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2331
2333.
2331- Franz Joseph Pfeilfer, Landschaftsmaler und Kupferstecher,
geboren zu Aken 1741, hielt sich lange in Amsterdam auf, und
qp unternahm von da aus verschiedene Ausüüge, um Zeichnungen
nach der Natur zu fertigen. Sie bestehen in landschaftlichen Ansichten
mit verschiedenen Baulichkeiten, besondern ländlichen Wohnungen, mit
der Feder und in Tusch oder Bistcr ausgeführt. Auf solchen artigen
Zeichnungen findet man nach Brulliot das gegebene-Zeichen, und sie
müssen von diesem Künstler herrühren, weil der genannte Schriftsteller
sagt, dass sie um die Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden seyen.
F. J. Pfeiffer hatte auch einen gleichnamigen Sohn, welcher den 5. Ok-
tober 1778 zu Lüttich geboren wurde. Er war viele Jahre Decorations-
maler beim Theater in Amsterdam , malte aber -auch Landschaften in
Oel, und bereicherte die Mappen der Kunstliebhaber mit schönen
Zeichnungen. Pfeiffer jun. radirte und lithographirte verschiedene
Blätter, und machte auch glückliche Versuche in der Aquatintamanier.
Der Vater starb zu. Brüssel 1807, der Sohn zu Terburg in Gelderland
den 4. August 1835. Von dem jüngeren Pfeiffer werden die von Brulliot
erwähnten Zeichnungen wohl nicht herrühren.
2332. Frantis Plane, Maler und Radirer, geboren zu Dimsdale in
der Grafschaft Durham 1650, wendete sich erst nach verschie-
E denen missglückten Spekulationen der Kunst zu, aber ohne auch
hierin die nöthige Ausdauer zu gewinnen. Seine wenigsten Zeichnungen
sind vollkommen vollendet, und auch die Radirnadel behielt er nur so
lange, als ihm das Spiel derselben angenehm war. Er radirte verschie-
dene Landschaften, architektonische Ansichten und Marinen, dann be-
sonders Vögel in landschaftlicher Umgebung. Ueberdiess hinterliess
Place auch mehrere Schabblätter mit Bildnissen und Genrebildern,
welche zu den Seltenheiten gehören. Das obige Zeichen steht auf
Blättern mit Vögeln nach F. Barlow: Multae avium species. F. Barlow
inv., qu. 4. Auf anderen Blättern dieses talentvollen Künstlers stehen
die Initialen F P.. besonders auf solchen in schwarzer Manier, worüber
wir unten handeln. F. Place starb zu York 1728.
2333. Frantesco Maria Mazzola il Parmegianino oder Parmigi-
anino, auch Mazzuoli genannt, wurde nach den
m3? PPP neuesten Forschungen den 11. Janner 1503 zu
Parma geboren." Diese Notiz entnehmen wir den Memorie inlomo alla
Rom; di Fonmnellqlo ed alle pitmre che vi Fece Franceaco Mazzola ü
Parmigianino. Parma 18-57, 4. Der Verfasser ist Graf Luigi Sanvitale,
der Besitzer des alten Schlosses Rocca di Fontanellato, in welchem
Mazzola um 1533 die Fabel des Aktäon und der Dianaüi fast lebens-
grossen Figuren gemalt hatte. L. Vigotti hat für Sanvitale's Schrift
das Hauptbild an der Decke, und die Figuren in den_ Lünetten litho-
graphirt, so wie das Bildniss des Künstlers, eine staatliche halbe Figur
mit vollem Barte und breiter niederer Mütze. Der Verfasser beschreibt
auch das Leben des Künstlers, und zahlt die Werke desselben auf.
In den Begistri del Batzisterio di Parma ist F. Mazzola di Filippo unter
dem 11. Gennajo 1503 als Täufling eingetragen, und den 4. August
1540 starb er. In St. Maria della Fontana zu Casalmaggiore ruhen
seine Gebeine. Ueber der Stelle liess ihm Cav. Antonio Enrico Mortara
ein Monument setzen. Seine Lebensgeschichte haben Wir im Künstler-
Lexicon VIII. S. 510 ff. erzählt, und zwar nach der ältesten Quelle in
den Vite di Giorgio Vasari, welche aber nicht ganz sicher befunden
wurden. Dieser Schriftsteller tischte seinen Lesern gerne Anekdoten
auf, und eine solche ist auch die von dem übermässlgen Hange des