227
228.
i) Der Titel. Rechts und links bemerkt man je eine Säule, und
darüber Sonne und Mond. In der Mitte oben schwebt die symbolische
Taube des hl. Geistes. Unten ist ein Altar mit Kreuz, Palme und
Todtenkopf.
2) Ludwig XIV. im Gebet.
3) David vor einem Tische in Meditation.
4) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Schoosse, welches
die Igand segnend erhebt. Unten gegen die Mitte bemerkt man obiges
Zeic en.
5) Die Erweckung des Lazarus.
6) Der leidende Heiland mit dem Rohre im Prätorium.
7) Die hl. Dreieinigkeit.
227. Johannes oder Hans Gollaert. Zeichner und Kupferstecher
von Antwerpen, geb. 1545, gilt als der Träger dieses Zeichens,
ß welches anderseits auch dem Hieronymus Cock zugeschrieben wurde.
Letzterer radirte bekanntlich Landschaften mit mythologischer und
biblischer Stajfage, und die Blätter dieser Art weichen so sehr von
jenen des Hans Collaert ab, dass eine Verwechslung nicht stattiinden
kann. Collaeirt stach historische und biblische Vorstellungen, auch
Ornamente und Muster für Goldschmiede, und dann verschiedene
Thicre, Alles mit grosser Zierlichkeit im Charakter der deutschen
Kleinmeister. Wir kennen indessen kein Blatt mit dem gegebenen
Zeichen, und können daher nicht bestimmen, ob es ihm wirklich an-
gehöre. Mehrere Blätter dieses Meisters sind mit dem Namen be-
zeichnet, in Abwechslung des Vornamens Hans und Johannes. Somit
könnte das obige Monogramm allerdings Johannes Collaert bedeuten.
Der Künstler bediente sich aber zur Bezeichnung seiner Blätter noch
häufiger der Initialen H. 0., und eines aus diesen Buchstaben gebilde-
ten Monogramms, so dass wir unter diesem Zeichen ausführlicher über
ihn handeln werden. Zuweilen ist der Buchstabe F. damit verbunden.
Auf dieses Zeichen haben aber wahrscheinlich ZWGi Kupferstecher
Anspruch, und Hans Collaert vielleicht den geringsten. Die Oollaert
hatten einen Schüler, Namens Hermann Colbent, welcher um 1575
Blätter in der Weise derselben stach. Vorläufig bemerken wir noch,
dass es zwei Künstler Hans Collaert gegeben haben müsse, und wenn
das obige Zeichen auf Stichen vorkommt, so sind diese von dem jünge-
ren Künstler dieses Namens, dessen Thatigkeit bis 1622 reicht. Der
ältere scheint um 1581 gestorben zu seyn.
228. Jean Gouvay, Kupferstecher, geb._zu Arles _l622, hinterliess
viele zierliche Blätter, welche in der Weise des Villa-
(ff j g niena und A. Bosse behandelt sind. _Darunter sind meh-
7 7 rcre grosse Blätter nach Rafael, G. Rein, Guercino, . Stella,
Poussin, Blancliard, C. Vignon, G. Huret, Charles le Brui1,h.Perr1er u. A.
Diese Kupfersticlie sind grössteiitheils mit dem Namen versehen, auf
kleineren Blättern kommt aber das Monogramm vor. Müll findet _eS
auf Blättern einer Folge init Soldaten nach A. Bl0em_aert. FNlo. 5 ist
aber bezeichnet: J. Couuay fe., kl. qu. 4. Eine weitere oge von
8 Blättern mit Copien nach Cornel Bloemaert ist unter demwNamen
der Faulen oder Tragen bekannt, weil auf Jedem Blatte naive Gruppen
von Ruhenden und Schlafenden, und von Faulen vorkolnlllen. Jedes
Blatt ist mit dem Monogramme bezeichnet. _Dl9 Folge von C- B199"
maert besteht aus 16 Blättern, die acht übrigen hat übe!" L- SPmnx
copirt, qu. 8.