von Murr 
1797 S. 20 zuerst die Abschrift des Zettels, welche aber der diploma- 
tischen Genauigkeit entbehrte. Th. v. Murr las: Magster Martin 
Schongawer, Illaletr, genunt Ilüpsclt Martin, von wegen seiner Kunst, 
geborn zu lfolmar, aber von seinen. Aeltern ein Augsburger hur- 
gvrlicltes Geschlechts von Haus geborn; Van seinen Erben zu Kol- 
mar; anno 111-99 auf den 25 Hornungs. Dem Got genad. Ich 
sein Junger Hanns Leylrmau; im jar 1483. Bartsch geht im Artikel 
über Martin Schongauer VI. p. 20 auf dieselbe Inschrift ein, und gibt 
sie correkter ohne Interpunktion    aber von. seinen. Oelltern ain 
augfgurger burger Des geschlechtz von Herren geporn etc. ist ge- 
stor en zu lfolma-r anno 1499     auf 2   ten    Hornuugs 
Dem got genad. Und war jch seinjunger Hans Larghmairjnqjar 14-88. 
Bartsch führt nun statt Hans Lcykmann den Hans Largkmair ein. Letz- 
terer schien seit 1808 seines Bürgerrechts sicher zu seyn, und diess um so 
mehr, als G. Dillis in seinem Cataloge der Münchener Pinakothek auf 
dem Bilde des M. Scliongauer die Bezeichnung: 15L04 vorgefunden 
haben will. Der Buchstabe L mit der Jahrznhl 12504 ist aber nicht 
mehr zu entdecken. Im Kunstblatt l84O S. 326 ist eine Revision der 
Inschrift; des Zettels iorgcnonnnen, und sie sollte diplomatisch genau 
lauten: Jllagster Martin Schongawcr Maler genent Hipsch Martin 
von wegen seiner Ihuzsrt geborn zu Kolmar aber von [einen Aelltern 
ain Augspurger bm      des Geschlechts T5 Hfr geporn zu v    
rben zu Ifolm     anno M99.     Horuangs Dem Gott genad. 
28    fein junger Hans I. rgkmair im jar 1488. Mit dieser 
gerühmten diplomatischen Genauigkeit ist-es nicht weit her, und sie 
hat für uns nur so viel Gewicht, als der fragliche Hans Largkmair 
bis auf das erste a. seines Namens wieder festgehalten ist. Dr. E. 
Förster gab endlich im deutschen Kunstblatt 1852 zu S. 382 ein ge- 
treues Facsimile der Inschrift des Zettels, und dieses ist angethan, 
den Hans Largkmair aus der Geschichte zu ßtreichen. Nach dieser 
Copie lautet die beschädigte Inschrift: Maister Martin Schongawer 
Maler genent Hipsch  Martin von wegen [einer Kunst geborn zu 1
	        
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