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zeichnete und lithographirte er auch An- und Aussichten von und in
dem Parke von Lütschena bei Leipzig, kl. qu. foi. Die Folge besteht
in wenigstens 10 Blättern.
2243- Filippo Lanri, Historien- und Landschaftsmaler, geboren zu
F L Rom 1620, war der Sohn des Balthasar Lauri, eines guten
' ' Landschafters-aus Antwerpen, und machte sich durch zahlreiche
Werke bekannt. Seine Bilder sind fieissig vollendet, und erinnern in
mancher Hinsicht an die vlamische Schule. Sein Vater ging aus jener
des Paul Bril hervor, und vererbte seine Kunstweise auch auf den
Sohn. Mehrere Gemälde dieses Meisters sind durch den Kupferstich
bekannt. Auf einem die Abreise des Jakob vorstellenden Blatte von
Th. Major stehen die Initialen F. L. . welche wohl auf dem Gemälde
vorkommen. F. Lauri starb 1694.
2244- Unbekannter Goldschmied, welcher um 1520 in Deutschland
F L F L thätig war. Seine Produkte sind sehr mittelmässig, ebenso
" manierirt in der Zeichnung, als roh im Stiche. Das erste
Blatt beschreibt Bartsch VIII. p. 12, das andere Brulliot App. II. N0. 99.
1) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde in den Armen auf einer von
Planken gestützten Raseubank sitzend. Rechts vorn ist ein Affe am
Stricke, und in der Mitte bemerkt man ein Hascheii. Im Grunde breitet
sich eige Stadt aus. Unten in der Mitte steht: S. MARIA, und links
sind die Buchstaben FL. eingestochen. H. 5 Z. 1 L. Br. 3 Z. 8 L.
2) Die heil. Barbara stehend mit der Palme in der Hand. Im
Grunde links bemerkt man einen Thurm, und rechts hängt am Baume
ein Täfelchen mit den Buchstaben F. L. H. 3 Z. Br. 2 Z. 1 L.
Brulliot vermuthet nur, dass dieses Blatt von der Hand dessjenigen
sei, welcher das Bild der Madonna gestochen hat. Es könnte sich
daher auch um einen anderen Meister handeln. Es ist aber keine Folge,
dass die Initialen FL den Stecher andeuten. Man könnte auch den
Zeichner vermuthen und annehmen, dass der unbekannte Goldschmied
die ihm von einem Meister FL. übergebene Vorlage nicht getreu nach-
gebildet habe, indem das technische Verfahren so mangelhaft ist. Wenn
es sich; wie wir glauben, um süddeutsche Produkte handelt, so machen
wir auf einen von der Kunstgeschichte vergessenen Maler aufmerksam,
welcher aus jener Schule hervorgegangen ist, die sich eines Albrecht
Dürer's rühmt. Es ist diess Friedrich Lebenpacher, welcher von 1504
bis 1508 den Fresco-Cyklus auf dem Schlosse Rungelstein oder Runkel-
stein bei Botzen vollendete. Die älteren Malereien dieses Schlosses
enthalten Bilder aus den Dichtungen des Mittelalters, und gehören
dem 14. Jahrhundert an. Jörg Khöldqer fügte zu Ende des 15. Jahr-
hunderts historische Scenen bei, und F. Lebenpacher vollendete das
Werk. Professor Zingerle in Innsbruck hat in neuester Zeit die Fresken
des Runkelstein durch Abbildungen bekannt gemacht.
2245. Franools Laiireiit und F. E. S. Loband werden zu den
-F-L-1533. Emailmalern der Schule von Limoges gezählt, und dazu
Iorl kommt vielleicht noch ein dritter F. L. zeichnender Künstler
dieses Faches. Wir führen sie hier nach L. de Laborde, Notice des
Emaux. Paris 1852 p. 294 ein, bemerken aber im voraus, dass der ge-
nannte Schriftsteller selbst nicht genauen Aufschluss geben konnte. In
der Sammlung des M. Didier Petit zu Lyon befand sich noch vor we-
nigen Jahren ein Email von 19 G. Höhe und 11 G._ Breite, welches die
hl. Dreieinigkeit in Farben vorstellt, mit der Bezeichnung F. L. 1582.
Im Catalog der Collection Petit _wird es N0. 13 dem Francois Laurent
von Limoges zugeschrieben. Ein zweites Email derselben Sammlung