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Künstlers zur Erfindung des Steines der Weisen, in Folge dessen ihn
Vasari in Noth und Elend gerathen lässt. Diese Behauptung wurde in-
dessen schou von Zeitgenossen widersprochen, namentlich von Ludovico
Dolci, welcher in seinem nur um sieben Jahre später erschienenen
Dialoge detla Pittura bemerkt, dass kein Philosoph gelebt habe, welcher
Geld und Gut geringer achtete, als Parmigianino. Als die schleichende
Ursache seines Todes erklärt Armenini die Alteration über die Ver-
haftung des Künstlers, weil er, wohl in Folge geschwächter Gesundheit,
die Arbeit in der Steccata zu Parma unterbrochen hatte. Ueber den
von Vasari dem Antonio da Trento zur Last gelegten Raub der Zeich-
nungen des Künstlers haben wir Band I. N0. 17 gehandelt, und auch
diese Geschichte ist nicht vollkommen erwiesen. Viele Zeichnungen
Parmigianinds sind durch Facsimiles bekannt, wir zählen aber hier
nur die Sammelwerke mit denselben auf, da auf solchen Blättern die
Initialen des Namens vorkommen, und im Künstler-Lexicon darauf
nicht Rücksicht genommen ist.
Diversarum Icomtm, quae oiim non exigua fuerant ornamenta Arunde-
lianae collcetionis, quasque ca: autographicis schedis Francisci Mazzuolae
Parmensis pictoris ex museo suo deprompsit et monochromatis typis vul-
gavit Antonius Maria Zanetti. Series I'M et 11a- Venetiis 1743. kl. fol.
A. M. Zanetti ahmte aber nicht allein Zeichnungen des Parmegianino,
sondern auch solche von andern Meistern nach, und veranstaltete auch
eine Gesammtausgabe unter dem Titel: Racoolta di varie stampe a
chioroscuro dai disegni originali di F. Mazzuola, detto ii Parmegianino.
e d' altri insigni autori etc. In Venezia MDCCXLIX, gr. fol. Die Zeichen,
welche auf den Blättern des Grafen Zanetti vorkommen, haben wir
I. N0. 991 gegeben. Dieser Künstler und Schriftsteller besass 130 Zeich-
nungen von Parmegianino, in seiner Raccolta sind aber nur 63 imitirt,
grösstentheils durch drei Platten.
Raccoita di Disegni originali di F. Mazzola detto il Parm-igianiwto
tolti da! Gabinetto di sua Ecoellenza il Sigfe Conte Alessundro Sanvitale.
Incisa da Bcnigno Bossi etc. Parma 1772. Folge von 31 Blättern incl.
des Titels, des Dedications- und Schlussblattes. Sie bestehen in Imi-
tatioxien von Feder-, Bister- und Rotheinzeichnungen. In Bossi's Rac-
colta di Testewa Prove nfaqua forte sind Köpfe in Zeichnungsmanier.
Imitation: aß Drawings by Parmegiano in the Collcction .of His
Majesty. Engrmfd und Pubiish'd by Conrad Martin Metz. London 1'790.
Mit 33 Blättern in Zeichnnngsmanier.
Celeberrimi F. Mazzola Parmensis graphides per Ludovicum Inig Bo-
noniae coliectae editaeque anno 1788. gr. fol. Die 25 schönen Blätter
in Zeichnungsmanier sind von F. Rosaspina ausgeführt. Eine andere
von diesem Künstler. in Zeichnungsmanier gestochene Folge von vier-
zehn Blättern ist ohne Titel geblieben und in kleinerem Formate. In
dem Werke: Le piü insigni pitture Parrnensi etc. , mit 60 Blättern von
Schülern Rosaspina's, Parma 1809, sind nur Stiche nach Gemälden,
nicht nach Zeichnungen.
Twelfe Etchings ttfter Drawitzgs and Engravings by Parmig-ianino
und Andrea Mcldolla: in the Collection of Richard Ford. London 1822.
gr. 4. Diess ist der Titel des ersten Bandes, es folgte aber noch ein
zweiter: Fourteen Etchings etc., so dass das Werk aus 27 Blättern besteht.
Es wurde nur zu Geschenken an Freunde bestimmt. Auf den Radir-
ungen nach Parmegianino, welche theils in Tuschton und mit Weiss
gehöht sind, kommen die Buchstaben vor. R. Weigel gibt im
Kunstkatalog No. 11,358 ein Verzeichniss der Blätter. Darunter sind
vier von Harriet Ford, der Gattin Richards