Volltext: CF - GI (Bd. 2)

2299 
2301. 
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2299- Garl Friedrich Narly, eigentlich Nerlich, Maler und Radirer, 
wurde 1807 zu Erfurt geboren, und hatte schon in jungen 
 Jahren das Glück, an dem berühmten Baron von Rumohr 
 einen Lehrer und Beschützer zu finden. Der kunstgelchrte 
Freiherr verschaffte ihm auch die Mittel zu einer Reise nach Italien, 
und dieses Land ist seit Jahren seine Heimath. Der Künstler durch- 
wanderte es nach allen Richtungen, und liess sich dann in Venedig 
nieder, wo er noch gegenwärtig lebt. Nerly's Werke bestehen in Land- 
schaften und architektonischen Ansichten. In der früheren Zeit wählte 
er zuweilen eine romantische Stalfage, in Italien zog ihn aber mehr 
das Leben des Volkes an, und daher treten uns in seinen Landschaften 
mannigfaltige Scenen vor den Blick. Andere Gemälde führen wieder 
hinaus in die Campagna, wo Hirten ihre Heerden weiden, und die 
Ueberreste einer längst vergangenen Zeit zu ernsten Betrachtungen 
stimmen. Zahlreich sind auch die architektonischen Ansichten, immer 
mit entsprechender Staffage. Venedig besitzt keinen interessanten Stadt- 
theil, welchen Nerly nicht gemalt hat. Uebrigens sind auch seine An- 
sichten aus Sicilien und Neapel zahlreich. Auf mehreren Gemälden 
stehen die Initialen F. N. in Cursiven und Antiqua. Noch öfter deutete 
er aber auf Zeichnungen dadurch seinen Namen an. In früherer Zeit 
zeichnete er auch C. F. N., wie an betreffender Stelle No. 47 gesagt 
ist. Das gegebene Monogramm kommt wohl ebenfalls auf Zeichnungen 
vor. Wenigstens findet man es auf Radirungen des Künstlers. Darunter 
ist eine Folge von sechs Blättern, welche Nerly von 1828  1829 in 
Rom radirte. Das erste Blatt stellt einen grossen sitzenden Hund vor, 
und auf einer Tafel steht: Thierstudim nach der Natur gezeichnet und 
geätzt von F. Ncrly. Auch das Monogramm ist beigefügt. Auf den 
übrigen Blättern kommt das Zeichen allein vor, mit dem Beisatze: fecil 
1828, fe. oder fcc. 1829 Roma. H. 7 Z. 6 L. Br. 9 Z. 3 L. Ein 
grosses radirtes Blatt stellt die damalige Faschingsbelustigung in Rom 
vor, ein buntes Treiben der verschiedensten Leute und Narren. Dieses 
breit, und wie immer geistreich radirte Blatt hat den Titel: Il Car- 
nevale di Roma, qu. roy. fol. Zwei frühere seltene Blätter, jedes ein 
männliches Brustbild nach der Natur enthaltend, sind zarter, in der 
Manier des E. Grimm behandelt, 4. 
2300. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1.515 in Italien 
X S" K5" thätig war. Die gegebenen Initialen findet man auf einem 
ß  Blatte, welches die Geburt Christi vorstellt. Rechts kniet 
F M Maria, und betet das auf Stroh liegende Jesuskind an. 
) l l Auf der anderen Seite kniet Joseph mit dem Stecke in 
beiden Händen. Im Grunde ziehen sich über die ganze Breite des 
Blattes Häuser hin. In der Mitte oben stehen die Initialen FN. unter 
der Jahrzahl 1515. H. 10 Z. 2 L. Br. 18 Z. 7 L. Zani nennt dieses 
Blatt xmauffindbar. In der k.  Kupferstlchsammlung zu Wien ist das 
Exemplar, welches der Graf Fries besass. Jedenfalls sind die Abdrücke 
sehr leicht gezählt. 
2301. "Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte 
des 16. Jahrhunderts in Italien thätig war. Man findet das 
A F VS. gegebene Zeichen auf einer Copie nach Marc Anton, welche 
ein Kind vorstellt, wie es dem am Fusse des Baumes sitzenden Satyr 
eine Beere von der Weintraube in den Mund steckt. H. 4 Z. 6 L. 
Br. 3 Z. 7 L. Bartsch XIV. p. 218 No. 281. Die Composition ist von 
Rafael. Brulliot II. N0." 884 gibt die Initialen tingenair als AF Vn, es 
ist aber ohne Zweifel FN zu lesen.
	        
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