804
2210
2211.
des von StengePschen Cataloges von 1824, der Maler F. G. Rupprecht,
hat S. 87 -92 Zusätze gegeben, wodurch das erwähnte Verzeichniss
der Kobelllschen Blätter ergänzt wird. Das obige Monogramm kommt
auf verschiedenen Landschaften und ländlichen Darstellungen vor. Auf
anderen Blättern schliesst sich an die verbundenen Buchstaben FK das
F als fecit. Auch die Initialen f k und f k kommen auf Radirungen
dieses Künstlers vor.
2210. Friedrich Kirschner, Miniaturmaler und Radircr, geb. zu
x" Bayreuth 1748, gest. zu Augsburg 1789. Dieser Künstler
ÜQ malte Bildnisse und uaturhistorische Gegenstände, und radirte
auch Landschaften , welche mit F. K. bezeichnet sind. Das gegebene
Monogramm fand aber Börner auf einem radirten Blatte mit dem Proül-
bildnisse eines nach rechts gekehrten Mannes mit Perücke, wie er mit
der Linken ein Kelchglas zum Munde führt. Den ovalen Rahmen um-
schlingen Hopfenranken, und auf demselben sitzt die Henne auf dem
Habne. Am Rahmen sieht man ein offenes Buch, Bratspiesse, Krug
und Bierglas, Spielkarten, Würste, Tabakspieifen und einen Tabaks-
beutel. Auf dem Gemäuer unterhalb der Einfassung steht ein Leuchter,
eine Tabaksdose, eine Weinflasche, ein Teller mit angeschnittener Wurst,
und ein angeschnittener Brodlaib, Würfel und Karten liegen umher. Im
geöHneten Buche steht: Also Solle Wir In Einen Neien Lebe Wand. Unten
links ist das Zeichen, aber kleiner, als oben gegeben. Links von diesem
liest man: Anno 1781, rechts: Alorimberg. H. 5 Z. 5-6 L. Br. 4 Z.
Kirschner hat in diesem Blatte den Pfarrer Joachim Gottlieb Cremer
von Röthenbach dargestellt. Er radirte schon 1778 dessen Bildniss als
ersten Versuch in Kupfer, wie im Unterrande angedeutet ist. Der
Geistliche ist im Brustbilde nach links gekehrt. Beim späteren Drucke
wurde unterhalb des dritten Rockknopfes eine Stelle auspolirt, und da
sieht man jetzt ein Buch, ein Bier- und Brandweinglas, einen Teller
mit Wurst, einen Leuchter, die Tabakspfeife, Spielkarten dzc. Im
früheren Abdrucke ist ein Zettel mit Cremer's Namen angebracht, im
späteren Drucke steht unten: Zur Leibes Nahrung und zum Zeitvertreib.
Diese Notizen verdanken wir Hrn. Börner. Ueber weitere Blätter
des Meisters handeln wir unter den Cursiven F. K. N0. 2221.
2211. r. von Killmann, Kunstliebhaber in Düsseldorf, S011 nach
Brulliot I. N0. 1963 einige Blätter radirt habcnw Mit dem
W901i; gegebenen Zeichen versehen ist eine Copie nach B. Noth-
7899 nagel, die Büste eines Mannes in Proül nach rechts vor-
stellend, welcher einen mit einer Feder gezierten" Turban trägt. Höhe
'3 Z. 10 L. Br. 2 Z. 9 L.
In dem Auktionskataloge der Sammlung des Fr. Bernh. Custodis
in Düsseldorf, bei J. M. Heberle (H. Lempertz) in Cöln den 22. Oktober
1855, werden N0. 1326 vier radirte Blätter von der Hand eines F. Kel-
geljan angegeben, mit der Bemerkung, dass dieser Meisterin Nagler's
Künstler-Lexicon fehle. H. Lempertz nennt ebenfalls einen Kopf nach
'Nothnagel mit dem_Monogramme F K, und es handelt sich wahrscheinlich
um einen und denselben Dilettanten. Ob dieser aber Killmann oder
Kelgeljan heisse, wagen wir nicht zu entscheiden, da. uns kein Blatt
dieser Art vorgekommen ist. H. Lempertz nennt auch noch drei andere
Radirungen: Soldaten am Feuer nach F. Custodis, Kartenspieler, und
Le menage villageois. Auch diese Blätter scheinen mit dem Mono-
gramme bezeichnet zu seyn, so dass also der Name Kelgelian nicht
aus dem Originale geschöpft seyn dürfte.