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nach links. Das Monogramm mit der Jahrzahl1545 steht links oben.
H. 8 Z. Br. 6 Z. 10 L.
Diess ist das Bildniss der Frau des Künstlers. Seine zweite
Frau und seine Tochter malte er nach Carl van Mander im orientali-
schen Costüm. Im Künstler-Lexicon fehlt dieses sehr seltene Blatt.
3) Eine sitzende junge Frau im griechischen Costüm mit einem
Kissen auf den Knieen, die Beständigkeit, La Constance genannt.
Vom Kopfe fallt der Schleier auf die Schulter herab, und was sich
ausserdem noch an Beiwerken findet, ist im Künstlcr-Lexicon N0. 8
angegeben. Rechts unten bemerkt man das Zeichen, und in der Mitte
die Jahrzahl 1545. H. 9 Z. 2 L. Br. 6 Z. 2 L.
Unter dieser Figur scheint die Tochter des Künstlers vorgestellt
zu seyn, wenn nicht dessen zweite Frau.
4) Die junge Orientalin mit der Katze. Das Mädchen ist in
halber Figur vorgestellt, fast in Profil, nach rechts gerichtet. Es
tragt die Katze in den Armen. Links oben steht das Monogramm und
die Jahrzahl 1546. H. 7 Z. 9 L. Br. 5 Z.
Durch C. van Mauder wissen wir, dass der Künstler seine Tochter
im orientalischen Costüme gemalt habe, und somit könnte das Mädchen
mit der Katze die Tochter desselben vorstellen.
5) Die, schlafende Venus mit Amor. Erstere liegt im Kniestück
mit oiiener Brust nach rechts hin auf dem Bette, und stützt den Kopf
auf die rechte Hand. Links liegt Amor im Schlafhemde nach oben,
und hält den Pfeil in der Hand, ein Knabe von gemeinen Zügen.
Oben in der Ecke in der Richtung seines Ohres steht das erste Zeichen.
H.6Z.9L. Br.8Z.7L.
Im Künstler-Lexicon N0. 6 ist das Maass nicht angegeben. Auch
ist irrig bemerkt, dass das Blatt ohne Zeichen sei. Es wäre jedoch
möglich, dass das Monogramm nur im ersten Drucke fehle.
6) Der betrogene Liebhaber, oder das spanische Gastmahl mit
Buhldirnen. Die halben Figuren sind um einen bedeckten Tisch
gruppirt, auf welchem lange Rüben, ein Gefass u. s. w. zu sehen sind.
Links vorn küsst das Weib einen Mann, und zieht ihm zugleich die
Börse aus dem Sacke. Rechts hinter dem Tische sitzt ein Narr, wel-
cher sich mit den Fingern in die breiten Backen stösst, und nach der
Mitte zu schlagen drei Weiber mit erhobenen Armen die Castagnetten.
Links unten steht das Monogramm zwischen der Jahrzahl 1545. Im
Rande liest man: Sie hifpana venV loculos excätat amädo. fic fucata
rapß bafia ftult" amans. H. 11 Z. 3 L. Br. 15 Z. 8 L.
Im Künstler-Lexicon N0. 5 ist dieses Blatt nicht genau beschrieben.
7) Das Bildniss einer Geliebten des Kaisers Carl V. Sie ist in
reicher Kleidung mit Heiligenschein als Genius mit Flügeln vor-
gestellt, wie sie die Zither spielt. Mit dem Zeichen, 4.
Dieselbe Figur kommt in anderer Stellung auch auf dem folgen-
den Blatte vor. Im Künstler-Lexicon fehlt dieses Blatt.
8) Die Madonna mit dem Kinde auf dem Schoosse in einer Art
Thronsessel sitzend. Rechts spielt ein reich gekleidetes Weib mit
Diadem, Hals- und Ohrengehängen die Zither. Die gressen Flügel am
Rücken Stempeln sie zum Engel. Das Zeichen mit der Jahrzahl 1545
steht am Arme des Sessels der hl. Jungfrau. H. 9 Z. Br. 12 Z. 8 L.
Dieses Blatt ist äusserst selten. Ein Exemplar bewahrt die
k. k. Sammlung in Wien, ein anderes kam 1845 aus dem Cabinet
Delbecq nach England.
9) Die Büste eines alten Mannes mit Hut, nach links gerichtet,
wie er die Hände faltet. Ohne Zeichen, 4.