209.
2) Die Ansicht von Florenz. Das Zeichen unten in der Mitte.
H.2Z.8L. Br.13Z.8L.
3) Die Ansicht von Belgrad. Das Zeichen unten in der Mitte
neben dem Stadtthore. H. 4 Z. 3 L. Br. 5 Z. 9 L.
Diese Ansicht kommt in der späteren Ausgabe des 16. Jahr-
hunderts nicht mehr vor.
4) Die Ansieht von Jerusalem. Unten gegen rechts das Zeichen.
H. 5 Z. 9 L. Br. 14 Z.
5) Die Ansicht von Landau. Unten in der Mitte auf einem
Steine WS 1511-7, nach rechts am Baumstamme. das gegebene Zeichen.
H. 6 Z. 4 L. Br. 14 Z.
6) Ansicht von Veldkirch. Beim Thurme der Stadtmauer gegen
rechts das Zeichen. H. 5 Z. 6 L. Br. 7 Z.
7) Der Hof zu Chur, oder der hochgelegene Theil der Stadt Chur.
Rechts nach unten neben einer der drei Figuren das Zeichen. H. 5 Z.
5 L. Br. 5 Z. H L.
8) Türkische Costüme, ein Blatt in I-Iöningefs Hofhaltung des
Türkischen Kaisers. Basel 1578, fol.
209- Giulio Gampagnola, Maler und Kupferstocher von Padua,
t ist unter den drei Künstlern des Namens Campagnola der aus-
gezeichnetste. Angeblich Sohn des Girolamo, soll er 1481 geboren
worden seyn, wir wissen aber aus einem Briefe des Matten Bosso an
Girolamo Campagnola, welcher in der Bologneser Ausgabe von 1627
No. 86 tragt, dass Ginlio 1482 geboren wurde, und dass er als Knabe
von 13 Jahren anfing, Gemälde grosser Meister in Miniatur zu copiren.
Davon berichtet auch der Anonymns des Morelli, wo er von dem
Hause des Pietro Bembo spricht. Aus einem weiteren Briefe der ge-
nannten Sammlung, welcher mit N0. 211 versehen ist, geht ferner
hervor, dass Julius Campagnola im 15. Lebensjahre angefangen habe,
die griechische Sprache zu erlernen, und schon im folgenden Jahre
(1496) finden wir ihn am Hofe in Ferrara, wo der Herzog Ercole I.
die vorzüglichsten Künstler und Gelehrten versammelt hatte. Niemand
aber sagt uns, in welcher Eigenschaft Oampagnola dahin kam. Er
War nämlich nicht allein Künstler, sondern auch Literat, Dichter und
Musiker. Dass Giulio der Sohn des Girolamo Carnpagnola gewesen,
ist wohl nicht anzunehmen, da M. Bosso dem letzteren Dasjenige
schreibt, was er von seinem Sohne ohnehin hätte wissen müssen.
Girolamo hatte aber Kinder, und über den frühen Tod eines Sohnes,
Namens Enea, tröstet ihn Bosso im Briefe N0. 99.
Zani ist der einzige Schrifsteller, welcher gegen alle anderen be-
hauptet, dass Giulio Campagnola nicht eigentlicher Künstler, sondern
nur Dilettant gewesen sei. Von Malereien will er durchaus nichts
wissen, Vasari sagt aber deutlich, (lass Giulio's Malwerke mit jenen
der grossen Meister seiner Zeit nicht ganz" verglichen werden können.
Brandolese zählt in seinem Wegweiser von Padua (1795) einige Ge-
mälde auf, bekannter ist aber Campagnola durch seine Blätter. Sie sind
sehr fein gestochen und mit Punkten miniaturartig vollendet. Nur
höchst selten findet man einen Abdruck von der gestochenen, und
noch nicht bunzirten Platte. Man hält ihn für den Erfinder der
Punktirmaixier mittelst des Bunzen, allein dieses Verfahren wurde
schon vor ihm von dem Meister P. P., früher genannt P.Perugino, jetzt
Pellegrino da Udine, mit einem Blatte versucht, welches eine Löwen-
jagd vorstellt. Die Platte des Buonincontro de Reggio mit der Ver-