Volltext: GK - IML (Bd. 3)

297  302. 
297. Georg Bieder, Maler, erhielt 1550 das Meistcrrecht in Ulm, 
und starb daselbst 1564. Auf dem Rathhause der genannten 
Stadt sind _vier Gemälde mit dem gegebenen Zeichen: Das 
jüngste Gericht, Cambyses, welcher einen Verbrecher schinden 
lässt, der blinde Oberrichter der Thebaner 1562, und die 
Belageriingh von lälm 1552. Diese Bilder verdienen Beachtung, obwohl 
Rieder nic t zu en bessten Meistern damaliger Zeit gehört. 
298. Georg Friedrich Beichmann, Bildniss- und Geschichtsmaler 
von Münden, wurde im zweiten Bande N0. 595 ein- 
geführt, und wir verweisen nur auf jenen Artikel. 
Das zweite Zeichen wird müilll aber für C B, als für 
x GR nehmen. Deutlicher spric t as ersteMonogramm. 
299- Gottfried Friedrich Riedel, Maler und Kupferstecher, geb. 
 zu Dresden 1'724, gest. zu Augsburg 1784, hinterliess 
  mehrere Blätter mit biblischen Scenen nach Joseph Zauf- 
faly (Zoifani), auf welchenbdas Monogramm vorkommt. Sie erschienen 
bei Georg Hertel in Augs urg. 
300. Guillaume Banden, Maler und Zeichner in Paris, einer der 
jüngeren französischen Künstler, widmete längere Zeit dem 
Charivari und dem Journal amusant seine Thätigkeit. Das letz- 
teretenthalt gine dgroise änzzghl von Illäisäraticifien diesesMeisteräs, 
meisens im ein ruc  ie cenen sin en agesereignissen en  
nommen, und sehr geistreich .skizzirt. Im Jahrgange 1857 ist eine 
ganze Folge unter dem fortlaufemäen Titel: Propos en Uairefhö. 
Die meisten Zeichnungen sind mit ein Monogramme versehen we c es 
sich mit geringer Modifikation wiederholt. l 
301. Georg Reimer, Zeichner und Maler in Düsseldorf, ist seit 
mehreren Jahren durch Genrebilder bekannt. Das gegebene 
 Zeichen findet man auf Zeichnungen zur Illustration, und auch 
auf Aquarellen. 
392. Maso Finiguerra, der berühmte Goldschmied, welcher 1426 
 zu Florenz geboren wurde, und von den Italienern für 
den Erfinder der Knpferstecherkunst gehalten wird ist 
i  R, neben anderen Goldschmiedsarbeiten durch eine silblerne 
u und vergoldete Pace mit der Krönung der hl. Jungfrau 
 bekannt, oder vielmehr, man schreibt ihm eine solche 
zu, da sie sich im _Schatze von S. Giovanni in Florenz befand, von wo 
aus dasKussbild in die grossherzogliche Gallerie überging. Gage, 
Crew  Jipsääfii 
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dilsirgelrloltldgutdlliilrata, smaltata e nielata"_ für S. Giovanni gefeirtiget 
habe, es ist aber nicht angedeutet, dass die Krönung Maria eingravirt 
Sei, Man nimmt diess aber an, und somit gilt_Maso Finiguerra. für den 
Verfertiger der Pace mit der Krönung der heil. Jungfrau. Es handelt 
sich aber hier nicht um die Pace aus St. Giovanni, sondern um ein 
anderes niellirtes Kiissbild mit der thronenden Maria von Engeln und 
Heiligen umgeben, welches ebenfalls dem Finiguerra zugeschrieben 
wird. Die Initialen GB, auch R in einer Einfassung wie G, bemerkt 
man rechts und links unten am Sockel des Bildes. Höhe 3 Z. 6 L. 
Breite 2 Z. 3 L. Die Silberplatte kam 1824 bei der Auktion der Samm- 
lung des Sir Mark Mastermaii Sykes gegen 315 .6. in den Besitz des 
Kunsthändlers Woodburn in London. Duchesne eine fügte seiner Yog- 
age dl un Iconophile eine Copie in Kupferstich bei, eine noch schonere
	        
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