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204.
Abdrucksverschiedenheiten, so dass mit diesen in dem von J. A. Börner
1841 verfassten Catalog der hinterlassenen Kunstsachen des Herrn
von Haller N0. 1217 die Sammlung auf 342 Blätter angegeben ist.
Ein gedrucktes Verzeichniss der v. Halleüschen Blätter ist nicht vor-
handen, ein grosser Theil ist aber in Börneüs Catal0gNo.1217-1232
kurz beschrieben.
202. Unbekannter Knpferstecher. Diese Initialen findet man
C H V H auf einem gestochenen Blatte, welches ein Wappen
' vorstellt, mit der Inschrift: Sao. Caes. M. benef. Insig.
Haidenor. H. 4 Z. 6 L. Br. 3 Z. 6 L. Die Initialen C. H. V. H.
beziehen sich wahrscheinlich auf ein Mitglied der Familie Haidenor.
203. Johann Ghristoph Jakob Wilder, der Bruder des Kupfer-
CI y stechers Georg Christian Wilder in Nürnberg, war Pfarrer
bei St. Peter in der genannten Stadt, und radirte als solcher
eine bedeutende Anzahl von Blättern, welche einen sehr geschickten
Dilettanten verrathen. Wir haben im Künstler-Lexicon 35 Blätter
verzeichnet, es ist aber damit das Verzeichniss nicht geschlossen.
Auf einigen Blättern findet man obige Bezeichnung. Pfarrer Wilder
starb 1840.
204. Jan Oornelisz. Vermeyen? Baron von Aretin macht in
seinen Beiträgen zur Geschichte und Literatur I. S. 49
" auf ein handschriftliches und mit Zeichnungen ver-
sehenes Werk des Johann Jakob Fugger auf Weissen-
sorn, Kirchberg und Pfirt in der k. H0f- und Staats-
bibliothek zu München aufmerksam, in welchem das
gegebene Monogramm den Namen desjenigen Künstlers
andeutet, welcher die Bildnisse und die übrigen Illustrationen des
Manuscriptes geliefert hatte. Dieses Werk hat den Titel: Wahrhaftige
Beschreibung zweier in einem der alleredelsten. uralten und hochlöblichen
Geschlechtern der Christenheit, des habspurgischen und österreichischen Ge-
blüte, summt derselb-igen lobwürdigen Herkommen, Geburten, Leben, Regi-
ment und ritterlichen Thaten von dem Anfange bis auf Karl den Fünften
und Ferdinand den Ersten römischen Kaiser und König mit seinen
Wappen und Figuren gezieret. zusammengezogen. und dieses Werk der
Ehren beschlüsslich gebracht im Jahre 1555. Im Jahre 1668 beförderte
Sigmund von Birken dieses Werk zum Drucke: Spiegel der Ehren des
höchstlöblichen kaiser- und königlichen Erzhauses Oesterreich etc. Nürnberg,
fol. Es ist mit Bildnissen und Wappen geziert, welche aber von den
Originalen eben so sehr abweichen, als der Text verstümmelt ist.
Es fragt sich nun, welcher Künstler die Bildnisse und Wappen
des handschriftlichen, auch auf den öifentlichen Bibliotheken zu Wien
und Dresden in Copien vorhandenen Werkes des J. J. Fugger
gezeichnet hatte. Brulliot I. N0. 1307 glaubt, der Zeichner oder
Maler habe zu Anfang des 16. Jahrhunderts gelebt, allein dieser An-
nahme widerspricht das Datum 1555. Der gelehrte und hochverdiente
Fugger kam 1535 in Dienste des Kaisers nach Wien, und da wird er
die Materialien zu seinem Werke der Ehren des Hauses Habsburg
gesammelt haben. Auch die Bildnisse der Kaiser und Prinzen, sowie
die Wappen derselben, konnte er nur in Wien vorgefunden haben,
und stand vermuthlich auch der Zeichner ihm daselbst zu Gebot.
Neben dem Monogramme bemerkt man auch ein Jagdhorn und eine
Ratte, worin Brnlliot eine Anspielung auf den Namen des Künstlers
erkennen möchte. Wir vermuthen unter dem Monogramme den Namen"