Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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2145 
2148. 
und selbst den Leuten der Kirche fast unbekannt. Die Inschrift lautet: 
Anno dTti 1491 den 12 tag october starb der Ernhaft und fumem Frie- 
drich Herlm satt Maler allhie, dem Gott gnadig sey. Unter dieser In- 
schrift ist ein qnergetheilter Wappenschild mit einem schreitenden 
Löwen und einem goldenen Herzschild in schwarzem Felde. Wenn 
also Herlen beim Tode des Jan van Eyck 22 bis 23 Jahre alt war, so 
erreichte er ungefähr ein Alter von 74 Jahren. 
Dieser Artikel ersetzt jenen im Künstler-Lexicon VI. S. 119 Hi, 
und es mögen ihn auch diejenigen benützen, welche ohne gehöriges 
Quellenstudium für die Fortpflanzung von Irrthümern gesorgt haben. 
2145. Unbekannter Kupferstecher, dessen Lebenszeit die beige- 
fügte Jahrzahl bestimmt. Sein Zeichen ündet man auf einem 
VES , radirten Blatte mit dem Kniestücke eines bärtigen Mannes, 
wie er die rechte Hand auf eine Mauer legt. Brulliot, welcher 
j-(k 2 I. N0. 2092 das Zeichen unrichtig unter FZ gibt, glaubt, es 
sei hier der Kupferstecher Johann Troschel abgebildet, allein 
wir wissen durch Herrn Börner, dass dieses Blatt den Compassmacher 
Hans Troschel vorstelle. Letzterer starb 1612, wie der Kupferstecher 
Johann Troschel, dessen Bildniss mit folgender Inschrift versehen ist: 
Hans Troschel Civ. Norimb. Aetat. 63. Mart. 1612, 4. Das Bildniss des 
Compassmachers ist gut radirt. H. 5 Z. 9 L. Br. 3 Z. 9 L. 
2145. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1650 in England 
 gelebt zu haben scheint. Das gegebene Zeichen fand Herr 
J. A. Börner auf einem radirten Blatte, welches eine Dame 
mit kugelförmiger Pelzmütze im schwarzen Reifrocke in Begleitung der 
Magd mit dem Korbe vorstellt. Dieses Blatt scheint eine Copie nach 
W. Hollar zu seyn, da dieselbe Vorstellung in dessen Trachtenwerk 
vorkommt. Dr. Parthey beschreibt das Original N0. 2000, bemerkte 
aber kein hlonogramin, so dass wir auf eine Copie schliessen müssen. 
Hollar's Blatt ist auch nur 4 Z. 3 L. hoch, jenes unsers Monogramm- 
isten hat eine Höhe von 4 Z. 6 L. ohne Einfassung. Die Breite be- 
trägt 2 Z. e L. 
Zu den Nachahmern, und vielleicht Schülern des W. Hollar gehört 
William Howard, welcher um 1665 in London thatig war. Vielleicht 
ist das fragliche Blatt von seiner Hand. Man kann Howard fecit lesen. 
2147. Theodor Horschelt, Maler in München, einer der vorzüg- 
 lichsten Künstler seines Faches, erscheint hier nur mit einem 
 vorläufigen Artikel, da das Monogramm für FH genommen 
werden kann. Man ündet es auf Holzschnitten, auf sogenannten Bilder- 
bogen, welche in München bei Schneider und Braun erschienen. Unter 
TH werden wir auf diesen Künstler zurückkommen. 
2148- Franz liück, Maler aus Schwaben, liess sich gegen 1548 in 
FH München nieder, und malte da für Kirchen und Klöster bib- 
 lische Vorstellungen, welche grösstentheils von Ort und Stelle 
F  kamen, oder vergessen blieben. In der Kirche der heiligen 
Jungfrau zu München ist noch ein Ecce Homo von ihm , welches un- 
gefähr die Richtung des Hans Schauffeliu beurkundet. Auf diesem Ge- 
mälde steht der Name mit der Jahrzahl 1548. Aus der schwäbischen 
Schule ging auch der Meister F. H. bei Bartsch IX. p. 89 hervor, und 
dem daselbst beschriebenen Blatte könnte eine Zeichnung des F. Höck 
zu Grunde liegen. Von dem sogenannten Friedrich Hulsius,_ welchen 
wir mit vollem Rechte in Franz Huys umtauften, kann keine Rede 
seyn. Das von Bartsch beschriebene Blatt stellt Christus am Kreuze 
vor, links Johannes, wie er die linke Hand an die Brust legt, und mit
	        
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