Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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zu verstehen, da sich H. Cock als Zeichner nennt. Huber und Rost 
verzeichnen aber im Handbuche für Kunstsammler V. S. 82 fünfzehn 
Blätter mit biblischer und mythologischer Staffage, mit der Bemerkung, 
dass sie nach Matthias Cock radirt seien. Allein einige Blätter haben 
die Jahrzahl 1558, und so dürften sie wohl zur obigen Folge ge- 
hören. Von einem Monogramme finden wir nichts bemerkt, nur die 
Grösse ist uns bekannt. H. 8-9 Z. 6 L. Br. 11-12 Z. Damit ist 
aber noch immer nicht bewiesen, dass H. Cock nicht nach Zeichnungen 
seines Bruders M. Cock Landschaften radirt habe. Wir kennen eine 
Landschaft mit dem Opfer Abrahams, angeblich nach M. Cock. Sie 
ist bezeichnet: H. Cock fecit 1551. H. 9 Z. Br. 13 Z. 5 L. Nach 
dem lllaasse zu urtheilen, könnten zwei landschaftliche Folgen von 
ihm vorhanden seyn. 
Vasari, Vite 8m. IV. p. 297  spricht von Kupferstichen nach 
Martin Heemskerk, welche nach seiner Ansicht H. Cock gefertiget 
haben soll. Die Blätter nach Heemskerk sind aber nur als Verlags- 
Artikel desselben zu betrachten, indem sie von Ph. Galle, H. Müller, 
D. Coornhaert u. A. gestochen sind. Sie tragen die Adresse des Ver- 
legers: Cock, oder H. Cock ewcud. Auf verschiedenen anderen Blättern 
fehlt der Name des Stechers, und sie haben nur die Adresse des Ver- 
legers. Auf keinem einzigen fanden wir aber das gegebene Mono- 
gramm. Es findet sich aber auch nicht auf dem grossen Friese mit 
dem Paradezuge bei der Todtenfeier des Königs Philipp II. nach der 
St. Gudulakirche in Brüssel, welchen H. Cock gezeichnet, und Johannes 
und Lukas Deutecom auf 32 Blättern gestochen haben, unter dem 
Titel: Amplissimo hoc apparatu et pulchro online etc. Hieronymus Cock 
invcnit 1559. Dann hat man noch ein anderes Werk von H. Cock, 
wir wissen aber nicht, 0b auf solchen Blättern das Monogramm vor- 
komme. Es enthält Ansichten von römischen Ruinen und anderen 
Monumenten mit Statfage, 26 Blätter, unter dem Titel: Praecipua ali- 
guot Romanae Antiquitatis Ruinarum Monimenta , vivis prospeclibus ad 
veri imitationem affabre designata in Florcntiss. Anlverpia per Hiro. roc. 
mense maio M.D.LI. Carel Collaert emcud. Cum CaenLPrivilegim, qu. fol. 
Die spätere Ausgabe hat 59 Blätter. 
Obgleich wir nun kein Blatt nachweisen können, auf welchem 
das gegebene Monogramm vorkommt, so scheint es für H. Cock doch 
nicht erfunden worden zu seyn. Er bediente sich vielleicht desselben 
auf Zeichnungen, anscheinlich in Verbindung mit dem A, wie im 
zweiten Monogramme. Dieses letztere gibt Brulliot I. No. 212 nach 
einer Handschrift des berühmten Kunstsammlers James Hazard, welcher 
es auf historischen Zeichnungen vorgefunden hatte. M. Hazard er- 
klärt aber: CRISPIN INVENTOR ANTVERPIAE, so dass nach seiner 
Ansieht Crispin van den Broeck die Zeichnungen gefertiget hatte. 
Dieser Meister bediente sich aber gewöhnlich eines aus CVB be- 
stehenden Monogramms, und man möchte daher einen Zweifel an der 
richtigen Deutung hegen. Indessen haben wir für II. Cock ebenfalls 
nur eine Vermuthung, welche nur das voraus hat, dass das erste 
Zeichen von jeher dem H. Cock zugeschrieben wurde. An Jan Collaert 
ist nicht zu denken, da dieser erst 1345 geboren wurde. Es scheinen 
indessen Kupferstiche mit diesem Zeichen vorzukommen, denn Christ 
sagt, dass um 1600 Jakob de Gheyn Blätter nach einem Monogram- 
misten CI gestochen habe. Nach seiner Axisicht lebte dieser in den 
Niederlanden. Er ist vielleicht J. C. Waudanus oder Woudanus, 
welcher sich eines ähnlichen Monogramms bediente. 
Vgl. auch den vorhergehenden Artikel, die Abtheilung über die 
Holzschnitte.
	        
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