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13) Ein Dorffcst, nach der Zeichnung des alten Peter Breiighel.
In der Mitte sieht man eine plumpe Bäuerin, welche neben dem Fasse
tanzt, auf welchem ein vermummtes Hündchen sitzt. Links spielt ein
Bauer die Violine, und an der Thüre der Schenke stehen einige Per-
sonen. Unter dein Schirmdache der Hütte rechts zechen Männer und
Weiber. Nach unten bemerkt man die Buchstaben F. H.. und links
steht: Ilvys excv. 1558. H. 8 Z. 4 L. Br. 12 Z. 9 L.
14) Eine Folge von 13 Blättern mit Cartouchen, in welchen la-
teinische Sinnsprüche stehen, unter dem Titel: Variamm PROTRACTI-
ONVM (Vulgo compartimenta eocant) cum pictoribus omnibus propler
venustatem . mm et studiosis propter Autorum sententias ubique insertas,
tibellus upprimc utilis atque copiosus. "ANTVERPIAE. Apud Gerardum
Judaeum. Anno. M. D. LV. II. Die Buchstaben F. H. stehen unten in
den Ornamenten. H. 6 Z. 5 L. Br. 5 Z. 7 L.
Die Ausgabe von 1557 ist die zweite. In dieser ist der Titel ein-
gestochen, in der früheren von 1555 eingedrückt. Die Zeichnungen zu
den Ornamenten lieferte Hans Vredeman de Vries, welcher für H. Coek
und Gerard de Jode viele Werke für Architekten und Decorateurc
lieferte; wir kennen aber kein zweites mit Stichen von F. I-Inys.
15) Die Ansicht der Stadt Messina und der Meerenge mit Schiffen.
In zwei Blättern, mit dem Titel und der Adresse: Frau Sicvli-vvlgo
Faro de Messina Optica Delineatio. Bruegel ine. F. Huys fev. II. Cock eaw.
H. 18 Z. 10 L. Br._26 Z.
I. Ohne Schrift.
II. Mit BreughePs Namen in der unteren Ecke, aber vor der Inschrift:
Freti Sie-vli im Rande.
III. Mit obiger Schrift im Cartouehe unten rechts.
IV. Mit der Titelschritt und der Jahrzahl 1601.
V. Mit der Adresse: Harman Adolffz emcudit Hacrlem.
16) Eine Folge von Blättern mit verschiedenen Schiffen, mit F. H.
bezeichnet, fol. und qu. fol.
Blätter dieser Art werden dem Franz Hieronymus. Breughel ziige-
schrieben, auf welche wir No. 2152 aufmerksam machen. Siewerden
vielleicht mit mehr Recht dem Franz Huys zugeschrieben, da die
Zeichnungen von Peter Breughel dem Alten herrühren könnten.
2150; Früh? Hogenberg, Zeichner und Kupferstecher, der angeb-
F liebe Trager dieser Initialen, stammt aus Meehelii, und soll
sich nach Huber, Handbuch See. IX. S. 29, um 1560 in Eng-
land aufgehalten Fallen. Später liess er sich in Oöln nieder, und starb
daselbst 15901 Wle M- Quad! Twtseher Nation [Ierrlichkeit S. 131, ver-
sichert. Merlc, Kwwl und Künstler in Cöln 6m. S. 188, beschreibt eine
EYOSSQ Anzahl V00 Blättern dieses Meisters , und darunter als Haupt-
Wßrk das 8113599 Städtebuch von Georg Braun, dessen Mitherausgeber
F. Hogenberg war. Merlo macht aber auf die Initialen F. H. nicht auf-
merksam, so dass er also JGIIGS Blatt, auf welchem sie vorkommen,
nämlich das Bildniss der KöniginMaria I. von Schottland No. 1, um
so weniger gesehen hatte, als er es auch mangelhaft beschreibt. Dieses
sehr seltene Blatt kommtdn R. WeigePs Catalog der 0tto'schen Kupfer-
stiehsammlung III. Abtheil. No. 147 unter dem Titel der sogenannten
katholischen Maria von England vor. Sie ist im Brustbilde mit der
geschmückten Mütze vorgestellt, und um das Oval steht: Maria Henr.
VIII. F. Dei Gratia Regina Angliae e: Franviae et Hiber-niae Fidei De-
fßndrim MJ).LV. Die Einfassung ist aus Arabesken gebildet, und oben
steht F. H. Unten auf einer Tafel liest man: Veritas Temporis Filia, fol.
Dieses Blatt wird, wie gesagt, von Merlo und R. Weigel und auch
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