Volltext: CF - GI (Bd. 2)

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genannt wird, unterscheiden, wenn nicht gar in beiden Vater und Sohn 
erkennen. Letzterer wäre dann von 1580 an General-Einnehmer im 
Elsass und Sundgau gewesen. Ein Christoph Stimmer jun. begegnet 
uns nämlich schon 1552 durch folgendes, von C. Becker im deutschen 
Kunstblatt 1853 S. 317 erwähnte Werk: Vier ltünstliche Alphabeth oder 
A. B. 0., allen Camzeley und Güldenschreibern nützlich und lustig zu ge- 
brauchen. Christoph Stimmcr der jung von Schaffhausen. Gedruckt zu 
Frankfurt am Mayn, durch Hermann Gülffrcicltrn in der Schwurgass zum 
Krug. 1552. Dieses Werk enthält auf acht Blättern vier Alphabete, 
grössere und kleinere, reich verzierte Anfangsbuchstaben und Schreiber- 
züge. Das letzte Blatt gibt ein schön geschnittenes Wappen mit einem 
wilden Manne im Schilde und auf dem Helm, welcher in der Rechten 
eine Ruthe schwingt. Ueber dem Wappen ist ein Rundbogen, und 
zwei Engel halten eine Fruchtschnur. Dieser Schreibmeister Christoph 
Stimmer der Junge von Schaifhausen kann aber mit unserem Hans 
Christoph nicht Eine Person seyn, da dieser erst 1552 geboren wurde, 
wie man annimmt. Er kann aber auch mit dem Guldenschreiber dieses 
Namens, dem Verfasser des folgenden Werkes, wohl nicht Eine Person 
seyn: Ein Nüw Kunstreich Fundamentbüchle von Mancherley galten Tüt- 
schen und Latenischen gschrilften, gar gründtlich geschriben durch den 
jungen Christoßel Stimmer von Schaffhausen, ietzuend Guldinschreiber vmi 
Rächenmeister zu Iiottweyl. Basel 1596. qu. 4.  Im Jahre 1604 er- 
schien zu Basel die vierte Auflage dieses Schriftbuches, vielleicht noch 
zu Lebzeiten des Verfassers. Dieser ist nun wahrscheinlich der 
General-Einnehmcr des J. C. Füssly, da er als Schreiber und Rechen- 
meister dazu befähiget seyn musste. Der Schreibkünstler Christoph 
Stimmer von 1552 setzt als der Junge auch wieder einen älteren 
Meister dieses Namens voraus, mehr Christoph Stimmer, als noth- 
wendig ist, und man glauben sollte. Doch sind wir mit dem Träger 
des gegebenen Monogramms noch nicht vollkommen am Abschlusse, 
wenn er neben den beiden erwähnten Christoph Stimmer nicht unab- 
hängig dasteht. Wir nehmen ihn indessen für den jüngeren Bruder 
des Tobias Stimmer, für einen streng gebildeten Künstler, und lassen 
die Stelle eines General-Einnehmers dem Schreib- und Rechenmeister 
von 1596. Auch halten wir nicht entschieden an dem Vornamen Hans, 
da Sandrart den jüngeren Bruder des Tobias nur geradeweg Christoph 
nennt. Die Buchstaben CH im Monogramme können auch-die beiden 
ersten Buchstaben des Namens „CHristoph" seyn. Die Zeichnungen 
des Christoph Stimmer, welche bis 1835 in der Sammlung des Dekans 
und Antistes Veith in Schalfhausen waren, lassen einen Künstler er- 
kennen, welcher mehr leistete, als einem Schreibmeister obliegt. Sie 
sind mit der Feder umrissen, theils ausgetuscht und mit Weiss gehöht. 
Ein Blatt mit den erhängten Königen der Philister trägt die Jahr- 
zahl 1585. Es dürfte aus der letzten Zeit des Künstlers stammen. 
Er ist sicher vor 1552 geboren, da die Blätter in J. Mayer's Fecht- 
buch von 1570 schon volle Meisterschaft verrathen. Das Jahr 1552 
passt eher für den Guldenschreiber Christoph Stimmer. 
1) Die kleinen biblischen Figuren, deren Sandrart erwähnt, ohne 
Angabe des Werkes, in welchem sie vorkommen. Man ündet sie wahr- 
scheinlich in einer 1578 zu Basel gedruckten Bibel, mit dem ersten 
Zeichen im Schilde, welches Brulliot gibt. Der Schild hat indessen 
noch eine äussere Einfassung, welche wegblieb. 
2) Die Titeleinfassung und andere Blätter zu Josephus Flavius: 
Hzlstorien und Bücher von alten Jüdischen Geschichten.  Strassburg, 
Th. Rihel, 1574, 1581. 1597. 1601, fol. Sie stellt ein Portal vor, 
und auf dem oberen Bogen sitzt der Erlöser, wie er die Füsse auf 
Monogrammisten Bd. II. 5
	        
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