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2582.
in Rüstung mit der Krone und wallendem Federbusche auf dem Haupte
als Ueberwinder des Türken und seines höllischen Verbündeten vor-
stellt. Er setzt mit der Linken dem Teufel den Degenkxiopf an die
Stirne, während die Rechte auf einem Säulchen Oesterreichs Genius
mit dem dargebotenen Siegeskranze trägt. Gegenüber schwebt ein Engel
mit Scepter und Reichsapfel, und im Hintergrunde breitet sich die
Stadt Wien aus. Dem obigen Monogramme ist die Jahrzahl 1596 bei-
gefügt. Die oben und unten stehenden Verse sind dem Psalm 17 und
H7 entnommen. Dieses Blatt findet man in folgendem Werke: Geist-
liche l KRiegszrüstu-ng I widerden gemeinen Blutdurstigen Tyrannen l vnd
Erbfeindt Christliches Namens {den Türken u. s. w. Duroh Sebastianum
von Baden Abbten dess Ehrwürdigen Stiffts I und Gotteshauss Bruck bei
Znaym Gedruckt zu Bruck an der Teya 1595, 4. Diess is das erste,
aus 130 Blättern bestehende Buch, welches aus der von dem Abt" Se-
bastian im Prämonstratenser Kloster zu Bruck errichteten Druckerei
hervorging. Im Jahre 1597 erschien ein Breviarium. Vgl. Dr. Nau-
mann's Serapeum 1856 S. 46. O
2581. Johann Friedrich Weitsch, Thier- und Laudschaftsmaler,
genannt P as cha- W e its ch , geb. zu Hessen-Damm bei
j Wolfenbüttel 1723, gest. zu Salzdahlum 1803. Einer
der gepriesensten Künstler seiner Zeit, hinterliess er
"eine grosse Anzahl von Gemälden, welche Waldgegen-
Wxf den mit Bergen und Ruinen, und Trieften mit weiden-
dem Vieh vorstellen. Er liebte besonders die deutsche
Eiche und den Buchenwald, und wenn er die baumreiche Fläche mit
Hausthieren belebte, war es besonders der Stier oder eine Kuh, welche
er die hervorragende Stelle einnehmen liess. Seine Vorbilder waren
P. Potter, Both, Ruysdael und Moucheron, doch ging er nie ans Werk,
ohne auch die Natur zu befragen. Auf landschaftlichen Zeichnungen
mit Thieren in rother oder schwarzer Kreide findet man die obigen
Zeichen, welche wahrscheinlich auch auf Gemälden vorkommen. Seine
Zeichnungen sind sehr zahlreich, selten aber vollendet. Er zeichnete
gewöhnlich in Umrissen. Weitsch wurde 1788 Inspektor der Gallerie
in Salzdahlum. In der k. Akademie zu Berlin ist sein Bildniss. Er
kleidete sich fast orientalisch, und daher nannte man ihn Pascha-
Weitsch.
2582. Franz Wouters soll nach Heller, Monogn-Lex. S. 140
FW F. W. gezeichnet haben. Der genannte Schriftsteller gibt nach
' seinerWeise nicht an, auf welchem Gemälde er diese Initialen
gefunden hatte, und somit könnte auch der folgende Meister eintreten,
besonders wenn es sich um Landschaften handelt, in welchen die
Staifage fehlt, oder vielleicht nur ein untergeordnetes Element bildet.
F. Wouters wurde 1614 zu Lierre geboren und von Rubens unterrichtet.
Er malte Landschaften mit kleinen mythologischen Figuren, und dann
mit Scenen aus der heiligen Geschichte, gewöhnlich in kleinerem For-
mate. Wenn nun auf solchen Gemälden die Initialen F. W. vorkom-
men, und darin die Schule des Rubens zu erkennen ist, so könnten
sie von F. Wouters herrühren. Eine der uns mitgetheilten Notizen
besagt auch wirklich, dass man auf kleinen Tafeln mit mythologischen
Vorstellungen, welche um 1650 entstanden seien, die Initialen F. W.
finde. Dagegen ist aber auch ein F. Wollfen eingemerkt, welcher um
1656 mythologische und allegorische Bilder malte, und uns früher nicht
bekannt war. Diese Gemälde sind sehr zart behandelt, aber kalt im