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IHS.
2603-2604.
29) Der Obelisk mit dem Zeichner. Ersterer erhebt sich in einer
dürren Landschaft mit Ruinen, und der Zeichner steht. Am Schlusse
der Inschrift: OBELISCI folgt die Jahrzahl MDLVIII. und das
Christuszeichen. H. 13 Z. 10 L. Br. 10 Z. 4 L.
Dieses Blatt ist von grosser Seltenheit.
30) Die Ansicht des Colisseums in Rom. Unten rechts ist ein
Ueberrest aus dem Alterthume, vielleicht die Meta sudans. An einem
Marksteine am Ausgänge des Weges bemerkt man das Zeichen mit
dem undeutlichen S. Oben in der Luft steht: TEATRVN XIVE
CHOLISEO ROMANV. H. 7 Z. 9 L. Br. 11 Z. 7 L.
31) Die Pyramide des Cestius in Rom. Der Fuss derselben nimmt
die ganze Breite ein, und enthält Inschrifteu: C. CESTIVS. L. F.
POB. EPVLOR OPVS ABSOLVTVM EX. TESTAMENTO. DIEB VS
CCCCXÄZXÄ ARBITRATV PONTI In Mitte des Vorgrundes
stehen zwei Männer, und am viereckigen Stein daneben ist das erste
Zeichen. Unter der Figurengruppe: SEPVLCHBVM C. CESTI. EPV-
LOIVIS ROMAE w DLVI. H. 14 Z. 3 L. Br. 10 Z. 7 L.
Dieses Blatt ist gering, sogar schlecht zu nennen. Die architekto-
nischen Ansichten könnten vor allen von diesem Anonymus selbst ge-
stochen seyn.
32) Ein antikes Grabmal, mit Eidechse, Frosch und Schnecke.
Mit dem Zeichen und der Jahrzahl 1558, und im späteren Druck mit
Camociols Adresse, fol.
33) Eine Folge von wenigstens 16 Blättern mit grotesken Masken,
unter dem Titel: LIBRO D1 VARIATE MASCHEBE QVALE SER-
VONO A PITORI, SCVLTOBI ET A HVOMINI IIVGEIVIOSI MDLX.
RENATVS B FECIT. H. 5 Z. 5 L. Br. 4 Z. 8 L.
Diese Blätter könnten von Rene Boyvin gestochen seyn, unser
Monogrammist fügte aber auf jedem sein Zeichen bei.
2603. Der Meister mit dem Zeichen des Namens Jesu behauptet
den vorhergehenden Artikel, es frägt sich aber, ob das ge-
J" gebene Monogramm denselben Meister andeute. Frenzel gibt
es im Catalog Sternberg II. N0. 357m, wir müssen ihm aber
die Verantwortlichkeit überlassen. Nach seiner Erklärung findet man
dieses Zeichen auf dem letzten Blatte des Lebens der Maria, in Copien
von Marc Anton nach A. Dürer. Das Schlussblatt stellt die Verehrung
der Maria. mit dem Jesuskinde vor, oder vielmehr die Anbetung des
Letzteren von Engeln und Heiligen. Nach Frenzel gibt es einen höchst
seltenen und kräftigen Abdruck vor dem Monogramxne des Marc Anton
am Leuchter, und vor dem Monogramm N D im Wappenschilde des
Engels, und dann vor dem obigen Zeichen auf dem Kasten rechts.
Letzteres wird wohl keinen Künstler bedeuten, und auch keinen Ver-
leger, da. Marc Anton das Werk selbst vertrieb. Wir müssen daher
Jesus lesen, oder nach der alten Form Jhesus. Das Zeichen hat
Frenzel jedenfalls ungenau copirt, was bei ihm gewöhnlich der Fall ist.
2604- Johann Heinrich Senn, Zeichner und Maler, geboren zu
' Liestall um 1770, übte seine Kunst in Basel, und machte sich
MS besonders durch Zeichnungen in Aquarell bekannt. Sie be-
stehen in Darstellungen aus dem Volksleben und in Landschaften.
Auf solchen Zeichnungen, und auch auf etlichen Lithographien,
kommt das Zeichen vor. Senn radirte auch einige Blätter. Er starb
um 1830.