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309.
Guillaume Rondelet, der Verfasser einer Naturgeschichte der Fische,
welche 1558 zu Lyon in lateinischer und französischer Sprache mit
trefiiichen Holzschnitten erschien. Dieser Gelehrte mag die Fische
selbst gezeichnet haben, die erwähnten Kupferstiche wird man ihm
aber nicht zuschreiben wollen.
3Ü5. Hieronymus Wierx scheint der Verfertiger einer schönen
(i R E, IQ, Copie des Blattes von A. Dürer mit dem Bauer und seinem
7.560. Weihe auf dem Wege zum Markte zu seyn, B. N0. 89.
Der Bauer ist wie im Originale nach links gewandt, Dürer's Zeichen
steht gleichfalls unten rechts auf dem Steine, und die Jahrzahl 1519
ist oben in der Mitte. Die Buchstaben GBÄE 12 1560 (1566?) sind
unten am Rande eingestochen, welcher aber gewöhnlich abgeschnitten
ist, um das Blatt für Original auszugeben. Das Unterscheidnngszeichen
liegt aber in der Jahrzahl 1519. Dürer bildete die 9 fast wie 2, der
Copist deutlich 9, und verband überdiess die Spitze des Bauches der
5 mit 1. H. 4 Z. 3 L. Br. 2 Z. 9 L. Die späteren Abdrücke, haben
das Verlags-Mouogramm des C. J. Visscher.
Früher deutete man aus dem obigen Zeichen einen G. R. Wierx
heraus, welcher nie gelebt hat. Hieronymus Wierx liess zufällig den
Buchstaben W weg, indem er auch GB. W. 1E 12 zeichnete.
306. Jose de Ribera, genannt Spagnoleto, ist im ersten Bande
GB, N0. 242 bereits eingeführt, und behauptet auch unter dem Mono-
gramme GHA einen Artikel, welchem unter HSP und JR ein
dritter und vierter folgt, da der Künstler mit der Bezeichnung wechselte.
Er schrieb auch Jusepe de Ribera und Rivera, oder Riuera. Die ita-
lienische Form Giuseppe gebrauchte er nie, wenigstens nicht auf den
Radirungcn. Hier handelt es sich wahrscheinlich nur um eine gegen-
seitige Oopie des radirten Blattes mit dem Heilande am Fusse des
Kreuzes von den Seinigen beweint, B. XX. p. 79 N0. l. H. 7 Z. 2 L.
Br. 9 Z. 5 L. Im Originale stehen links unter dem Kopfe des Hei-
landes die Buchstaben G R verkehrt, und kaum lesbar. Die Form der-
selben ist nicht die gleiche mit den obigen Initialen, und somit kann
es sich nicht um einen Gegendruck handeln. Bartsch spricht ebenfalls
von einer Copie, gibt aber kein Facsimile der Buchstaben. Auch scheint
das" Mass zwischen Oopie und Original zu diiferiren, da auch eine
Höhe von 7 Z. 3 L. und eine Breite von 9 Z. 7 L. angegeben ist.
Nach Bartsch wird dieses Blatt gewöhnlich dem Guido Reni zuge-
schrieben. Auch Mattioli schrieb auf seine Copie: Guido Reni Imv.
Heller gibt die Buchstaben ungenau, und bei Brulliot fehlen sie.
307. Gottfried oder Gotthard Bingli, Maler und Radirer, ist im
G R zweiten Bande N0. 578 eingeführt. Malpe, und nach ihm Heller,
' behauptet, dass der Künstler G. B. gezeichnet habe, und Frenzel
nennt im Catalog Sternberg II. N0. 1436 unter Hinweisung auf Heller
ein Blatt mit zwei deutschen Soldaten bei einem Reiter, qu. 8. Wir
haben diese Radirung an der angezeigten Stelle erwähnt.
3Ü8. Gerald Reyntz, Kunstsammler, welcher unter der Regierung
G R des Königs Karl I. in England lebte, hatte ein bedeutendes
' Cabinet von Kupferstichen und Zeichnungen, auf welchen er
die Buchstaben G. B. einstempelte.
309. Unbekannter Formschneider oder Zeichner, welcher um
G R 1625 in Strassburg lebte. Blätter mit G. H. findet man in einer
' Bibel mit lateinischem und deutschem Text, welche 1625 zu
Strassburg bei Samuel Glone erschien. H. 2 Z. 4 L. Br. 1 Z. 8 L.