2390
2394.
865
weniger vollendeten Abdrücken vor. Darunter sind Seltenheiten", da
mehrere Platten wieder abgeschliffen wurden. Die fleissig vollendeten
Abdrücke sind theils auf chinesisches, theils auf weisses Papier gemacht,
qu. 12, 8, 4 und fol. Er radirte gegen 160 Platten, welche von 1818
bis 1850 datirt sind. Auf mehreren Blättern kommt das Monogrammi
vor, auf anderen stehen die Cursiven Fllf. oder litk. Man kann die
geistreichen Radirungen dieses Mannes zu Folgen vereinigen.
2390. Friedrich Reclam, Maler und Radirer, geb. zu Magdeburg
Ä 1734, gest. zu Berlin 1774. Schüler von Anton
Ä), afd vw-eic. Pesne zur Zeit, als dieser Meister in Dresden
sich befand, machte er später zu Paris unter Pierre seine weiteren
Studien, und ging dann nach Italien, wo er seine französische Manier
nicht mehr ändern konnte. Reclam maltein Paris viele Bildnisse, dann
auch einige Genrebilder und Landschaften. Das Monogramm kommt
nur auf radirten Blättern nach Francois Boucher und eigenen Zeich-
nungen vor. Eine Folge vo-n sechs Blättern gibt Ansichten aus der
Umgebung von Paris und Scaux, theils mit dem Namen, theils mit
obigen Zeichen, auch mit dem Beisatze: ad viv. del. et fo. 1755. Auch
auf Radirungen mit italienischen Ansichten, besonders aus der Cam-
pagna di Roma kommt das Monogramm vor. Seine Blätter sind grössten-
theils fein radirt. Zu den Seltenheiten gehört jenes mit dem Titel:
Carriiäre aux environs de Rome, qu. fol. Im Künstler-Lexicon XII.
S. 356 haben wir ein Verzeichniss geliefert.
2391. Stempel der Porzellan-Manufaktur zu Hammer bei Carls-
bad in Böhmen. Er ist den verschiedenen Gefassen der-
FÄC R selben eingedruckt, und deutet somit keinen Künstler,
sondern nur die Unternehmer der Anstalt an.
2392. Giovanni Francesco Bomanelli, Maler von Viterbo, war
F R Schüler des Incarnatini, eines Verwandten, schloss sich aber
' später an Pietro da Cortona an, welchem er vollkommen nach-
ahmte. Es finden sich aber auch Bilder von seiner Hand, welche der
Richtung des L. Bernini angehören. Sonderbar ist jedoch, dass man
dem Romanelli den Beinamen Raifaelino gab, während weder die Ge-
mälde seiner ersten, noch die seiner zweiten Manier an Rafael oder
dessen Schule erinnern. In den Kirchen und Palästen zu Rom, zu
Viterbo und in anderen Städten Italiens sind Gemälde von seiner Hand.
Romanelli arbeitete aber auch acht Jahre in Paris. Auf Kupferstichen
von C. Blocmaert, C. Cesio, F. Greuter, M. Natalis, W. Vallet u. A.
ist durch die Buchstaben FR. sein Name angedeutet. Er scheint daher
auch Zeichnungen und Gemälde mit FB._signirt zu haben. Nach Pas-
seri starb der Künstler im Juli 1662 1n einem Alter von 50 oder
52 Jahren.
2393. Franchini und Rivarola, llliinzmeister in Ferrara von 1619
F R bis 1622, liessen Stempel mit den Initialen ihres Namens
zeichnen.
Friedrich Bitter trat 1779 als Münz-Conimissär in Braunschweig
auf, wurde 1800 Münzmeister, und bekleidete von 1814-1820 die
Stelle eines Münzdirektors. Auf Münzen aus jener Zeit deuten die
Buchstaben ER. seinen Namen an;
2394. Francesco Rusohi, Ilistorienmaler von Rom, arbeitete um
1640 1655 zu Venedig, in Vicenza und Trevigi und
ERÄmIER' hinterliess in Kirchen und Palästen Gemälde, welche einen
Nachahmer des Carravaggio verrathen. J. Petrini stach nach ihm kleine
Monogrammisten Bd. II. 55