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Andenken in weitem Kreise erhalten. Im Museum des Louvre wird
sein Bildniss aufbewahrt. Ausserdem ist daselbst das von Grenze ge-
malte Portrait des Malers E. Jeaurat, und drei andere berühmte Bilder
des Meisters sind Baccordäe de vitlage, Le depart und Le retour betitelt.
Hier handelt es sich aber nur nm ein radirtes Blatt, welches
Prosper de Baudicour, Peintre-graveur frangais continue I. p. 130, be-
schreibt. Es stellt eine junge Savoyarde mit dem Murmelthiere von vorn
gesehen vor, wie sie den Kopf in Erwartung nach rechts wendet. Neben
der linken untgen Ecke steht im weissen Rande der Buchstabe G mit
zwei geritzten Punkten, wie Baudicour sagt. Er fügt aber nie ein
Facsimile der Buchstaben bei. Höhe 123 millim. mit 12 m. Rand,
Breite 93 millim.
Die Composition dieses Blattes ist sicher von Grenze, und auch
die Radirung wird ihm zugeschrieben. Im Catalog Defer vom 17. Jänner
1850 wurde ein Exemplar mit der handschriftlichen Angabe: J. B. Greuze
del. et scuL, mit 30 Frs. bezahlt. Man hielt die Schrift für eigenhändig.
Mr. de Bandicour sah einen Abdruck mit der Beischrift: J. B. Greuze
fecit 1765.
2631. Unbekannter Metallschneider, welcher um 1515 in Venedig
lebte. Er illnstrirte folgendes Werk: Legendario di Saum
G179 nouamente ben stampato vulggre (Auct. Jacobus de Voragine).
Am Ende: Stäpato ad instätia de Nicole c Domeuico dal Jesu fralelli
nella Inclita citta di Venczia MDXVIII. fol. Ein Theil der Zeichnungen
zu diesen schönen Metallschnitten rührt von einem Meister der Schule
des 'l'izian her, andere tragen aber das Gepräge der Montagnaischen
Schule. Das Buch ist reich verziert mit Bildern verschiedener Grösse.
Benedetto Montagna könnte selbst Zeichnungen dazu geliefert haben,
kein Blatt nach solchen ist aber bezeichnet. Der Buchstabe G kommt
nur auf wenigen Blättern im Charakter des Tizian vor. Der Initial
G in richtiger Stellung steht auf dem Blatte mit St. Adrian,_und auf
jenem mit der Geburt der heiligen Maria ist derselbe verkehrt. Von
gleicher Behandlung in Schnitt und Zeichnung sind auch die Blätter
mit der Verkündigung Mariä, mit einer Pieta, und mit den Heiligen
Sebastian und Rochns. Diese Vorstellungen nehmen die Blattseite ein,
und tragen das Gepräge der Tizianlschen Schule. Die kleineren Bilder
und ein grosser Theil der Medaillons sind von einem Meister der
Schule des G. Bellini gezeichnet. Der Künstler aber, welcher dieselben
auf Metall übertrug, ist ein anderer. Er war weniger geschickt, ob-
gleich er es verstanden hat, die Schattenpartien leicht zu schraffiren.
Wenn wir nach einem Metall- und Holzschneider aus der Zeit
um 1518 fragen, auf welchen der Buchstabe G gedeutet werden könnte,
so tritt uns zunächst Gio. Andrea Vavassore entgegen. Er hatte den
Beinamen Vadagnino oder Guadagnino. Der Buchstabe G könnte daher
Guadagnino bedeuten. Auf den meisten Blättern dieses Meisters stehen
aber die Buchstaben I A und ZA, und in seinem Druckersignet ZA V.
Von Domeuico dalle Greche, dem späteren Tizianischen Formschneider,
kann kaum eine Rede seyn. Ob allenfalls der oben N0. 2615 erwähnte
Gavardino da Bologna eintreten könnte, wagen wir nicht zu bestimmen.
2632. Hubert Goltzius und Joseph Gietleughen erhalten hier einen
G D gemeinschaftlichen Artikel, ohne dass wir den artistischen
I 16' Antheil eines jeden genau ausscheiden können. H. Goltzius
G F. war der Sohn des Malers Rudger Golz, welcher 1520 in
Würzburg das Meisterrecht erlangte, und später in Venloo sich nieder-
gelassen hatte. Hubert wurde den 30. Oktober 1526 zu Würzburg
(Venloo geboren, und widmete sich mit Vorliebe der Geschichte und