Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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künstler projektirt, indem Massverhältnisse beigefügt sind. Ueber das 
Buch selbst fanden wir bisher keinen Aufschluss. Im frühen Drucke 
scheint diesen Kupferstichen auch kein Titelblatt beigegeben gewesen 
zu seyn. Sie liegen in ziemlicher Anzahl im kgl. Kupferstich-Cabinet 
zu München vor, aber ohne Hinweisung auf irgend ein Sammelwerk. 
Ein Theil der Platten wurde aber zu folgendem Werke benützt: 
SPEGVLVM ROMANAE MAGNIFIGENTIAE. ounm FERE QVAECUNQ. IN VRBE 
mouvmnum nxrnnr. m. etc. Antonius Lafrcri ewc. Romae, fol. Die 
Blätter des Meisters G A gehören aber ursprünglich nicht dazu, es 
sind nur den meisten Exemplaren gleichzeitige Blätter beigefügt, auf 
welchen LafrerPs Adresse fehlt. 
Eine neue Deutung des Künstlerzeichens versuchte Christ in seinem 
Monogrammenbuche S. 187. Er glaubte, der Künstler habe G. Angel 
geheissen, worauf ihn wieder das ligürliche Zeichen der Fussangel 
brachte. Allein es handelt sich um einen italienischen Stecher aus 
der Schule des Marc Anton, und um keinen deutschen Angel. Spätere 
Schriftsteller verfielen auf einen Kupferstecher Giovanni Agucchia, doch 
wahrscheinlich nur, weil Christ über dem Zeichen mit der Fussangel 
die Buchstaben G A auf einen Stecher dieses Namens deutet. Dieser 
Agucchia oder Agocchia war Kunsthandler, dessen Verlags-Etikette 
Agostino Carracci gestochen hatte, wie wir unten sehen werden. Wir 
müssen daher hier den Gio. Agucchia streichen, so wie wir auch für 
Tribolo keinen festen Anhaltspunkt gefunden haben. Der unbekannte 
Meister mit der Fussangel variirte auch mit den Initialen, wie Brulliot 
11. N0. 2836 bereits bemerkt. Man findet nämlich ein Blatt, welches 
ein korinthisches Capitäl mit Masken und Eierstab unter dem Abacus 
vorstellt. Rechts unten stehen die Buchstaben G P mit der Fussangel. 
H. 6 Z. 7 L.? Br. 5 Z. 8 L.? Ein zweites Blatt mit GP kennen wir 
nicht, und möchten sogar glauben, dass bei der Retouche der Platte 
der Buchstabe A in P verändert wurde. Die Abdrücke dieser Art haben 
unter dem Künstlerzeichen nach der Ecke zu die Adresse: Am. Sala 
exc. Beim Vergleiche mit den Blättern, welchen G A mit dem Fuss- 
angel beigefügt ist, dürfte eine Retouche angenommen werden, und 
wenn diess nicht der Fall ist, so sind auch alle unten genannten Blätter 
Thne Zeichen von einem G P mit dem Fussangel. 
Bartsch P. gr. XV. p. 540 kennt nur ein einziges Blatt von der 
Hand dieses Meisters. Seine Stiche gehören daher zu den Seltenheiten. 
l) Ein antiker Triumphbogen mit vorspringenden korinthischen 
Säulen auf hohen Basen und rahmenartig verzierten Feldern. Durch 
das Thor sieht man auf felsiges Terrain, und links tritt hinten die 
Hälfte einer Baumgruppe hervor. Links unten an der äusseren Säulen- 
hase ist das Zeichen, aber kleiner als Jedes der oberen und mit 
schwarzer Angel. Dieses Blatt wird wohl jenes bei Bartsch seyn. Im 
kgl. Cabinet zu München ist ein unten und oben verschnittenes Exem- 
plar, welches nur 6 Z. 3 L. hoch ist. Bartsch gibt eine Höhe von 
9 Z. 1 L., und eine Breite von 7  an. Im zweiten, retouchirten 
Abdrucke ist Salamanczifs Adresse beigefügt. 
2) Corinthischer Säulenfuss mit reicher Verzierung von Blätter- 
werk, und schmaler Andeutung eines Theiles des Schaftes. Ueber 
diesem Fusse steht CORINTIA. Links ist das Profil mit Massbestim- 
mung: oncn 7m  ou. 1. 1 on.2ff. Links auf der Platte steht das 
Zeichen. H. 4 Z. 8 L. Br. 6 Z.  L.  
3) Corinthischer Säulenfnss  und längerem Schafte, 
an welchem Weinreben sich herumwinden. Darüber steht CORINTIA. 
'Links ist das Profil mit Massen: ONCE. 4  ON. 3  ON. 5 ff. Links auf 
der Platte das Zeichen. H. 4 Z. H L. Br. 6 Z. 7 L.
	        
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