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der Angabe des erwähnten Schriftstellers lebte F. Götzinger 1795 in
Würzburg. Von ihm ist daher die G bezeichnete Stcrbemünze des
Bischofs Franz Ludwig von Erthal 1795.
Nils Georgi, Mcdailleur aus Schweden, war Hedlinger's Schüler,
und kam 1748 nach Berlin, wo er eine Reihe von Jahren arbeitete.
Man hat von ihm eine Serie von Medaillen auf die ruhmwürdigen
Thaten des Königs Friedrich II. Auf etlichen steht der Buchstabe G.
wie auf jener mit dem Bildnisse des Königs als Protektor der Aka-
demie 1750. Im Revers ist ein anffliegender Adler. Eine andere Me-
daille mit dem Bildnisse des Königs und dem Buchstaben G zeigt im
Revers den Janustempel 1762. Die Mehrzahl der Denkmünzeu auf
Friedrich II. hat aber den Namen. Zu seinen schönsten und seltensten
Medaillen gehört jene mit dem Bildnisse des Paul Werner von Colberg
in Husarenuniform, auf dessen Vertheidigung von Colberg 1760 geprägt.
Georgi verliess 1782 Berlin, und starb 1790 in seinem Vaterlande.
Paul Heinrich Gödicke, Stempelschneider in Hamburg von 1730
bis 1761, zeichnete auch P. H. G.
Johann Georg Gödicka war von 1750-1752 Münzdirektor in Leipzig,
und kam 1747 von Altenkirchen dahin. Er zeichnete auch I. G. G.
Gräfensteim.Stempelschneider, war um 1764 in Mitau thätig.
Elias Gervais, Stempelschneider in Nenwied und Coblenz von
1760-1778. Er zeichnete auch E. G.
von Gartenberg, Münzdirektor in Crakail von 1765- 1772. Er
zeichnete auch V. G. und v. G.
Johann Baptist Gass, Stempelschneider in St. Petersburg von
1768- 1793. Er zeichnete auch I. B. G. , und noch öfter mit dem
Namen. Schön ist die Medaille mit dem Bildnisse des Baron G. de
Asch und der Hygiea: Liberator a Peste. In Bello Turcico Ad lstrum
MDCCLXX.
Grohmann, Münzmeister in Dresden 1833-1844.
2536. Unbekannter Formschnelder, welcher um 1522 in Strassburg
G thätig war. Der erste Buchstabe steht links auf einer sehr
G, schön gezeichneten Titelbordure, welche rechts und links in
den Seitenleisteu einen Propheten oder Schriftgelehrten enthält. In der
unteren Querleiste verfolgt rechts der Tod mit erhobener Sanduhr eine
Jungfrau mit halb offener Brust, welche die Hände faltet. Beide treten
nur im Brustbilde aus verschlungenen Aesten mit Blättern hervor,
welche rechts und links den Raum füllen. Hinter dem Kopfe des Ge-
rippes ist ein Spruchzettel mit den Buchstaben O M. 11m1 91H Zweiter
vor der weiblichen Gestalt hat ein dem Cursiv N ähnelndes Zeichen
mit einem Pfeile. Diese Buchstaben beziehen sich auf keinen Künstler,
indem auch auf den Zetteln der Seiteniiguren solche eingeschnitten
sind, wie S. V.P. N. R. 0. u. s. w. Diese Titeleinfassung ist in Zeich-
nung und Schnitt zu rühmen. Sie erinnert uns weniger an die Blätter
des Hans Baldung Grün, als an die Zeichnungen des M. Griinewald,
welcher Antheil haben könnte. Diese Bordüre ündet man auf dem
Titclblatte zu Matthias Zell: Christliche Verantwortung Straßburg,
Wolfgang Köpfel 1523. 4.
Der zweite Buchstabe soll ebenfalls auf Holzschnitten der älteren
elsassischen Schule vorkommen, wir haben aber kein Blatt mit dem-
selben vorgefunden. An Ursus Graf ist wohl nicht zu denken, da
dieser Meister immer den Buchstaben G in der alten gewundenen
Form gebraucht. 60g