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in Bildnissen bestehen, deuten wenigstens auf Zeichnungen von ma-
lerischer Behandlung. Man kann daher annhmen, dass er die betreffen-
den Personen wenigstens nach dem Leben gezeichnet, wenn nicht gemalt
habe. Heller und Andere zahlen ihn auch zu den Formschneidern,
wofür kein Grund vorhanden ist. Auf den meisten Holzschnitten kommt
ausser einem der obigen Zeichen auch das Monogramm des P. Hille
als jenes des Formschneiders vor. Wir nennen hier die BiUnisse des
Jodocus Willich, des Johann Georg Praski, des Churfürsten Joachim II.
von Brandenburg, und jenes des Churfürsten Johann Georg. Diese
Portraite sind mit den Monogrammen des Zeichners und Formschnei-
ders versehen. Die Platte zum Bildnisse des J. G. Praski ist noch
vorhanden. Sie wurde mit vielen anderen Stöcken vor einigen Jahren
in einer Rüstkammer der Universität in Crakau aufgefunden. Ein
anderer Holzschnitt mit doppelter Bezeichnung enthält das Wappen
des Churfürsten von Brandenburg mit allegorischen Figuren. Sollten
auch Holzschnitte mit dem alleinigen Zeichen Friderich's vorkommen,
so kann man annehmen, dass diese Blätter ebenfalls von P. Hille her-
rühren. Beide Künstler arbeiteten für Hans Eichhorn.
Dieser Künstler hinterliess auch radirte Blätter, welche im späteren
Drucke mit dem Stichel retouchirt sind. Auf einigen kommt das Mo-
gramm, auf anderen der abgekürzte Name vor, nämlich verbunden
F. Fride. F. und F. fride. fe.
1) Joachim II. Churfürst von Brandeuburg-i570. Mit der Ah-
breviatur, kl. fol.
2) Heinrich J ulius Bischof von Halberstadt, Administrator zu Minden,
Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Halbe Figur in einem mit
sechs Wappen gezierten Ovale. In der Mitte unten das Zeichen. Höhe
8 Z. H L. Breite 6 Z. 1 L.
3-4) Wittekind, König der alten Sachsen, Kniestück in einer
gothischcn Nische, nach seinem, angeblich von Kaiser Carl IV. er-
richteten Grabmale in Egern. Ueber der Nische steht: WIDEKINDVS
nnx snxon, links unten das Zeichen, nnd rechts die Jahrzahl 1581.
H.6L. Br.4Z.7L.
Auf einem zweiten Blatte ist das dem Grabmale beigefügte Wappen
gestochen, mit der Ueberschrift: Insignia monumemo addita ad caput
und unten: Epitaphium in monumenti marginibus WIIJEKINDVS
REX SAXON. Ossa uiri, cvivs sors nescia mortis iste locus munit etc. etc.
Rechts unten steht das Monogramm über der Jahrzahl 1581. H. 9 Z.
4L. Br.4Z.5L.
Im späteren, retouchirten Drucke findet man diese Blätter in dem
Buche: Opuscula varia de Westphalia. Ejusqe doctis aliquot viris edita
et notis illustrata a _Joa1me Goes Westphalo. Helmesstadii MDCLVIII, 4.
5) Zwei alte Bischöfe von Mainz, Eppesteten und Knoderer. Mit
dem Monogramm, 8.
6) Ludolph Schrader, Braunschweigischer Rechtsgelehrter. Mit dem
Zeichen und der Jahrzahl 1581, 8,
Im retouchirten Zustande 1st dieses Blatt der SeidePschen Portrait-
sammlung beigefügt.
7) Heinrich Paxmann, Doct. Med. Francof. Brutsbild mit Buch in
Oval._ Mit dem Zeichen und der Jahrzahl 1580. 8.
2Ü73. Unbekannter Maler und Radirer, dessen Lebenszeit die bei-
gefügte Jahrzahl bestlmmt. Brulhot bringt sein_ Zeichen im
H? [j Appendix I. N0. 212, und sagt, das; es nach emer ihm ge-
wordenen Mittheilungauf Lanflschaften emes mederlandlschen lkleisters
vorkomme. Sie stellen verschwdene Scenen aus dem neuen Testamente