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er P. gr. IX. p. 26 in der Note erklärt, dass das ähnliche Monogramm
auf dem Blatte mit Vulkan und den Cyclopen nach Primaticcio weder
Guido Ruggieri noch Ghisi Fecit zu lesen sei, sondern dass dieses Blatt
einem anonymen deutschen Meister angehöre. Den G. Ghisi haben
wir oben aus Gründen ebenfalls zurückgewiesen, es ist aber auch nicht
fest zu behaupten, dass unter dem Monogramme Guido Ruggieri seinen
Namen angedeutet habe. Der Monogrammist GF ist mit dem Künstler,
welcher die unten beschriebenen Blätter mit FG bezeichnet hat, offen-
bar Eine Person. Wenn aber einerseits Guido Fecit gelesen werden
soll, so ist es anderseits auffallend, dass der Künstler nicht G F, son-
dern FG gezeichnet hat. Wir müssen daher in G den Initial des Zu-
namens vermuthen, und damit hat die gegenwärtige Annahme, dass
Guido Ruggieri das Meiste für sich habe, den Boden verloren. Die
Deutung Fecit Guido scheint zu weit herbeigeholt zu seyn.
Die Angabe im Cabinet Paignon-Dijonval, dass dieses Zeichen einem
G. Fantuzzi angehöre, ist aus der Luft gegriffen. Ein Künstler dieses
Namens hat nie gelebt. Unter G F werden wir über einen Ornamenten-
zeichner Guido handeln. Nach diesem, sowie nach Jean Cousin, hat
Etienne de Laune gestochen, er ist aber jünger als Guido Ruggieri.
Bartsch IX. p. 24 ff. schreibt-dem Meister mit dem Monogramme
und den Initialen FG 22 Blätter zu, hier zahlen wir aber nur jene
mit FG auf. Das Monogramm folgt unter GF, da, diess unser System
bedingt. Unter diesem Zeichen wird das Verzeichniss ergänzt.
1) [B. 9.] Die grössere Vignette mit dem Harnische in Mitte der
Fläche, aus welchem Laubwerk sich über den übrigen Raum verbreitet.
Die durch drei belaubte Zweige getrennten Buchstaben FG sind in der
Mitte nach oben zu sehen. Die Beleuchtung kommt von links. H. 1Z.
11 L. Br. 2 Z. 7 L.
2) [B. 10.] Die kleinere Vignette mit dem Harnisch, von welchem
aus sich Blatterwerk umher verbreitet. In der Mitte unten ist nach
Bartsch das Zeichen, nach anderer Angabe sind es die getrennten
Buchstaben F G. Von rechts beleuchtet. H. 1 Z. 10 L. Br. 1Z. 9L.
3) Eine dritte Vignette mit dem Harnisch. Im Catalog des Mar-
chese Malaspina di Sannazaro I. p. 115 ist eine solche ohne Hinweis-
nng auf Bartsch beschrieben. Der Harnisch steht in der Mitte unten,
und aus diesem gehen Zweige mit Blättern nach oben auseinander.
Links oben im Blätterwerk bemerkt man auf schwarzem Grunde den
Buchstaben F, und rechts G. H. 1 Z. 10 L. Br. 2 Z. 6 L. Wir
glauben nicht, dass es sich um die Vignette N0. 1 [B. 9] handle.
Nach Bartsch nimmt der Cuirasse die Mitte des Blattes ein.
4) [B. 14.] Die Vignette mit zwei Amoretten rechts und links
von einem aus dem Blätterkelche ausgehenden Laubwerk. Die Amo-
retten berühren mit der linken Hand einen Laubbüschel, und halten
in der rechten ein Jagdhorn, Alles auf schwarzem Grunde. Rechts
unten in der Ecke ist das Täfelchen mit FG 1534. H. 1 Z. 1 L.
Br. 3 Z. 6 L.
5) [B. 15.] Die Vignette mit dem oktogonen Schilde in Mitte eines
von Laubwerk durchzogenen Feldes. Auf dem Schilde stehen die Buch-
staben FG mit 1534. Von rechts beleuchtet. H. 1Z. Br. 3 Z. 11 L.
6) [B. 18.] Goldschmiedsverzierung mit einem geflügelten Kinde,
welches in der rechten Hand den Stock, und in der linken einen Zweig
mit Blättern hält. Rechts zu den Füssen des Kindes ist ein Täfelchen
mit 1534 und F G, der letztere Buchstabe verkehrt. H. 3 Z, 4 L,
Br. 1 Z.
7) [B. 19.] Goldschmiedsverzierung mit einem geflügelten Knaben,
welcher knieend einen Laubkelch zusammenfasst, aus welchem Zweige