812
FKR
2234
2236.
2234- Giän 17131166800 Garoto, geb. zu Verona 1470, gest. 1546,
stand in seiner
früheren Zeit
v v v V unter Leitung
"des Girolamo
da! Libri, und
in den schönsten Gemälden desselben herrscht eine bezaubernde Grazie
und eine Reinheit des Styles, welche auf eine Inspiration des Leonardo
da Vinci und Rafael schliessen lassen. Man zählt ihn aber gewöhnlich
zu den Schülern des Andrea Mantegna, dessen Unterricht er in seiner
Jugend genossen haben konnte. In einigen Gemälden dieses Künstlers
ist nämlich die Zeichnung besonders streng, und die Nachahmung des
Modells geht bis zur Trockenheit. Dabei herrscht aber ein Colorit,
welches weniger der Schule von Mantua, als jener der venetianischen
Meister eigen ist. Die Werke seiner letzten Jahre sind jedoch den
früheren ganz ungleich. Sie sind manierirt, kalt im Toxieffund ent-
behren der gewohnten Kraft und Frische der Färbung. In diese Gate-
gorie gehört das Altargemälde mit der heil. Ursula und ihren Gefahr-
tinnen in S. Giorgio in Braida zu Verona. Es erinnert mehr an Franz
Floris, als an den graziösen Caroto der früheren Zeit. Der Meister
war aber damals bereits 75 Jahre alt. Das Bild hat die Inschrift:
FRANCISCVS GAROTVS. F. A. n. MDXXXXV. Ein Gemälde mit obigem Zeichen
ist in der Hauskapelle des Bischofs von Verona. Es stellt die Er-
weckung des Lazarus vor, und stammt noch aus der besseren Zeit des
Meisters. Brulliot I. N0. 1234111 kennt es ebenfalls, gibt aber das
Monogramm nicht genau, indem er statt R den Buchstaben C zeichnet.
Der Künstler nannte sich auch F. KROTO, wie unten zu ersehen ist.
In Verona sind ausserdem noch etliche Werke von Caroto, auf welchen
er gewöhnlich den Namen ausschrieb, wie auf dem erwähnten Bilde in
S. Giorgio. Nach Vasari arbeitete Caroto viel für den Marquis von
Monteferrato. Dieser Schriftsteller nennt das Bildniss des Marquis und
der Gemahlin desselben. und bemerkt überdiess, dass die Herren von
Monteferrato auch Gemälde nach Frankreich geschickt haben. In der
Gallerie des Louvre geht aber kein Bild auf seinen Namen. Kenner
wollen ihm jedoch das angebliche Bildniss des Baccio Bandinelli zu-
schreiben, über welches wir unter BBAF-I. N0.1720 gehandelt haben.
2235- Giün Franoesco Garoto von Verona ist oben unter dem aus
diesen Buchstaben gebildeten Monogramme
l 2 8 N0. 2'234 eingeführt, und es ist auch bereits
gesagt, was über diesen berühmten, einem
F" K R O T O Sodoma an die Seite zu stellenden Maler
A zu wissen nothwendig ist. Die gegebene
Inschrift bestatiget die Deutung des Monogramms. ausserdem zeichnete
aber der Künstler gewöhnlich: FRANCISCVS OAROTVS. Man findet
sie auf einem Gemälde mit der thronenden, und von Heiligen umge-
benen Madonna in S. Fermo maggiore zu Verona. In St. Anastasia
daselbst ist ein Bild der heiligen Jungfrau mit St. Anna und Engeln
ebenso bezeichnet.
2236. Franz Legrand, Maler und Lithograph, geb. zu München
1807, machte seine Studien an der Akademie daselbst, und liess
sich dann in Berlin nieder, wo er mit Seinen Leistungen Beifall
fand. Er malte Bildnisse in Aquarell, zeichnete solche mit
schwarzer Kreide, und hinterliess auch verschiedene andere Zeichnungen,
auf welchen das Monogramm vorkommt. Unter seinen lithographirten