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2517
2519.
2517- Tizian Vecellio da Gadore soll Gemälde mit diesem Zeichen
versehen haben. Man findet es wenigstens auf dem Bildnisse des
FF. Kaisers Carl V. im k. k. Belvedere zu Wien. Oben im Grunde
steht: CAROLVS v. IMP. AN. AETA. n. MDL, und dann folgt das Monogramm.
Es ist möglich, dass Tizian dadurch seinen Namen angedeutet habe,
da er auch Titianus Fccit zeichnete, wie auf dem Bilde des Jacobus
de Strada in der erwähnten Gallerie. Kaiser Carl V. hatte den Künstler
in den Ritterstand erhoben, und man weiss sicher, dass er das Bild-
niss dieses Monarchen gemalt habe. Wir kennen aber kein zweites
Gemälde mit diesem Zeichen, obwohl Brulliot I. N0. 2080 sagt, dass
man es auf einigen Gemälden ünde. Es soll auch auf Kupferstichen
vorkommen. Darunter gehört nun das Blatt mit dem Bildnisse des
Kaisers Oarl V.
2518. Theodor Falckeisen, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
r-F Basel 1765, gest. 1811, hinterliess eine Anzahl schöner Blätter,
'78 7- bediente sich aber des gegebenen Monogramms nur ausnahms-
weise. Man findet es auf einer Radirung mit einem grossen Baume,
und zwar rechts unten. H. 4 Z. 9 L. Br. 4 Z. 2 L.
2519- Adülph Tidemant, Genremaler, geb. zu Mandel in Norwegen
1816, machte seine Studien auf der Akademie in Copen-
94, g hagen, ging aber 1837 nach Düsseldorf und neigte sich
, anfänglich der Historienmalerei zu. Sein erstes Werk
von 1841 stellt GustawWasa in der Kirche zu Mcra zu dem Bauern
Dalarnes redeud vor, welches als viel versprechendes Bild eines jungen
Talentes allgemeinen Beifall erntete. Es fiel bei der Verloosung des
rheinischen Kunstvereins einem Privatmann in Dorpat zu. Ein späterer
Aufenthalt in München, dann in Rom und wieder" in Norwegen führte
aber sein Talent in jene Richtung, in welcher er sich den Ruf des
ersten norwegischen Malers erwarb. Tidemant war von dieser Zeit an
fast ausschliesslich beschäftiget, die eigenthümlichen Zustände seines
Volkes darzustellen. Besonders beliebt sind seine kleinen Cabinets-
stücke mit verschiedenartigen gemüthlichen Episoden aus dem häus-
lichen Lebender norwegischen Landbewohner. Er wählte aber auch
öfter bedeutendere Gegenstände, welche eine grossartigere Auffassung
bedingten, und die in Dimensionen ausgeführt sind, welche sich denen
des historischen Bildes annähern. Solche Gemälde kamen in den Be-
sitz des Königs Oskar von Schweden und seiner Gemahlin. In der
kgl. Villa. Oskars-Ilall bei Christiania zieren seit 1851 zehn Gemälde
mit Scenen aus dem norwegischen Bauernleben einen Fries. In 'der
Kunsthandlung von J. Buddeus, jetzt E. Schulte, in Düsseldorf erschien
dieser Cyklus in lithographischer Nachbildung von J. B. Sonderland,
und mit Text von W. Müller und A. Munch, qu. fol. Auch in der
National-Gallerie zu Christiania sieht man eines der Hauptwerke des
Künstlers in grösserem Formate, die Haus-Andacht betitelt. Dasjenige
Bild aber, welches 1848 in öffentlichen Blättern als Glanzpunkt der
Berliner-Kunstausstellung bezeichnet wurde, befindet sich jetzt in der
akademischen Gallerie zu Düsseldorf. Es stellt eine Versammlung der
Haugianer, einer norwegischen Sekte vor. Eine Wiederholung dieses
Bildes erwarb 1851 Courad Graf in Wien für sein gewähltes Cabinet.
Im deutschen Kunstblatt 1851 N0. 42 sind auch noch andere Gemälde
dieses trefflichen Künstlers aufgezählt, da man deren nicht allein in
Norwegen, sondern auch in Deutschland findet. Durch die Verloosungen
des westphälisch-rheinischen Kunstvereins gingen sie in "verschiedenen
Besitz über. Tidemant unternahm mit Gude auch öfter gemeinschaft-
liche Arbeiten, welche aus Einem geistigen Gusse kommen, und mit