Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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IIVS 
2670. 
dem Kinde in einem von Engeln umgebenen Rahmen vorstellt. Zu 
den Seiten sind zwei männliche Caryatiden, und unten das Wappen 
von Bologna. Diese Titeleinfassting ist angewandt zu: Decisiones se- 
lectae Almae Bononiensis. Bononiae, J. Rossi 1617, fol. Die Tha- 
tigkeit des J. J. Valegio wird um 1570-1590 gesetzt, und daher muss 
die Platte schon früher gebraucht worden seyn. Ausserdem müsste 
man an Giovanni Luigi Valesio denken, welchem Bartsch N0. 104 
ebenfalls ein Titelblatt mit der Madonna von 1617 zuschreibt. In dem 
obigen Zeichen ist aber der Buchstabe L nicht ausgedrückt, und wir 
müssen daher II VALO lesen. 
2667. Johann Jakob von Sandrart ist oben untes den Cursiven 
WM II S bereits eingeführt, und wir verweisen zunächst auf 
1 jenen Artikel. Hier handelt es sich um ein Holzschnitt- 
IIÄÖV.  werk nach Zeichnungen von J. J. v. Sandrart. Es hat 
den Titel: Ganlz neue biblische Bilder-Ergötzung-  Die Blätter 
sind von Elias Porzelius geschnitten, welcher sich eines aus EP be- 
stehenden Zeichens bedient Wir haben es II. No. 1712 gegeben, und 
an dieser Stelle ist auch über das erwähnte Werk ausführlicher ge- 
handelt. Sandrart fügte auf den Zeichnungen zu den Holzschnitten 
die obigen Monogramme mit geringer Abweichung bei. Auch die Ini- 
tialen 1.1. VS. kommen vor. 
2Ü68. Johann Jakob Wagner, Münzmeister in Stuttgart 1680 bis 
I I W 1700, fügte auf Stempeln die Initialen seines Namens bei. 
  ' Seiner erwähnt Schlickeysen. 
2559. Unbekannter Zeichner und Formschneider, welcher um 
' o 1537-1546 in Deutschland thätig war. Man nennt 
_ ihn gewöhnlich Jakob Kerver, und auchJakob 
" " ' Köbel, wir gehen aber darauf unter den Initialen 
I I I II näher ein, da nur drei Holzschnitte mit heral- 
disehen Figuren mit den gegebenen Zeichen ver- 
sehen sind. Man findet sie in dem Werke: Wappen Des heyligen 
Römischen Reichs Teutscher Natz70n-. Franckfurt a. M. 1545, 
fol. Die grösste Anzahl der Holzschnitte ist I. K. gezeichnet, und da 
auch mehrere andere Blätter dieselben Initialen tragen, so handeln 
wir unter diesen über Jakob Kerver und Jakob Kübel. Beide müssen 
aber aus der Kunstgeschichte weichen, da der erstere Buchdrucker in 
Paris, der andere Stadtschrciber in Oppenheim war. 
Auf eine diesem Monogrammisten zugeschriebene Copie des Abend- 
mahls des Herrn von 1567 nach A. Dürer B. No. 53 gehen wir eben- 
falls unter den Initialen I K mit der Jahrzahl 1568 ein. Sie kann 
von unserm Meister nicht herrühren, da dieser 1567 sicher nicht mehr 
am Leben war. 
 Kasper Honeuter, der früher irrig Jakob Kerver genannte 
Monogrammist, dessen Zeichen auf dem Holz- 
 schnitte mit der Ansicht von Eger in S. 
 Münsteüs Cosmographey 1550 vorkommt, ist 
 oben unter HK No. 1170 bereits eingeführt, 
und wir geben hier nur den Rückweis, da man auch I K vermuthet 
hat. Ueber das Buchdruekerzeichen des Jakob Kerver geben wir unter 
den Initialen I K Aufschluss; und bemerken nur noch, dass dieser 
französische Buchdrucker und Buchhändler nicht in Holz geschnitten 
hat, und dass er somit aus der Geschichte der Formschneidekunst, 
und daher auch aus dem Künstler-Lexicon weichen muss. Die An- 
sicht von Eger wurde aber bis auf die neueste Zeit dem J. Kerver 
zugeschrieben.
	        
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