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212.
211. Jan Gornelis Woudanus oder Waudanus, Zeichner undMaler,
i; war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, und noch
1,11411 um 1610 in Leyden thätig. Er malte Bildnisse und alle-
gorische Darstellungen, auf Gemälden kommt aber das gegebene Zeichen
wohl nicht vor. Man findet es theils ohne, theils mit inu. auf Bild-
nissen von Haretikern, welche Carl van Sichem gestochen hat, unter
folgendem Titel: lconica et historica descriptio praecipuorum haeresiar-
charum per C. v. S. Ar-nhemi 1609. Dieses Werk enthält 17 Blätter,
grösstentheils Copien nach älteren Stichen und Bildern, welche Wou-
danus gezeichnet hatte. Das Monogramm erklärt sich aus der Abbre-
viatur des Namens J. C. Wou. oder Woud.. welche auf anderen Bild-
nissen steht. Auf etlichen liess der Künstler den Geschlechtsnamen
weg, weil sein Antheil durch den Vergleich sich herausstellte. Unter
den Bildnissen stehen in der Arnheimer Ausgabe lateinische, in der
Amsterdamer Ausgabe von 1608 bei Coruelis Nicolai deutsche bio-
graphische Notizen. Höhe mit der Schrift 9 Z. 9 L. Br. 5 Z. 1 L.
Dasselbe Zeichen, aber ohne den Beisatz mm. findet man auch
auf einem Kupferstiche des Meisters mit dem Monogramme RB, näm-
lich des Robert de Baudous, wie wir glauben. Das Blatt stellt ein
Weib vor, welches auf einem auf dem Boden liegenden Bauer sitzt.
Dieses Weib trägt einen mit Schild und Schwert bewaffneten Mann
auf dem Rücken, und halt eine Fackel in der Rechten. Den Grund
bildet eine bergige Landschaft mit Gebäuden. Rechts unten bemerkt
man das Zeichen C], und ein aus RB bestehendes Monogramm, auf
welches wir zurückkommen. Im Rande stehen vier französische und
vier holländische Verse: Est ce merueille si Dieu punit le monde etc.
H. 9 Z. 11 L. und 1 Z. 5 L. Rand. Br. 9 Z. 11 L.
212- Jacques 6311012, Maler, Zeichner, Kupferstecher und Ra-
direr von Nancy, wurde zufolge seines Grabsteines
(E inumißo. 1594 geboren, und daher fallen 'die gewöhnlichen An-
gaben, dass der Künstler 1586, 1592 oder 1593 geboren
worden sei, als irrig weg. Den 23. März 1635 starb er. Schüler von
R. Canta-Gallina, Ph. Thomassin und A. Parigi, hinterliess er eine
Menge von Blättern, weiche in ihrer Art einzig zu nennen sind. Nur
wenige Blätter tragen aber das Zeichen des Künstlers, so dass wir
uns hier auf die Angabe der Literatur beschränken. In früherer Zeit
begnügte man sich mit E. F. Gersaintis Catalogue raisoxme des diverses
cnriosites du cabinet du feu M. Guentin de Lorangere. Paris 1744, 8.
Diesen reichen Catalog benutzte Heinecke im dritten Bande seines
Dictionnaire des Artistes, Leipzig 1789. Man findet desswegen den
Catalogue Lorangere und Heinecke häufig citirt, das Werk des Letz-
teren noch in neuester Zeit, da das Verzeichniss der Calloüschen
Blätter in demselben das reichste ist. Heinecke fand im Kupferstich-
Cabinet zu Dresden einen Schatz von 1500 Stichen und Radirungen
vor, worunter sich aber Varietäten, zweifelhafte Blätter und Copien
befinden. Nach Heiuecke ist wahrscheinlich folgender Catalog ge-
fertiget: Cutalogue und description of the wohle of the works of the cele-
brazed J. Callot. London, J. Barfield a-nd J. H. Green 1804, 8.
O. le Blaue beschreibt in seinem Manuel de PAmateur d'Estampes I.
p. 564 eine Anzahl von 1405 Blättern. Eine vollständige Monographie
über J. Callot aus neuester Zeit erschien unter dem Titel: Recherches
sur 1a Vie et los Ouvrages de J. Callot. Pur M. E. llleaume. Tom. I.
Nancy 1853. 8. Der zweite Band, mit dem Verzeichnisse der Blätter
erschien 1858 zu Nancy. Nach diesem Werke werden jetzt häufig