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2516.
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2513- Theodor Frye, hialer und Kupferstecher, geb. zu London
1724, gest. 1762. Gewöhnlich Thomas genannt, steht
T T dieser Künstler in England in hoher Achtung, da
w , sowohl seine Bildnisse in Oel und Miniatur, als seine
Schwarzkunstblätter ein grosses Talent verrathen. Auf Gemälden brachte
er häufig das dritte Zeichen an, auf Mezzotintosticheu kommt aber das
erste und zweite Monogramm, je nach der Dimension auch noch grösser
vor. Seine Blätter enthalten meistens Bildnisse, zuweilen kommt aber
eine Büste oder halbe Figur vor, welche dem Gebiete des Genres ent-
nommen zu seyn scheint. Darunter ist auch eine Folge von grossen
Idealköpfen, wie immer in meisterhafter Behandlung. Zu seinen Haupt-
werken gehören auch die Bildnisse des Königs Georg III. und seiner
Gemahlin Charlotte, gr. fol. Eben so schön, als selten ist auch das
eigenhändige Bildniss des Künstlers von 1760, gr. fol. Unter den
Blättern mit dem Zeichen nennen wir besonders das grosse Bildniss
einer fürstlichen Dame im Hermelin mit Diadem und Perlenkette 1760.
Im zweiten Drucke ist auch der Name beigefügt.
2514. Unbekannter Maler und Zeichner, welcher um 1570 in
Prag gelebt zu haben scheint. Er ist wahrscheinlich Eine Person
T mit dem folgenden Meister, welcher für das 1560 in Wien er-
schienene Turnierbuch des Hans von Francolin gearbeitet hat. Hier
handelt es sich aber um Holzschnitte einer illustrirten Bibel, welche
zu Prag bei Georg Melautrichius ab Aventinum erschien. Das Mono-
gramm kommt auf Blättern mit Vorstellungen aus dem alten Testamente
vor. Einige tragen auch die Initialen H S, welche auf den Form-
schneider Hans Severin gedeutet werden. Auch die Buchstaben PS
und ein aus diesen gebildetes Monogramm ist beigefügt. Diese Holz-
schnitte sind 4 Z. 5 L. hoch und 6 Z. 4 L. breit.
2515. Unbekannter Maler und Badirer, welcher um 1560 in Wien
thätig war. Er ist wahrscheinlich mit dem Monogrammisten FA
T: N0. 1864 Eine Person, da beide für das bei R. Hofhalter 1560
erschienene Werk des Hans von E'rancolin : lterum praeclare gestarum 010.,
welches wir in dem erwähnten Artikel angegeben haben, arbeiteten. In
diesem Werke findet man eine Radirung mit dem obigen Zeichen,
welches Bartseh, P. gr. IX. p. 481, nicht genau gibt, sowie er auch
das Turnierbneh des H. von Francolin nicht kannte. Dieses hübsch
gezeichnete und frei radirte Blatt stellt ein Gastmahl vor, welches 1560
am Hofe des Kaisers Maximilian II. stattfand. Im Rande steht: Quo-
mddo am Maitas cum llheris suis prand-ium sumpserit effictio 1560.
Rechts in halber Höhe bemerkt man das Zeichen. Höhe 14 Z. 2 L.
Breite 18 Z. 5 L.
Wenn dieser Meister mit dem Monogrammisten N0. 1864 nicht
Eine Person ist, so könnte man an Francesco Terzi denken, welcher
von Maximilian II. nach Wien berufen wurde, und von 1568- 1573
die Bildnisse der Erzherzoge von Oesterreich in ihren Prachtharnischen
herausgab. Wir haben imlKünstler- Lexicon XVIII. S. 256 über ihn
gehandelt.
2516. Christian Friedrich Ferdinand Thöming, Landschafts- und
Seemaler, geboren zu Eckernförde 1802, machte seine Studien zu
T Copenhagen und in München, und unternahm 1830 eine Reise
nach Italien. Aus dieser Zeit stammen mehrere schöne Landschaften
mit Figuren und Architektur, sowie Mannen. Auf Zeichnungen, und
vielleicht auf Gemälden iindet man das Monogramm. Es kommt aber
auch auf lithograpliirten Blättern vor, welche in Landschaften und An-
sichten bestehen.