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2537
2539.
welcher den Martial vorstellt, wie er dem Kaiser sein Buch überreicht.
Das Blatt stimmt im Machwerke ganz mit der Erscheinung des heil.
Geistes im Decachordum Christianum von 1507.
In einer Wiederholung finden wir den Kampf mit dem Drachen
unter der Titelschrift folgenden Werkes: Tcrcntius cum quinque com-
mencist Donati Guidonis, Calphurnii Ascensii et Servij". Veneliis. G. de
Rusconibus 1518. fol. Das Bild ist in einer Einfassung von Arabesken,
und mit den ersten Buchstaben bezeichnet.
2) Die Erscheinung des hl. Geistes unter einem von zwei Pilastern
getragenen Bogen. Auf dem Cnpitäle links steht F, rechts V. Diesen
ziemlich grossen Holzschnitt findet man mit anderen in folgendem
"Werke: Marci Vigerii Saoncnsis Sanct. Marias Transtybe. Praccbi. Car.
Seno. Gallien. Decachordum Chrislianum Julia H. Pont. Illax. Dicamm.
Am Schlusse vor dem Index: Marci Vigerii- Decachordum Christi-
uni. finit. quod Hieronymus Soncinus in Urbe Fani his caracteribus im-
pressit die X Augusti M. D. VII. Sacrae Theologiaa magistris Guido de
Sancto Leone et Francisco Armillino de .S'erra comitwn eiusdem ordinis
Correctoribus. fol. Die grossen Blätter dieses sehr seltenen Werkes
haben Einfassungen von Arabesken, und könnten nach Zeichnungen
von Benedetto Montagna geschnitten seyn. Jedenfalls gehören sie
einem Meister der Lombardisch-Venetianischen Schule an. Sie stellen
die Verkündigung Maria, die Geburt Christi, die Beschneidung, die
Anbetung der Könige, die Vorstellung im Tempel, den Einzug Christi
in Jerusalem, Christus am Oelberge, die Auferstehung, die Himmel-
fahrt und" die erwähnte Ausgiessung des heil. Geistes vor. Auf dem
Blatte mit der Geburt Christi, oder Anbetung der Hirten, steht der
Buchstabe L. welcher einen "zweiten Metallschneider oder den Zeichner
andeutet. Das Titelblatt hat eine Einfassung von Arabesken in der
Weise des Zoan Andrea Vavassore Guadagnino, und somit wird auch
dieser Meister Theil an den Illustrationen haben. Dass Florio Vavas-
sore auch noch andere Stöcke für dieses Werk geschnitten habe, be-
weisen die wiederkehrenden Initialen auf beiden Seiten einer Leiste
mit verkehrtem F.
2537- Unbekannter Kupferstecher, dessen Brulliot II. No. 884
A FVA erwähnt. Nach der Angabe dieses Schriftstellers findet man
die ersten Buchstaben auf einer Oopie nach Marc Anton,
A F. VS welche einen Satyr mit dem Kinde vorstellt, B. XIV. p. 216
No. 281. Die auf diesem Blatte vorkommenden Buchstaben gleichen
aber unsern zweiten Initialen, welche FN zu seyn scheinen. Wir haben
daher unter F N. No. 2301 über die fragliche Copie gehandelt. Sie
ist 4 Z. 6 L. hoch, und 3 Z. 7 L. breit.
FTMIGBSOO Vecellio, der Bruder des Tizian, soll Gemälde
F V F. V. gezeichnet haben. Wir haben Kunde von dem Bildnisse
' eines italienischen Malers, welches man für jenes des F. Ve-
cellio halten wollte. Es hat die Aufschrift: 1538 NATVS ANNOS 85.
Wenn der F. V. zeichnende Maler die dargestellte Person seyn soll,
so kann von F. Vecellio keine Rede seyn, da dieser 1475 geboren
wurde, und. der Meister F. V. 1503 .das Licht der Welt erblickte.
Wenn nun unter diesen Initialen F. Vecellio seinen Namen angedeutet
hat, so handelt es sich nicht um sein eigenhiindiges Bildniss.
2539, Unbekannter Kupferstecher, welcher wahrscheinlich der
niederländischen Schule angehört. Das Blatt mit den Buch-
F. V. staben F. V. nähert sich nämlich der Manier des J. Matham.
Es stellt das jüngste Gericht vor, mit der Schrift unter fünf posauirenden
Engeln: Surgite mortui venitc ad judicium. Links unten stehen die