830
FMB.
2295
2298.
ist unten rechts die N0. 24 aufgestochen. Der Kunsthändler J. de Ram
benutzte die Platte zu einer Folge von Thieren, in welcher das Blatt
die N0. 24 enthält. Vgl. R. WeigePs Kunstkatalog N0. 15,761.
2295- Franz Välll Mieris, der im vorhergehenden Artikel genannte
FR holländische Meister, könnte auch unter diesem
XBAK Zeichen vermuthet werden, allein das Blatt, auf
welchem es vorkommt, spricht gegen ihn. Er war 1646 vielleicht noch
nicht volle eilf Jahre alt, und das fragliche Blatt ist im Style des
F. Baroccio radirt. Es stellt die halbe Figur der betenden Maria vor,
kl. 4. Wir verdanken diese Notiz dem Hrn. E. Harzen. In den uns
zu Gebot stehenden Catalogen wird eine Vorstellung mit diesem Zeichen
nicht erwähnt, und daher handelt es sich wahrscheinlich um eine
Seltenheit. Das Blatt mit der betenden Madonna gehört einem italien-
ischen Meister an.
2295- Franz Montauban van Swijndregt, Bildniss- und Genre-
Wcß y maler, wurde den 29. April 1784 zu Rotterdam "ge-
.91 boren, und besuchte nur gelegentlich die städtische
Zeichenschule, da ihm sein Vater, ein Mackler, einen anderen Beruf
anwies. Erst von 1818 an machte er unter Leitung seiner Freunde
W. van Leen und A. de Lelie ernsthafte Kunststudien, wodurch er in
Bälde zu einem nicht gewöhnlichen Grad von Vollkommenheitgelangte,
obwohl er als Mackler nur in geschäftsfreien Stunden der Kunst oblag.
Er malte viele Bildnisse, meistens in Lebensgrösse, und dann auch
Scenen aus dem Volksleben, gewöhnlich ernsten Inhalts. Nach Immer-
zeel lithographirte van Swijndregtauch etliche Blätter mit Thieren.
Der genannte Schriftsteller gibt ebenfalls die Initialen des Meisters,
aber ohne zu bestimmen, ob sie auf Lithographien, oder auf Gemälden
oder Zeichnungen vorkommen. Unter den Buchstaben F. M. v. S. ist
noch der Bcisatz: ad viv. 1840, See. vit. 1840, oder im).
2297. F. Maleok ist obemunter den Cursiven F. M. fe. N0. 2281
f d. eingeführt, und wir haben auch das radirte Blatt
XVÖ mit diesen Initialen bereits erwähnt.
229a. Francesco Novelli. Zeichner und Kupferstecher, geboren zu
Venedig 1764, war Schüler seines Vaters Pietro Antonio, und
machte auch glückliche Studien in der Malerei. Er ist aber
nur als Radirer bekannt, besonders durch seine trefliichen Copien nach
Rembrandt, welche im Verlaufe der Jahre einzeln erschienen, und
selbst von den Sammlern der Originalblätter nicht zurückgewiesen
wurden, da er viele seltene und berühmte Radirnngen des Meisters
nachbildete. Auf solchen Copien findet man das gegebene Zeichen, auf
anderen die Cursivbuchstaben FN, und die Abbrcviatur F. No. oder
Nov. ins. Nach dem Tode des Künstlers wurden die Platten zu einer
Gesammtausgabe benützt, welche unter folgendem Titel erschien: Slampe
quaremtuna di Rembrandt, ritagliate de Fmncesco Novelli. Ora pur la
prima volta insieme raccolle. Ve-nezia 1840, 4. Novelli imit-irte auch
Federzeichnungen von Andrea Mantegna mit bewunderungswürdiger
Treue, im Ganzen 48 Blätter, welche in Probedrücken vor der Schrift
auf altes Papier das geübteste Auge täuschen könnten. Es ist auch
ein Titel vorhanden: DISEGNI DEL MANTEGNA. Auf dem Piedestale ist eine
lange Inschrift: Andreas. Mantinia. Foecundus. Artifex. Patavinus. Eques.
Auratus. Hie. Ingenioso. Argumente. Symmetriae. Subtilitatem. Picturaa.
Dedit etc. Dieses Werk ist äusserst selten. Vgl. das Künstler-Lexicon X.
S. 281 und R. WeigePs No. 8486. Ob auf Blättern desselben das
Monogramm vgrkomme, wissen wir nicht, es steht über Zll erwarten.