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FRANCISCVS.
24443 2446.
2444. Francesoo Rossi de' Salviati, auch CGGCÄÜIIO del Sal-
viati genannt, tritt ier nur für die
FRANCISCVS FLOR' Composition eines von Enea Vico ge-
stochenen Blattes mit der Bekehrung des Saulus ein. Bartsch, P. gr.
XVßp. 286 Np. 13, schreibt sie irrig dem Franz Floris zu, die Inschrift
spricht aber deutlich für Salviati. Unten steht in Capitalen: Cos. Med.
Florenliae Ducis I]. Liberalitati D. G-iacomo Paulini Forma Venetia Fran-
cisci Flor. lo. Car. Salviali Alumni Inventum. F. Rossi war Pensionär
des Cardinals Salviati, und nach diesem erhielt er den Beinamen. Er
starb 1562.
2445. Franoesco Melanzi, der Schüler des Pietro Perugino, hinter-
liess in Citta di Castello
FRANCISCVS MELANTIVS- Pe Werke, welche aber theils
vergessen wurden, theils zu Grunde gingen. Bei S. Domenico daselhst
ist in einer zur Sakristei führenden Stanze eine Tafel mit der Inschrift
des Meisters. Das Gemälde stellt die Marter des hl. Sebastian vor.
Orsini bringt in der Vita di Pietro Perugino p. 313, in der Nota
zu p. 205 eine Nachricht über diesen wenig, oder fast unbekannten
Meister. Sie ist einer gleichzeitigen Aufzeichnung entnommen, und
lautet: Franciscus Melantius, pictor cgrcgius et exrellens. qui inler alios
illuslres pictores adscribi meruit, et adscriptus (m: alumnus Petri Perusini
celeberrimi pictoris, a quo elemcnta did-icit. Obiit anno 1515 circiler.
2446. Franßesco da Gastello, oder cma a1 Gastello, wird von
Lanzi zu den Schülern
' des P. Peruglno gezählt,
allein weder Vasari und Mariotti, noch der neue Geschichtschreiber
des Perugino wissen von einem Schüler dieses Namens. Titi (Guida
diRoma p. 447) ist der erste, welcher den Francesco da Castello nennt,
bringt ihn aber in RafaePs Schule , ohne zu bedenken , dass letzterer
damals selbst noch bei Perugino sich aufgehalten habe. Aus den we-
nigen Werken, welche man von diesem Künstler hat, geht hervor, dass
er nicht Perugincfs Schüler war, sondern wahrscheinlich jener des
Gentile da Fabriano. Hier handelt es sich zunächst um eine grosse
Tafel mit Maria und dem verkündenden Engel, um jene SantaNun-
ziata, welche Lanzi auf dem Altare der Conventualen zu Cittä. di Ca-
stello gesehen haben will, aber über der Thüre der Salzristei der Do-
minikaner-Kirche sich befindet. Lanzi spricht von einer schönen Per-
spective, welche aber nur in einem Bogen mit zwei Pilastern besteht.
An einem derselben steht die obige Namens-Inschrift. In der erwähnten
Kirche sah man auch ein kleineres Bild der Verkündigung Maria, dieses
Gemälde wurde aber 1809 entwendet. hin drittes Bild der Verkün-
digung, welches sich in Santa Maria Nuova befand, ging 1789 durch
ein Erdbeben zu Grunde.
Nach Titi soll Francesco auch in Rom Werke hinterlassen haben.
Er nennt eine Verkündigung der hl. Jungfrau rechts in der vierten Ca-
pelle bei S. Agostino, wo sie nicht mehr zu finden ist. Dann behauptet
Titi auch , dass unser Künstler mit Lnca da Cortona in S. Bernardino
mehrere historische Bilder gemalt habe, nämlich in der ersten Capelle
rechts beim Eingange. Prunetti schreibt ihm daselbst das Deckengemälde
mit den vier Evangelisten zu, welche aber in einem viel grossartigeren
Style behandelt sind, als die anerkannten Bilder des Francesco da Oa-
stello. Vasari verdient daher mehr Vertrauen als Titi und Vasi, wenn
er die Gemälde der erwähnten Capelle dem Pinturicchio zuschreibt.
Titi, und nach ihm Vasi, legen dem Francesco da Oastello auch die