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nach London kam, und daselbst Blätter in Mezzotinto geliefert haben
soll. Dass ein G. Bockman oder Bochman zu jener Zeit in London
thätig war, ist gewiss. R. Weigel erwähnt im Kunstkatalog No. 6093
das Bildniss des bekannten Schriftstellers Robert Walpole nach T. Gibson
von der Hand dieses Meisters. H. 13 Z. 8 L. Br. 9 Z. 9 L. Das zweite
von Brulliot I. N0. 939 beigebrachte Monogramm kann man ihm aber
nur muthmasslich zuschreiben. Man findet es auf einem Schwarzkuiist-
blatte nach J. Vogelsang, oder richtiger Vogelesanck. Es stellt eine
Landschaft mit einer liegenden Kuh und mit Schafen vor. Neben der
ersteren steht das Milchmädchen, fast in Mitte des Blattes. Graf L. de
Laborde übergeht den G. Bockman, und kennt auch das Monogramm
nicht. Anderwärts findet man dagegen angegeben, dass der Mono-
grammist GB zwei Landschaften nach J. Vogelesanck geschabt habe,
welche als Morgen und Abend betitelt werden, kl. fol. Diese Blätter
müssen vor 1732 entstanden seyn, indem in diesem Jahre Vogelesanck
für immer London verliess.
Heller bemerkt, dass man das erste Zeichen auch dem Johann
Bronckhorst zuschreibe. Vgl. den vorhergehenden Artikel.
2751. 8111101011100 Gazalis, Kupferstecher, war um 1720-1730 in
Mailand thätig. Er radirte mehrere Blätter nach Zeichnungen
ß des Alessaiidro Magiiasco, auf welchen das Zeichen theils allein,
theils in Verbindung mit deni Namen vorkommt. Sie sind sehr kühn
und geistreich behandelt, so wie es eben die flüchtig hingeworfenen
Zeichnungen Magnascohs erfordern.
2752. Unbekannter Formschneider, über dessen Existenz Briilliot
II. N0. 936 keinen sicheren Nachweis geben konnte. Man
6 B soll diese Buchstaben auf Holzschnitten finden, welche dem
Bernard Salomon zugeschrieben wurden. Der genannte Schriftsteller
sah aber nie ein Blatt mit den gegebenen Initialen, und konnte daher
die Richtigkeit der Angabe nicht bestätigen. Auch wir müssen das
Feld einem glückliclieren Forscher überlassen. Ueber Bernardus Gallus,
d. i. Bernard Salomoii haben wir im ersten Bande N0. 1854 gehandelt.
2753- 69075 Böhm? ein SäChSischer Maler, wird zu den Schülern
des älteren Lukas Cranach gezählt, und
man will ihm Gemälde zuschreiben, welche
ursprünglich den oberen_Saal des alten
Rathhaulses Tinf Dresdtenbfäiärtlfn- 338
diess ze n aen mi i ic en ors
uiigen der zehn Gebote des Herrn. Sie
gehören aber mehr dem Genre, als der
Historie an, indem die Figuren im_ Co-
stüme der Zeit des Künstlers erscheinen.
Auf jedem Gemälde kehren fünf Portraite
wieder, und man könnte sie für jene von
Rathsmitgliedern halten. Eines der Bilder
trägt das gegebene Zeichen in doppelter
Grösse, und über dem Schilde steht: ANNO nin 1,529. Alle_diese Ge-
mälde haben nur im {Xeussern etwas von Qranachs Schule, im Ganzen
sind sie aber von geringem Werthe. Sie blieben bis 1707 an der alten
Stelle, wurden aber dann auf den Doden des neuen Rathhauses ge-
bracht. Hier blieben sie unbeachtet, bis 18_44t der sachsiscbe Alterthums-
Verein die Bilder erwarb, und selbe reinigen liess. Das obige Fac-
simile entnahmen wir dem dritten Hefte der Mittheilungen des" k._sach-
sieben Vereins für Erforschung und Erhaltung der vaterlandischen
Alterthümer. Dresden 1846, S. 2.
Monogrammilten Bd. II. 62