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FRANC. LEIX.
FRANC. PARM.
2436
2437.
schaft Mansfeld liest man: Franc. Hogenb. ex vero Sculpsit. Diese Karte
kannte Merlo nicht.
Hogenberg starb nach Quad's Angabe im Jahre 1590 zu" Cöln, man
findet aber auch Blätter mit seinem Namen und einem späteren Datum.
Diess ist mit den späteren Bänden des Städtebuches der Fall, was
aber nicht beirren darf. I-Iogenherg war Mitherausgeber, und daher
wurde sein Name auch später beigefügt.
2436. Franz Leux von Luxenstein von Antwerpen, gewöhnlich
Fm-rm Leim S_ C_ M_ Picg, Leux und Luyx genannt, wird zu
Fmna Lt-eim deL den Schülern des P._ Rubens ge-
F I S C M Iyt zählt, und man lässt 1hn um 1620
Jute" w- das Licht der Welt erblicken. Der
Künstler muss aber viel früher geboren seyn, da er um 1640 das in
der k. k. Gallerie zu Wien vorhandene Bildniss des Cardinal-Infanten
Erzherzogs Carl Ferdinand, Statthalters der Niederlande, malte. Bald
darnach ernannte ihn der Kaiser Ferdinand III. zum Kammermaler,
und in derselben Stelle bestätigte ihn 1658 auch Kaiser Leopold I.
Nach einem uns durch den k. k. Rath und Custos Joseph Bergmann
mitgetheilten Excerpte aus den Hofkanzleiakten wurde dem Künstler
am 14. August 1652 von Kaiser Ferdinand die Befähigung zum Besitze
des Edelmannsitzes zu Pötzelsdorif (d. i. Pötzleinsdorf) bei Wien erthcilt.
Dieser Sitz wurde im feindlichen Einfalle der Schweden abgeödet, und
daher verkauften ihn die Nonnen zur Ilimmelpforten an Leux. Der
Künstler hatte für seine Hofarbeiten nach und nach die bedeutende
Summe von 8739 Gulden bezogen, und stand in besonderer Gunst.
Nach seinem im Schottenkloster zu Wien vorhandenen Grabsteine
starb Leux den l Mai 1668.
Franz van den Steen stach nach ihm (las Bildniss des Kaisers
Ferdinand III. Auf diesem grossen Blatte steht die dritte Inschrift.
Franc. Lieim dcl. liest man auf einem von F. van den Steen gestochenen
grossen Blatte mit der Verkündigung Maria, deren Composition wohl
mit Unrecht dem Rubens zugeschrieben wird. Auf einem anderen Blatte
von F. v. Steen, welches Maria in der Glorie (Trias Mariana seu uns.
trina Maria) vorstellt, wird der Künstler F. Leim genannt. Dagegen
steht wieder Francß Luyrz auf einem nach der Zeichnung unsers Künstlers
von F. v. d. Steen gestochenen Blatte, welches die heil. Jungfrau mit
dem Kinde vorstellt. Dieses Bild ist von Albrecht Dürer, welcher es
mit dem Monogr mme und der Jahrzahl 1512, bezeichnete. Es wird
in der k. k. Galirie zu Wien aufbewahrt, wo F. Leux die Zeichnung
zum Stiche fertigte. Nach der Handschrift liess Ferdinand III. dieses
Gemälde stechen. Leux von Luxensteiu scheint seine Gemälde und
Zeichnungenwedcr mit einem Monogramme, noch mit dem Namen be-
zeichnet zu haben. Desswegen blieb dem Kupferstecher die Inschrift
überlassen. Daraus erklärt sich wohl der Wechsel der Orthographie.
2437. Francesco Mazzola il Parmegianino scheint Gemälde und
FRANQ PARM_ 1NV_ Zeichnungen nicht mit der Abbreviatur des
Franc Farm mu Namens bezeichnet zu haben, und daher
kann man annehmen, dass die Knpferstecher
Fmmcs Pfwm- delm- eigenmächtig dadurch seine Autorschaft an-
deuten wollten. Auf einer Radirung von Fraucesco Brizio, welche den
heil. Rochus und seinen alten Schutzbefohlenen vorstellt, liest man:
Franc. Parm. inu. kl. fol. Die Abbreviatur in Capitalen findet man auf
einem Kupferstiche des Enea Vico mit Mars in etwas unzüchtiger
Stellung zur Venus, kl. qu. fol. Auf der täuschenden Qopie eines
Blattes desselben Meisters, welches eine stellende Frau mit der Eule