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FP
FPB.
2354
2357.
eine gefällige Mittheilung des Hrn. E.Harzen bekannt. Ausserdem fanden
wir dieses Blatt nicht erwähnt, und somit gehört es zu den Soltenheiten.
2354. Federigo Bonzagna von Parma, Goldschmied und Medailleur,
ist oben unter F. P. N0. 2344 eingeführt, und daher ver-
F' PARM' weisen wir nur auf jenen Artikel. Eine Medaille mit dieser
Abbreviatur kennen wir nicht, nach Schlickeysen soll aber eine solche
vorkommen. Auf einem Kupferstiche der Diana Ghisi Mantuaua,
welcher die Madonna mit dem Kinde vorstellt, bezieht sich diese Ab-
breviatur auf Francesco Parmigianino. Ueber diesen Meister
haben wir unter F. P. N0. 2333 gehandelt, und auch der folgende Ar-
tikel gehört ihm an.
2355. Francesco Mazzola il Parmegianino hinterliess bekanntlich
F_ Pawm mm viele Zeichnungen, und solche aus der_Sammlung des
Blättern mit behelmten Köpfen steht: F. Parm. inu. Sie sind von
Parthey N0. 1616 1621 beschrieben. Auf vier anderen Blättern mit
jugendlichen Frauenköpfen steht dieselbe Abbreviaturfwelche nicht
auf den Zeichnungen vorkommt, sondern von dem Kupferstecher bei-
gefügt wurde. Letztere Folge beschreibt Parthey N0. 1622 1625.
Auf Blättern von Heinrich van der Borcht und Andrea Zucchi
steht die Abbreviatur: F. Parmeg. Sie sind ebenfalls nach Zeichnungen
von Parmcgianino gestochen.
2356. Franqois Perrier, Maler und Radirer, ist oben unter dem
Monogramme F. P. N0. 2326 eingeführt, und es ist auch bereits
gesagt, was von dem gegebenen Monogramme zu halten ist.
Wir verweisen daher nur auf jenen Artikel.
2357- Pierre Nolasque Bergeret, Historiemnaler, geb. zu Bordeaux
1780, zahlte in Paris zu den Schülern Davidts, folgte
ÄNVÄW aber später der Richtung der Romantiker, mit welchen
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,
Scenen aus dem Mittelalter, pflegte das historische Genre, wofür ihm
von vieler Seite Beifall zu Theil wurde. Im Künstler-Lexicon I. S. 428
haben wir mehrere Gemälde aufgezählt. Sie wurden im Luxembourg,
in den Tuilerien , in St. Cloud, Versailles, Fontainebleau u. s. w. auf-
gestellt, die Veränderung der Zeit und des Geschmackes bewegte aber
die meisten von ihrer früheren Ehrenstelle.
Bergeret widmete von 1804-1806 auch der Lithographie ein leb-
haftes Interesse, und führte einige Steinzeichnungen in Crayon- und
Federmauier aus. Auf Versuchen dieser Art kommen die gegebenen
Zeichen vor. Das erste Monogramm findet man auf einer Landschaft
in der Manier des Gaspar Poussin. Sie stellt den alten Tobias vor,
wie er mit Hülfe seines Dieners einen Todten beerdiget. Mit der Feder
auf Stein gezeichnet. Höhe 7 Z. 3 L. Breite 10 Z. 6 L. Das zweite
Zeichen bemerkt man unten rechts auf einem Blatte mit der Vorstellung
einer Brandscene, wobei sich der Künstler Troja gedacht zu haben
scheint. Personen im antiken Oostüme suchen sich aus den Flammen
zu retten , und andere Leute fliehen mit den Kindern und ihrer ge-
ringen Habe. Links vorn sitzt ein in Trauer versunkener Mann neben
seinem heulenden Hunde, rechts sieht man eine verunglückte Mutter
mit dem Kinde, und Männer eilen mit Gefässen zum Löschen herbei.
H. 7 Z. 3 L. Br. 10 Z. 11 L. Diese Blätter gehören zu den seltenen
Incunabeln der französischen Lithographie, welche damals nur geringe