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Tone, was bei Wouters nicht der Fall ist. Wir fanden eine Charitas
mit der Jahrzahl 1656 erwähnt, welche diese Kennzeichen an sich
trägt. In Gallerien begegnet man den F. Wouters selten. Es ist auch
wenig nach ihm gestochen worden. Ein seltenes Blatt mit der Madonna
und dem schlafenden Kinde im Schoose ist bezeichnet: F. Wouters
inven. Fr. van den Wyngaerde exa, fol. Auch die beiden Brustbilder
des hl. Joseph und des hl. Joachim in der Gallerie zu Wien sind im
Stiche bekannt.
In der Sammlung des Grafen von Fries in Wien waren vier radirte
Blätter mit Landschaften, welche dem F. Wouters zugeschrieben wur-
den. Man behauptet auch, dass der Künstler schöne Waldlandschaften
mit Durchsichten auf weite Fernen gemalt habe, in welchen also die
Staifage entweder ganz fehlt, oder von untergeordneter Bedeutung ist.
Eine F. W. 1612 bezeichnete Waldlandschaft ist im folgenden Artikel
angegeben, denn sie kann der Zeit nach nicht von F. Wouters gemalt
seyn. In dem Manuscripte des Inspektors F. Brulliot finden wir eine
sehr geistreich radirte und eben so seltene Landschaft mit dem Namen
F. Wouers beschrieben, welche aber mehr im italienischen Charakter
behandelt ist, als in jenem der Schule von Rubens. Im Mittelgrunde
rechts bemerkt man hinter Bäumen versteckt ein altes Gebäude, so
dass nur die Spitze eines Thurmes, ein Theil der Mauer und das ver-
schlossene Thor hervortreten. Auf dem Wege zu letzterem geht ein
Mann. Links im Vordergrunde begränzen Bäume und Gesträuche die
Wasserpartie. In der Mitte des Blattes öffnet sich etwas nach links
eine weite Aussicht auf hohes Felsengebirge an der Mündung des
Flusses in das Meer. Am Horizonte ziehen sich leichte Streifwolken
hin. Unten gegen rechts steht F. WQVERS, und gegen rechts auf
einem Steine im Wasser die Jahrzahl 1649. H. 5 Z. 7 L., Br. 8 Z.
8 L. Der Name Wovers oder Wouers lässt einen anderen Künstler
vermuthen, und auch die italienische Landschaft ist für F. Wouters
auffallend, da von einer Reise nach Italien nichts bekannt ist. Er kam
frühzeitig in Dienste des Kaisers Ferdinand II., ging 1637 mit der
kaiserlichen Gesandtschaft nach England, und nahm darauf die Stelle
eines Hofmalers des Prinzen von Wales an. Wouters blieb aber nicht
lange in England, sondern kehrte, nach Lierre zurück, und wurde 1648
Direktor der Akademie in Antwerpen, als welcher er 1659 starb. Wir
glauben daher, dass F. Wovers, welcher 1649 die erwähnte Landschaft
radirte, ein anderer Meister ist, vielleicht jener, welcher im folgenden
Artikel mit einer Landschaft von 1612 auftritt.
2583. Unbekannterlüaler, dessen Lebenszeit die beigefügte Jahr-
F W 1612 zalil liestxmmt. In der WinkleNsuhen Semmlnng zu
Leipzig war eine Waldlandschafqt mit einem Flusse
F. W16!2 gezeichnet, und semlt stammt _das Bild aus einer Zeit, in
welcher der vorhergehende Meister noch nicht geboren war. Es wäre
aber möglich, dass er mit dem Landsehaiter_ F. Wovers, von welchem
wir im Artikel des Franz Wouters eine geistreich radirte Landschaft
ohne Staifage beschrleben haben, Eine _Pers0n sei. Das Blatt ist im
italienischen Charakter behandelt, _und mit der Jahrzahl1649 versehen.
Unsler hfleiiistex- könnge _noch Jung gewesen seyn, so dass er 1649
noc vo onnnen ar ex s a lg war.
2584. Franz Wlllmlagßnz Maler aqs Bremen, war um 1660 Schüler
F W von Rembrandt, bl1eb_ aber 1n fler Kunstgeschichte ziemlich
vergessen. Er fehlt mdessen m unserem Künstler-Lexicon