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2128
2129.
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breitet. Rechts sitzt ein Hirt mit blossem Kopfe auf dem Boden, von
vorn gesehen , und den Kopf nach rechts wendend. Links unten ist
das Zeichen, dessen Facsimile uns von keiner geübten Hand zukommt,
so dass wir für die genaue Form nicht garantiren können. H. 6 Z.
SL. Br.8Z.6L.
Weigel kennt dreierlei Abdrücke. Die einen haben einen Mezzo-
tintoton, die anderen sind in Bister oder grün gedruckt.
2128. Unbekannter Maler. Die Initialen seines Namens fanden
wir auf einer sehr schönen Miniatur in der Sammlung
des H. Fidel Butsch zu Augsburg. Das Bild gehört der
früheren Zeit des 17. Jahrhunderts an, und stellt den Gruss des Engels
an Maria dar. Sie kniet links vor dem Betpulte, und der himmlische
Bote neigt sich knieend gegenüber auf den von Engeln getragenen
Wolken mit der Palme in der Linken und der erhobenen rechten Hand
gegen die Jungfrau. Er ist bekleidet und mit halb geöffneten Flügeln
dargestellt. Der Kopf mit dem langen, gelockten, gelblichen Haare ist
der schönste Jünglingskopf, der je gedacht werden kann. Rechts und
links oben sind eben so schöne Engelgruppen, und in der Mitte über
ihnen schwebt das Symbol des heil. Geistes. Das Licht, welches von
ihm herabstrahlt, ist Gold, und auch die Glorie der Maria von der-
selben Farbe. Goldeinfassiing bemerkt man auch am Pulte und an der
Stola des Engels. Die Untergewander beider Figuren sind verschiedenes
Roth, der liflantel der Jungfrau ist blau, der Levitenrock des Engels
gelb. Der Meister, dessen Initialen unten am Schemmel stehen, gehört
der italienischen Schule an, und er bewahrt noch viele Elemente der
früheren klassischen Malerei. Oben rund, H. 8 Z. 5 L. Br. 6 Z. 5 L.
2129. Franz Gelfels tritt hier unter einem Namen auf, welcher
in dem gegebenen Facsimile nicht ganz pro-
: i blematisch ist, bei Brulliot III. N0. 823 aber
' zum Räthsel wurde, indem dort giffls zu lesen
' ist. Der genannte Schriftsteller fand ihn auf
einem Portraite in der Sammlung des Hrn. Dr. v. Dessauer zu München.
Er las L. Giifelsoder Gissels. Der Maler dieses schönen Bildnisses
im Geschmacke des Palamedes heisst aber Franz Geffels, welcher auch
die Jahrzahl 1650 beigesetzt hatte. Zani, welcher den Künstler Gefflis
nennt, sagt, er sei ein vlämischer Architekt und Kupferstecher ge-
wesen; allein Geifels malte auch Bildnisse und Theaterdecoratioiien.
Ein Bildniss des Ferdinando Carlo Duca di Mantua ist bezeichnet:
A0. 1671 Frßv Geffels fecit. J. Frank sc., kl. lol. Ein anderes, von
J, Frank gestochenes Bildniss hat die Schrift: Horazio Marchese di Ca-
mmm Fqgco Geffels dell. Zani machte den Künstler wohl desswegen
zum Architekten und Stecher, weil die Topographen von Mantua eines
Gebäudes erwähnen, welches Geffels alldort aufgeführt haben soll, und
weil sich Radirungen architektonischen Inhalts von ihm finden. Auf
diese höchst seltenen Blätter machen v. Rumohr und Thiele (die kgl.
Kupferstichsammlung in Gopenhagen S. 81) zuerst aufmerksam. Das
Titelblatt -stellt das Wappen derfionzaga zwischen Trümmern von
Statuen und architektonischen Theilen vor. Auf der Steinplatte in der
Mitte steht z" All' Illmo. et Colmo Szyrc, mio Signore e Patrone Colmo ü
Sig Marcltese Octavio Gonzaga etc. etc. Franco Gefliels D. D. D. Die sechs
folgenden Blätter enthalten architektonische Darstellungen, Ruinen,
Landschaften mit Figuren , breit radirt und stark geätzt. Das geist-
reichste und wirksamste Blatt stellt kartenspielende Gauner bei einer
Ruine dar. H. 5 Z. 9 L. Br. 4 Z. 7 L. 49k