FHB.
2167
2170.
793
links bemerkt man das Monogramm, und oben am Baume stehen in
einem Titfelchen die Buchstaben IRI QILI, welche sich auf keinen
Künstler beziehen, sondern die Anfangsbuchstaben irgend einer Sentenz
seyn dürften. Links oben steht auch die Jahrzahl 1544, die beiden 4
verkehrt. Gegen rechts sind in fünf unter einander stehenden Reihen
die Buchstaben: T. R. I. l B. A.E. 1 A. Q. V. l Z. M. I. l N. F. G. l einge-
stochen. H. 7 Z. 2 L. Br. 5 Z. 10 L.
Das Gegenstück, welches Bartsch nicht kennt, stellt denselben
jungen Mann, wohl den Marsias, mit den Armen an einen Baum ge-
bunden bis an die Schenkel vor. Die Brust ist entblösst. Dieses Blatt
hat weder Monogramm noch Jahrzahl.
2167. Unbekannter Maler oder Formsehneider, welcher wahr-
scheinlich xnit dem vorhergehenden Künstler Eine Person ist.
o Man findet dieses Zeichen auf einem Holzschnitte, welcher
die halbe Figur der heiligen Jungfrau mit dem Kinde in den Armen
in Wolken vorstellt. Links ist ein Wappenschild, und rechts das ge-
gebene Monogramm. H. 4 Z. 8 L. Br. 3 Z. 1 L.
Nach Zanetti, Cabinet Cicognara II. N0. 1286, ist dieses Blatt von
Hans Baldung Grün geschnitten, und auch das Monogramm könnte man
Fecit Hans Baldung lesen. Es weicht indessen von dem gewöhnlichen
Zeichen dieses Meisters ab, wenigstens in dem gegebenen Facsimile,
welches wir nach jenem der dem Cabinet Cicognara beigefügten Tafel
copirt haben.
2168- Hans B01, Landschaftsmaler und Radirer von Mecheln
(1534-1595) soll sich dieses Zeichens bedient haben. Brnlliot
PB I. N0. 905 sagt, man finde es auf einem (radirten Blatte nach
Peter Breughel, welches ein Dorffest vorstellt, qu. fol. Das Monogramm
bemerkt man an einem Fasse, und nach einer weiteren Anzeige steht
unten die Adresse: Bartolomcus de mumpere Excud. Hans Bol bediente
sich gewöhnlich eines aus H B bestehenden Zeichens, und daher kommen
wir unter diesen Buchstaben auf ihn zurück.
2169- Unbekannter Maler oder Radirer, welcher in der zweiten
I-I Hälfte des 16. Jahrhunderts in Holland lebte. Sein Zeichen
FB findet man auf einem radirten Blatte mit dem Titel: Die Blau
Huioke is dit meest ghenaemt maer des Weercits abvisen hE Beler betaemp,
qu. fol. Dieses Blatt stellt eine Carrikatur vor, deren Sinn wir nicht
verstehen. Auf ein ähnliches Zeichen macht auch Frenzel im Catalog
Sternberg III. N0. 614 aufmerksam, und nennt ein Blaft mit demselben,
welches eine Gruppe von sieben Weibern vorstellt, wie sie um die
Hosen des Mannes streiten, gr. qu. fol. Dieses Blatt hat nach Frenzel
die Adresse: Bart. de Momper excud. Dieselbe Adresse kommt auch
auf dem Blatte des vorhergehenden Meisters vor, welcher Hans Bol
genannt wird, es frägt sich aber, oh es sich um denselben Stecher oder
Radirer handelt. Die Zeit der Entstehung der Blätter gibt uns B. de
Momper an. Er war der Vater des Jost de Momper, und nicht allein
der Verleger, Sondern auch Maler- Unter dem Jahre 1581 erscheint
er als Mitglied der Confraternität des hl. Lukas in Antwerpen. Das
noch vorhandene Register (Liggere) derselben gibt gewöhnlich das
Jahr der Ernennung zum freien Meister an, und" somit wäre B. de
Momper 1581 selbstständig geworden.
2170. Friedrich Heinrich Brandt, Münzmeister in Rostock von
F H B 1782-1795, zeichnete Stempel zu Münzen mit den Initialen
' ' des Namens.