2640.
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aus SauvaPs Papieren über das älteste Mitglied der zahlreichen Künstler-
familie Du Monstier, mit dem Taufnamen Geodroy. Es wird darin ge-
sagt, dass er Miniaturmaler gewesen, von Rosso viel bei seinen Ar-
beiten gebraucht, sich ganz jene fremde Kunstweise angeeignet, und
in diesem Geschmacke verschiedene Blätter, deren zwei mit 1543
und 1547 bezeichnet, radirt habe. Auch im Peintre-graveur I. p. 255
spricht Passavant von Geoffroy Dumoustier, aber nur als Radirer, und
unter den Künstlern, welche sich in Fontainebleau unter Primaticcio,
Nicolo dell' Abbate und Rosso gebildet hatten. Bartsch beschreibt unter
den Erzeugnissender Schule von Fontainebleau N0. 8, 9, 31 und 100
vier Blätter, welche dem Du Moustier vindicirt werden, Robert-Dumesuil
fügt aber im Pcintre-graveur francais V. p. 33 1T. 18 Radirungcn bei,
und eine Anbetung der Hirten und eine Kreuzabnehmung sind ihm
entgangen.
Ob G. Du Moustier entschieden für den Verfertiger der Miniaturen
in den erwähnten Handschriften gehalten werden könne, lassen wir
dahin gestellt, da er 1519 sicher noch ein ganz junger Mann war.
Die Manuscripte gehören wahrscheinlich der Schrift und dem Bilder-
schmuck nach derselben Hand an, und diese führte ein mit den klas-
sischen Studien vertrauter Mann. Wir machen desswegen auf Geoifroy
Tory aufmerksam, welcher oben N0. 2617 eine Stelle behauptet.
2640. Jean Francois Gigoux, Historien- und Genremaler von Be-
G 9 G sancon, machte seine Studien in Paris, und trat da gegen
1 x 1831 als ausübender Künstler auf. Im Jahre 1833 wurde
6G sein Gemälde, welches den Tod des Leonardo da Vinci
l l vorstellt, mit einer Medaille zweiter Classe beehrt. Gigoux
pflegte mit Vorliebe das historische Genre, und es fehlte ihm dabei
nicht an Anerkennung, indem er zu wiederholten Malen mit der Me-
daille erster Classe beschenkt wurde. Hauptbilder des Meisters, welche
aber gerade nicht einstimmiges Lob erhielten, stellen den Tod des
Herzogs von Alencon in der Schlacht von Azincourt (1415), den Tod
der Manon Lescaut (1847), die Charlotte Cordai, Heloise en Bretagne
(gest. von Quartley 1838), die Erndte, die Weinlese (1850) u. s. w. vor.
Den 4. Juni 1842 wurde dem Künstler der Orden der Ehrenlegion zu
Theil. Wir haben es aber hier nicht mit Gemälden, sondern mit Zeich-
nungen zur Illustration durch den Holzschnitt zu tbun. Die nach seinen
Zeichnungen ausgeführten Holzschnitte sind zahlreich, und auf diesen
wechseln die obigen Buchstaben. Zuweilen kommt auch der abgekiirzte
Name Gig. in Cursiven vor. Wir zählen hier die von ihm illustrirtien
Werke auf.
Histoire de Gil Blas de Santillane, pur Lesage etc. Paris, Paulin
1836, roy. 8. Im Jahre 1838 erschien eine zweite, mit neuen Zeich-
nungen bereicherte Ausgabe: Histoire de Gil Blas etc. präcedäe d'une
notice sur l' auleur pur Ch. Nodier: ""58 de 60.0 59335118 PM 95901441?
roy. 8.! Die Geschichte des Gil Blas. Pforzheun 1839, gr. 8, enthält
Abßatsehe der Originalplatten. Diess ist wohl auch mit der englischen
Uebersetzung der Fall: The Advenmrcs of Gil-Blas of Samillane
by Th. Smollet. Embellished with 608 engruvings on wood, from the ori-
ginal dgsigns of Jean Gigouzv. London, Debuohct1836 H.' Die Original-
platten wurden auch zu folgender Ausgabe benutzt: Gil Blas de San-
tillrme par Lesage illustre par J. Gigouar, et Lazarille de Tormes. traduit
pur L. Wardot, illustre pur Meissonicr. Paris 1845, roy. 8.
1,6 Liwe de; enfanls, quarante contes des Fäes par Perrault etc.
6 Tomes, ornäs de 500 Vignettes par Grandville. Perlet. G-igouw etc. etc.
Paris 1838, 8.