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die Madonna mit dem Kinde über der von Engeln in der Luft getra-
genen Kirche vorstellt. Dieses Blatt findet man in dem Buche: Notizia
della srmta casa di Maria Vergine venerata in Loreto. Lorelo l769. 8.
Der Holzschnitt mit der heil. Maria von Loreto ist mittelmässig. Die
Figur derselben und des Kindes scheint einer Radirung des Simon
Cantarini entlehnt zu seyn. Auf den anderen Holzschnitten des er-
wähnten Buches steht der Name des Künstlers: Federico Sartorj incise
in Loreto.
Medailleure und Münzmeister. Welche F. S. zeichneten. Darauf
F S geht Scblickeysen, Abkürzungen auf Münzen und Medaillen
ä des Alterthums äc. S. 114 ein, und wir geben nur einige
F" 5' f' Zusätze.
Friedrich Stierbitz, Münzmeister in Sorau um 1622.
Friedrich Schrattauer, Münzrneister in Ooblenz 1693 1695.
Francesco de 89W, Stempelschneider aus Piemont, stand im ersten
Decennium des 18. Jahrhunderts in Diensten des römischen Hofes.
Von ihm wird ein Theil der Stempel zu den vielen Medaillen auf Papst
Clemens XI. herrühren, welche aber fast alle unhezeichnet sind. Ein
Piaster, welcher auf dem Revers Clemens XI. in St. Maria Maggiore
als Prediger vorstellt, ist F. S. f., oder F. S. F. bezeichnet.
Leopold Ferdinand Scharif, Münzmeister in Prag von 1713-1728.
Er verband diese Buchstaben auch zum Monogramme, wie No. 2477
gegeben.
Sigmund Friedrich Schäfer, geboren zu Düsseldorf 1725, war von
1749 1754 Stempelschneider in Weilhnrg, und kam dann als Münz-
meister nach Eisenach, wo er 1776 starb.
Friedrich Sylm, Münzmeister in Warschau von 1765 1767.
Friedrich Schulte, Müuzherr, d. i. Aufseher des Münzwesens, in
Rostock um 1783.
F. F. Stockmar war von 1760 --177-'v Hofmedailleur in Dresden.
Er fertigte Denkmünzen auf merkwürdige Ereignisse, und dann auch
Münzstempel. Die Leipziger Iluldigungs-lliedaille mit dem Bildnisse
des Churfürsten Friedrich August (1768) und dann die Münzen der
Herzogin Anna Amalia als Vormünderin sind theils F. S. gezeichnet.
Auf einer andern Huldigungsmedaille des Chnriürsten stehen die Buch-
staben Sie ist von Stockmar und Joh. Friedrich Stieler gefertiget.
August Friedrich Stieler und sein Sohn Friedrich. beide ctempel-
Schneider, gehören zu den tüchtigsten Künstlern ihrer Zeit, noch mehr
aber Johann Friedrich Stieler, welcher gewöhnlich I. F. S. zeichnete.
August Friedrich Stieler war churfürstlicher Medaillenr in Mainz, und
zeichnete GeprägeF. S. Von ihm sind neben andern die Stempel zu
dem Conventionsthaler mit dem Bildnisse des Bischofs Friedrich Carl
von Erthal von Mainz 1796. Er ist F. S. gezeichnet, so wie eine Me-
daille von 1795 zum Andenken an die Befreiung der Stadt Mainz bei
der Belagerung des General Clairfait. Gleichzeitig ist ein Dukate mit
dem Bildnisse des Churfürsten Carl Joseph von Mainz. Die Belagerungs-
münze und das Goldstück gibt Hennin pl. 68 No. 683 und pl. 71 No 711
in Abbildung, und liest die Buchstaben F. S. Fecit Siieler. Er versteht
darunter den Jakob Stieler, den Sohn des Medailleurs A. F. Stieler,
welcher 1799 im 27. Jahre starb. Der Verfertiger der Stempel ist aber
der churfürstlich mainzische Hofstempelschneider A. F. Stieler, von
welchem auch eine Medaille auf die Rückkehr des Churfürsten herrührt.
Dieser Künstler starb 1797, und darf nicht mit dem churfürstlich