Vorrede.
Beschreibung der St. Peterskirche zu Loewen von E. van Even kommt
er als Muitre ouvrier des maponnerics de Louvain vor. Dergleichen No-
tizen dürften nach der Hand auch noch anderen Stellen beigefügt
werden, sie können aber bei einem alphabetisch fortschreitenden Werke
zum Theile nur in einem späteren Anhange folgen. Auch aus dem
inzwischen erschienenen Peintre-gravcur von J. D. Passavant ergeben
sich Nachträge. Dieser Schriftsteller nimmt z. B. Tom. II. p. 180 die
Blätter unsers Anonymus .5! I. No. 22 für Johann von Cöln in Zwolle,
dem sogenannten Meister mit dem Weberschiffchen, oder Zwott in
Anspruch. Seine Ansichten über den Meister St I. N0. 2 weichen von
den unsrigen gänzlich ab. Es ist aber damit auch der Artikel N0. 252i
in unserm Nachtrage zum ersten Bande zu verbinden, so dass wir mit
diesem vielleicht den Namen des Künstlers herausgebracht haben. Der
Meister b x 5c I. N0. 2079 wurde seit Sandrart muthmasslich Barthel
Schön oder Schongauer genannt, in Dr. Naumanms Archiv 1860, V.
S. 1 3., weiset aber E. Harzen fast bis zur Evidenz nach, dass Bar-
tholomätls Zeitblom von Ulm darunter zu verstehen sei, obgleich dieser
auf Gemälden zuweilen BZ zeichnete. Damit ist auch der Name jenes
angeblich altholländischen Künstlers gefunden, welchen Duchesne sen.
(Voyage d'un Iconophile p. 241) als den Meister von 1480 einführte.
Harzen fügt das ausführliche Verzeichniss der geritzten Blätter des-
selben denen mit b x S bei, so dass also das Verzeichniss im ersten
Bande einen reichen Zuwachs erhalten hat. Alles dieses ergab sich
seit dem Erscheinen des ersten Bandes, und es werden für den Nach-
trag des ganzen Werkes auch noch viele andere Notizen und Berich-
tigungen übrig bleiben. Bis dahin tröste ich mich mit dem Sprüche:
Non omnia possumus omnes. Es ist besser, zuletzt seine Mängel und
Fehler offen einzugestehen, als sie egoistisch zu ignoriren. Ich werde
daher jede Berichtigung dankbar annehmen.
Nach der Einleitung zum ersten Bande dieses Werkes sollte
einerseits ein Monogrammen-Lexicon hergestellt werden, welches an
Reichthum des Materials alle vorhergehenden Schriften dieser Art
ebenso sehr überbieten würde, als das "neue allgemeine Künstler-
Lexicon" diess in anderer Weise erfüllt haben dürfte, besonders in
den zwei späteren Dritttheilen der Bände. Ich darf wohl ohne Ver-
letzung der Bescheidenheit sagen, dass ich an der Zahl der Artikel
meine Vorgänger bei weitem übertroffen habe, was mir gerade nicht
so leicht wurde, als diejenigen glauben, welche, ohne die unsägliche
Mühe solcher Arbeiten zu kennen, gleich mit dem Spruche bereit
Sind: Inventis aliquid uddere Leve est. Man könnte auch aus dem In-
halte auf die Masse des neuen und berichtigenden Materials schliessen,
darauf darf ich aber nicht eingehen, da heut zu Tage Cicero pro domo
keinen Erfolg haben würde. Ich überlasse diess dem freundlichen
Beurtheiler, dem Kenner und Sammler, welche auch noch etwas anderes
verlangen, als der Aesthetiker tind Formrichter, nämlich ein reiches