Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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FRAN. BALL. 
FRAN. BERT. 
2418 
2419. 
Männer in halber Figur. Unter dem Kinde mit den Tauben soll nach 
Zani die Abbreviatur FIMLPAR. stehen. Dieser Schriftsteller ist uns 
hier einzig massgebend, und da wohl nicht zu zweifeln ist, dass wirklich 
ein Abdruck mit dieser Bezeichnung vorkomme, so müssen wir hier an 
Bartsch, P. gr. XII. p. 81 N0. 6, anbinden, wo dieselbe Composition 
in Helldunkel beschrieben ist. Nach Bartsch ist der erste Abdruck 
ohne Zeichen, im zweiten steht aber unten in del-Mitte: DEL SALVXATI, 
und rechts das Monogramm des Andrea Andreani mit dem Beisatze: 
in mantoua 1608. Mariette schreibt desswegen die Zeichnung dem 
Salviati zu, nämlich dem Francesco Rossi, genannt il Cecco del Sal- 
viati, welcher zu den getreuen Nachahmern des Parmegianiuo zu zählen 
ist. Unter der obigen Abbreviatur kann aber nur F. Parmegianino ver- 
standen werden, da Salviati ein Florentiner ist. Die Zeichnung rührt 
sicher von F. Mazzola her, da Andrea Meldolla die Skizze dazu in 
Kupfer radirt hat. A. Andreani richtete nur eine ältere, vielleicht von 
Nicolo Vicentino herstammende Platte zum Wiederabdrucke her, und 
liess wohl ohne genaue Critik den Namen Salviatfs einschneiden. Man 
kann nicht einmal mit Wahrscheinlichkeit annehmen, dass dieser Künstler 
allenfalls die dem A. Meldolla vorliegende Zeichnung zum Holzschnitte 
auf die Platten übergetragen habe. Die Exemplare mit der obigen Ab- 
breviatur müssen übrigens sehr selten seyn, da nur Zani davon Nach- 
richt giht. Das Blatt ist 15 Z. 4 L. hoch, und ll Z. breit. Bartsch 
gibt nur eine Höhe von 15 Zoll an , aus der Differenz von 4 Linien 
wird man aber nicht auf eine Repetition schliessen dürfen. 
Die zweite Inschrift findet man auf einem anonymen Kupferstiche, 
welcher die heil. Familie in einer Landschaft vorstellt. Maria sitzt 
zwischen Joseph und Magdalena, und der kleine Johannes umarmt das 
Jesuskiud. Die Abbreviatur steht in der Mitte unten. H. 9 Z. 10 L. 
Br. 7 Z. Dieselbe Composition, doch mit einigen Veränderungen, und 
von der Gegenseite, hat auch Giulio Bonasone gestochen. So ist 
z. B. der Kopf des hl. Joseph in dem erwähnten Blatte kahl, in jenem 
von Bonasone mit Haaren bedeckt. 
2418. Francesco Balano ,dKunsthändIldIe_rlfin Venedigä äeälegäe in 
F n, B [L3 E  er ersten _a te des 17. a, r _un erts 
Fmns Bals Da; D E__ mehrere nadirie Blattei von Giuseppe 
m" as'    1" Dlamantini. D18 Abbrevlatur des Namens 
steht auf einem Blatte mit Hager in der Wüste, und dann auf einem 
solchen mit Jupiter im Olympus, wie er dem Merkur den Befehl er- 
theilt, auf die Erde herabzusteigen. 
2419. Francesco Bertelli stammt aus einer venetianischen Familie, 
welche mehrere K11 erstecher und auch Kunst- 
franß ben's 1594" händler zählte.  selbst kann als Kupfer- 
stecher nur zu den mittelmässigcn Meistern gezählt werden, von nicht 
geringem Interesse-ist aber doch ein durch zwei Blätter reichender 
Zug des Bacchus. Rechts sitzt dieser auf einem Wagen von Bacchanten 
umgeben, und links beginnt der Zugeiner grossen Anzahl von Musikern, 
Satyrn und anderen bacchischen Figuren. Unten gegen die linke Ecke 
ist ein Täfelchen mit der Schrift: Raph. Vrb. In. Romae franß berLs 
1594. Im Rande steht: Il Famosissimo Triompho di Bacco, und dann 
folgen sechs italienische Verse: Di satiri   Bacco Trionfante. Höhe 
12 Z. Breite des Blattes links 19 Z.  rechts 13 Z. 4 L. Die 
Composition wird irrig dem Rafael zugeschrieben. Sie hat das Gepräge 
des Giulio Romano.
	        
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