Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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2677 
2679. 
Wir vermuthen unter den Buchstaben GA den Formschneider und 
Iiuchdruclzer Georg Alantse,_welcher sich mit seinem Bruder Lucas 
einige Zeit 1n Landshut nufhielt. Später begab SlCh Lucas nach Wien, 
wo Leonhard rälantse eine Buchhandlung gegründet hatte. Er liess 
schon 1508 bei Peter Liechtenstein in Venedig die Grammalica Nova 
Mag. Bernhardi Pergerii drucken. Im Jahre 1513 unternahm er eine 
Aulsgablet des älalepmus, welche bei Alexander de Paganinis in Venedig 
ge rnc wnr e. 
2577- Unbekannter Kupferstecher oder Goldschmied, welcher 
 A. zu Anfang des 17. Jahrhunderts in Deutschland thätig 
' war. Wir kennen folgende Blätter von seiner Hand, es 
n  (llürftlen aber noch andere vorhanden seyn. Sie gehören 
alle zu den Se ten eiten.  
1) Ein Muster zu acht kleinen Schmucksachen, oben drei, unten 
fünf in einer Reihe. Die erste und fünfte Zeichnung ist für Finger- 
ringe bestimmt. Unten G. A. H. l Z. 6 L. Br. 1 Z. 8 L. 
2) Eine Vignette in Schildform mit einem auf dem Fruchtgewinde 
sitzenden Vogel. Ersteres endet mit einer Weintraube. Mit den zweiten 
Initialen. H. 2 Z. Br. 1 Z. 9 L. 
2678 um Gustav ab Alnling oder Ambling, Zeichner und 
G A so Kupferstecher, geb. zu Nürnberg 1651, gest. zu München 
' 1702. Ein Kunstler von Talent, hinterliess er viele schöne 
Blätter, fügte aber nur auf wenigen die Initialen des Namens bei. 
Einen grosscn Theil seiner Knpferstiche beschreibt Heinecke. 
2579. Der Meister G A mit der Fussangel gehört noch zu jenen 
alten Künstlern, deren Namen im Dunkel ge- 
Ä  ß blieben sind. Die Franzosen nannten ihn zuerst 
Le Maitre d la chausse-trappe. endlich aber ver- 
'G,AHGÄA' A fiel Mariette auf einen angeblichen Meister 
Tribolo. indem dieses italienische Wort die Bedeutung Chausse-trappe. 
d. i. Fussangel hat. Mariette liess es bei seinem Tribolo bewenden, und 
wenn der Künstler je so geheissen hat, so ist er nur der Zeichner der 
architektonischen Blätter, auf welchen das Fusseisen vorkommt, und 
nicht zugleich auch der Stecher, welchen wir unter den Buchstaben 
G A vermuthen müssen. Man glaubte nämlich Mariette's Tribolo mit 
Nicole Pericoli, genannt Tribolo, welcher sich von einem Zimmermann 
bis zum tüchtigen Architekten und Bildhauer anfgeschwungen hatte, 
identiiiciren zu dürfen. Der Zeit nach konnte dieser Tribolo, welcher 
nacbVasari seines ungestümmen Wesens wegen so genannnt wurde, 
allerdings die Zeichnungen geliefert haben, denn er starb 1550 im 
75. Jahre. Die Blätter mit dem Zeichen des Fussangels erschienen 
vor 1535, also in der besten Zeit des Pericoli, Niemand aber kann 
beweisen, dass sie von ihm wirklich gezeichnet, und noch weniger, 
dass sie von ihm gestochen sind. Die Buchstaben G A passen nicht 
auf ihn, und man könnte daher höchstens annehmen, dass er ein Werk 
über die Säulenordnungen und über architektonische Details ausge- 
arbeitet, nnd zum Stiche vorbereitet habe. Ja man möchte dieses aus 
einer Aeusserung des Vasari: et si metesse a intagliare legnami. wirk- 
lich schliessen. Im Catalog Marolles ist auch auf ein architektonisches 
Buch hingewiesen, welches 1535 in Rom erschien, und unter den 
33 Kupferstichen auch jene des Meisters G A enthalten soll. Dass die 
Blätter des Meisters mit der Fnssangel zu einem Werke über römische 
Baudenkmäler bestimmt waren, scheint keinem Zweifel zu unterliegen. 
Der betreifende Künstler hatte es als Lehrbuch für angehende Bau-
	        
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