Volltext: CF - GI (Bd. 2)

OH S. 
193. 
die Weltkugel stützt. Ihm zur Seite blasen Engel die Posaunen, und 
Tod und Teufel kämpfen zu den Füssen des Weltrichters. In den 
Seitenleisten stehen zwei römische Feldherren, und unten rechts und 
links vor den Postamenten sitzen zwei Könige, sich auf Wappen 
stützend. Zwischen ihnen sitzt ein Herrscher rücklings auf der Welt- 
kugel. Rechts und links unten bemerkt man das dritte Zeichen. 
Sandrart nennt die Illustrationen zum Josephus namentlich. Der 
Zeichner setzte die Buchstaben T. S. auf die Blätter, und darunter ist 
wohl sicher Tobias Stimmer zu verstehen. Dieselbe Titeleiufassuug 
wurde auch zu Egesippus: Fünlf Bücher vom Jüdischen Krieg. Strass- 
burg 1575, benutzt. 
3) Die Bildnisse der Päpste in Accuratae Effigies Pontificum max. 
 iisq. sing. Pontif. elogia etc. ab Onuphrio Panvino. Eigenwissenliche 
und wolgedenkwürdige Contrafeytungen oder Antlitzgstaltungä der Römi- 
schen Päpst, an der Zahl 28.  künstlich abgebildet.   Teutsch be- 
schrieben von J. Fischaert. Strassburg. B. Jobin 1573, fol. 
Die schönen Holzschnitte dieses Buches sind nach und von Tobias 
Stimmor, Ch. Stimmer, Th. Gwerin und B. Jobin. Das Zeichen unsers 
Künstlers kommt aber auf den Blättern nicht vor. 
4) Grüntliche Beschreibung. der freyen Ritterlichen und Adelichen 
Kunst des Fechlens, in allerley gebreuchlichen Wehren, mit schönen und 
nützlichen Figuren geziert u. fürgeslellt, durch Joachim Meyer, Freyfechter 
zu Strassburg. Gedruckt zu Strassburg 1570, qu. 4. 
Von den 73, theils sich wiederholenden Holzschnitten dieses Fecht- 
buches sind nur wenige bezeichnet. Der Holzschnitt mit unserm zweiten 
Zeichen kommt zweimal vor. Er stellt zwei Fechter vor, wie sie in 
Gegenwart des Meisters die Degen ziehen. Im Hintergrunde sitzen 
drei Männer an der Tafel, bedient von zwei Aufwärtern. Rechts oben 
ist das Monogramm. H. 4 Z. 6 L. Br. 7 Z.  Auf zwei anderen 
Holzschnitten stehen die Buchstaben MB mit dem Messerchen, eines 
ist F0 bezeichnet, ein drittes mit dem Monogramm WC, und zwei 
weitere Blätter haben leere Täfelchen. 
Dieses Werk erschien in zweiter Auflage 1600 zu Augsburg: 
Gedruckt bei Michael Manger. In Verlegung Eliä Willers, qu. 4. Hierauf 
kamen die Platten nach Ulm, und da wurden sie fälschlich dem Jost 
Amman zugeschrieben: Künstlich und wolgerissene Fechten-Figuren und 
Stellungen, Geordnet durch We-yland den Kunstreichen und wolerfahrnen 
Jost Amman, Malzlern von Zürych. Ulm, In Verlegung Matlheus Schultes. 
193. Christoph Stimmer? Dieses Zeichen steht auf einem radirten 
ä Blatte, welches das Wappen der Nürnberger Patrizier-Familie 
Stromer gibt. Auf dem Helme ruht ein (rothes) Kissen, aus 
welchem drei Lilienstängel hervorgehen. Im Schilde stehen drei andere 
Lilien auf der Spitze eines 'l'riangels im rothen Felde. Links unten 
ist das Zeichen des Künstlers, und im schmalen Rande eine leere 
Bandrolle. H. 4 Z. 11 L. Br. 3 Z. 3 L. 
Das gegebene Monogramm gleicht jenem des Christoph Stimmer 
auf Holzschnitten, es fragt sich aber, ob das Blatt von ihm radirt sei. 
Es möchte auffallend seyn, anzunehmen, dass der Patrizier Stromer 
sich nach der Schweiz an Ch. Stimmer gewendet habe, um sein Wappen 
fertigen zu lassen, da doch in Nürnberg tüchtige Meister lebten, wie 
J. Amman, M. Zündt, H. Siebmacher, V. Solis 860., welche alle des 
Radirens und Stechens vollkommen kundig waren. Wir haben indessen 
keinen Namen für den Träger des Monogramms, wenn es dem Ch. Stim- 
mer nicht angehört. Es existirt auch kein anderweitiges radirtes Blatt 
von diesem Künstler, so dass jeder Anhaltspunkt fehlt.
	        
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