Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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2584. 
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Tone, was bei Wouters nicht der Fall ist. Wir fanden eine Charitas 
mit der Jahrzahl 1656 erwähnt, welche diese Kennzeichen an sich 
trägt. In Gallerien begegnet man den F. Wouters selten. Es ist auch 
wenig nach ihm gestochen worden. Ein seltenes Blatt mit der Madonna 
und dem schlafenden Kinde im Schoose ist bezeichnet: F. Wouters 
inven. Fr. van den Wyngaerde exa, fol. Auch die beiden Brustbilder 
des hl. Joseph und des hl. Joachim in der Gallerie zu Wien sind im 
Stiche bekannt. 
In der Sammlung des Grafen von Fries in Wien waren vier radirte 
Blätter mit Landschaften, welche dem F. Wouters zugeschrieben wur- 
den. Man behauptet auch, dass der Künstler schöne Waldlandschaften 
mit Durchsichten auf weite Fernen gemalt habe, in welchen also die 
Staifage entweder ganz fehlt, oder von untergeordneter Bedeutung ist. 
Eine F. W. 1612 bezeichnete Waldlandschaft ist im folgenden Artikel 
angegeben, denn sie kann der Zeit nach nicht von F. Wouters gemalt 
seyn. In dem Manuscripte des Inspektors F. Brulliot finden wir eine 
sehr geistreich radirte und eben so seltene Landschaft mit dem Namen 
F. Wouers beschrieben, welche aber mehr im italienischen Charakter 
behandelt ist, als in jenem der Schule von Rubens. Im Mittelgrunde 
rechts bemerkt man hinter Bäumen versteckt ein altes Gebäude, so 
dass nur die Spitze eines Thurmes, ein Theil der Mauer und das ver- 
schlossene Thor hervortreten. Auf dem Wege zu letzterem geht ein 
Mann. Links im Vordergrunde begränzen Bäume und Gesträuche die 
Wasserpartie. In der Mitte des Blattes öffnet sich etwas nach links 
eine weite Aussicht auf hohes Felsengebirge an der Mündung des 
Flusses in das Meer. Am Horizonte ziehen sich leichte Streifwolken 
hin. Unten gegen rechts steht F. WQVERS, und gegen rechts auf 
einem Steine im Wasser die Jahrzahl 1649. H. 5 Z. 7 L., Br. 8 Z. 
8 L. Der Name Wovers oder Wouers lässt einen anderen Künstler 
vermuthen, und auch die italienische Landschaft ist für F. Wouters 
auffallend, da von einer Reise nach Italien nichts bekannt ist. Er kam 
frühzeitig in Dienste des Kaisers Ferdinand II., ging 1637 mit der 
kaiserlichen Gesandtschaft nach England, und nahm darauf die Stelle 
eines Hofmalers des Prinzen von Wales an. Wouters blieb aber nicht 
lange in England, sondern kehrte, nach Lierre zurück, und wurde 1648 
Direktor der Akademie in Antwerpen, als welcher er 1659 starb. Wir 
glauben daher, dass F. Wovers, welcher 1649 die erwähnte Landschaft 
radirte, ein anderer Meister ist, vielleicht jener, welcher im folgenden 
Artikel mit einer Landschaft von 1612 auftritt. 
2583. Unbekannterlüaler, dessen Lebenszeit die beigefügte Jahr- 
F W 1612 zalil liestxmmt.  In der WinkleNsuhen Semmlnng zu 
  Leipzig war eine Waldlandschafqt mit einem Flusse 
F. W16!2 gezeichnet, und semlt stammt _das Bild aus einer Zeit, in 
welcher der vorhergehende Meister noch nicht geboren war. Es wäre 
aber möglich, dass er mit dem Landsehaiter_ F. Wovers, von welchem 
wir im Artikel des Franz Wouters eine geistreich radirte Landschaft 
ohne Staifage beschrleben haben, Eine _Pers0n sei. Das Blatt ist im 
italienischen Charakter behandelt, _und mit der Jahrzahl1649 versehen. 
Unsler hfleiiistex- könnge _noch Jung gewesen seyn, so dass er 1649 
noc vo onnnen ar ex s a lg war. 
2584. Franz Wlllmlagßnz Maler aqs Bremen, war um 1660 Schüler 
F W von Rembrandt, bl1eb_ aber 1n fler Kunstgeschichte ziemlich 
vergessen. Er fehlt mdessen m unserem Künstler-Lexicon
	        
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